Afrika-Gruppe Tidziwane plant Benefiz-Konzert für Projekt in Tansania "Wir wohnen nicht allein auf dem Globus"
Einige von ihnen haben schon in Afrika gelebt, einige dort Urlaub gemacht, andere waren noch nie in Afrika, doch ihr Herz schlägt für diesen Kontinent. Die Gruppe Tidziwane will für die Faszination des Kontinents werben und Verständnis für seine Probleme wecken. Und sie will auch helfen.
Haldensleben l Tidziwane plant ein Benefizkonzert für den Wahlsonntag, den 22. September. Gemeinsam mit dem Musikkreis Laudate wird ein informativer musikalischer Nachmittag vorbereitet. Darin hat die Gruppe inzwischen Übung. Neu für Tidziwane hingegen ist das Projekt in Afrika, für das der Erlös gespendet werden soll - das Schulprojekt in Nambala in Tansania. Deshalb hatte die Haldensleber Afrika-Gruppe auch Eckard Krause, den Initiator dieses Hilfsprojektes, eingeladen.
Die Mitglieder von Tidziwane haben das Nambala-Projekt über Jahre verfolgt. "Es ist beeindruckend, wieviel Engagement in dieses Vorhaben investiert wurde und wie es von Jahr zu Jahr gewachsen ist", versicherte Götz Wahl in der Runde. Götz Wahl hatte den Grundstein für die Tidziwane-Gruppe gelegt. 2003 hatte er als Lehrer am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium eine Schülerprojektwoche gestaltet, die sich mit Afrika beschäftigte. Daraus ging eine Gruppe hervor, die auch über die Schule hinaus wirkte. "Uns ging es darum, nicht nur die Probleme des Kontinents kennenzulernen, sondern auch seine Faszination", erinnert sich Götz Wahl. Wer wüsste das besser als er, denn Götz Wahl hat mit seiner Frau Christine mehrere Jahre in Afrika gelebt.
Die damalige Schülergruppe fiel jedoch wieder auseinander, die Gymnasiasten gingen in Ausbildung oder Studium und damit meist weg von Haldensleben. So wurde nach einer Flaute die Gruppe praktisch neu aufgebaut. Von den Gründungsmitgliedern ist neben Götz und Christine Wahl nur noch Nina Marquardt dabei, die damals in der 11. Klasse war. Sie habe während des Studiums zwar auch pausieren müssen, "aber ich habe Tidziwane nie ganz aus den Augen verloren", erzählt die junge Frau. Und sie hat längst auch ihren Mann Steffen für dieses Metier begeistert.
Matthias Kleinke ist ebenfalls ein ehemaliger Jahn-Gymnasiast. Der Medizinstudent hat sein Interesse für Afrika allerdings erst nach seiner Schulzeit entdeckt. Die Jüngste in der Gruppe ist die Einzige, die noch am Gymnasium ist, das heute Professor Friedrich Förster heißt. Lavinia Bergmann ist 18 und hat sich nach einem Austauschjahr in Texas der Gruppe angeschlossen. Beschäftigt habe sie sich aber schon vorher damit. Ihr Interesse für den afrikanischen Kontinent hat auch Christian Kuhn, Ute Nowak und Christoph Damm zu Tidziwane geführt. "Tidziwane" heißt "Lasst uns einander kennenlernen", der Name ist Programm.
"Wir sind kein Verein", betont Götz Wahl. Tidziwane sieht sich als Initiativgruppe. "Wir wollen für die Faszination des Kontinents werben, wollen dafür sensibilisieren, aber auch Verständnis für die Probleme wecken", versichert er erneut. "Wir wohnen nicht allein auf dem Globus." Deshalb organisiert die Gruppe Veranstaltungen mit besonderen Gesprächspartnern. Vier Afrika-Wochen mit ganz verschiedenen Höhepunkten gehen im Laufe der Jahre auf ihr Konto, und einmal im Jahr gibt es ein Benefizkonzert. In den vergangenen Jahren wurde der Erlös für die Itamba Secondary School in Tansania gespendet, die von der Colbitzer Kirchengemeinde unterstützt wird. Nun soll ein anderes Projekt in den Mittelpunkt gerückt werden.
Die Tidziwane-Gruppe hatte sich über das Nambala-Projekt im Internet und natürlich in der Volksstimme informiert, die Frauen und Männer hatten aber dennoch ganz viele Fragen an Eckard Krause. Der Böddenseller hatte bei einem Aufenthalt in Tansania eine Lehrerin und ihre Familie kennengelernt. Mit den Jahren erfuhr er immer mehr über die Probleme der Region um Nambala und Nganana. Aus einer Spendensammlung für ein Schulgebäude im Jahr 2004 ist inzwischen ein Projekt geworden, das sich auch um Waisenkinder kümmert und armen Familien hilft, ihre Existenz zu sichern, das zu einer echten Hilfe zur Selbsthilfe wurde.