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Landtagswahl 127 Wahlhelfer lassen sich im Kurhaus Flechtingen gegen Corona impfen

Von Anett Roisch 28.04.2021, 08:59
Simone Klinzmann bekommt die Impfung gegen den Corona-Virus von Mandy Mrosinsky, Gesundheits- und Krankenpflegerin vom DRK. Christian Fricke, Facharzt für Allgemeinmedizin, beantwortet geduldig die Fragen der Impfwilligen.
Simone Klinzmann bekommt die Impfung gegen den Corona-Virus von Mandy Mrosinsky, Gesundheits- und Krankenpflegerin vom DRK. Christian Fricke, Facharzt für Allgemeinmedizin, beantwortet geduldig die Fragen der Impfwilligen. Foto: Anett Roisch

Flechtingen

„Mein Mann und ich, wir waren schon oft als Wahlhelfer dabei. Wegen der Corona-Pandemie hatten wir so unsere Bedenken. Wir haben uns ein bisschen geärgert, dass man nirgendwo hin darf, aber doch die Wahl stattfinden soll“, erklärt Sarah Köhler. Um so mehr hätten sie und ihr Mann sich gefreut, als sie von der Gemeinde die Information bekommen hätten, dass der Landkreis den Wahlhelfern die Impfung anbietet. Die 30-jährige Grauingerin hält im Foyer des Flechtinger Kurhauses ihre einjährige Tochter Charlotte auf dem Arm, während auch ihr Mann bei der Sonderimpfaktion den kleinen Piks mit großer Wirkung bekommt.

„Das Engagement der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer ist unentbehrlich. Wir werden rechtzeitig vor der Landtagswahl mit den Impfungen beginnen können und damit einen Beitrag zum Infektionsschutz in den Wahllokalen leisten“, versicherte zuvor Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne in einer Pressemitteilung aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration. Die Landkreise und kreisfreien Städte wurden um schnellstmögliche Berücksichtigung der Wahlhelfer bei der Durchführung der Impfungen gebeten.

Erklärung im Hauptausschuss

 Antje Jacobs, Leiterin des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Flechtingen, hatte bei der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses erklärt, dass die priorisierte Corona-Impfung von Personen, die am Wahltag als Helfer tätig sein werden, dazu beigetragen habe, dass alle Wahlvorstände besetzt sind.

„Das Angebot kam ganz unerwartet, aber es ist eine gute Sache“, sagt Elke Mechau, die seit etwa 30 Jahren als Helferin die Wahlen in Wegenstedt begleitet. Genauso lange hilft auch Friedrich Dörge bei den Wahlen in Morsleben. „Wir hatten uns schon längst als Wahlhelfer eingetragen. Das Impfangebot kam erst später“, erklärt Ralf Bühnemann aus Lössewitz. Schwierig sei es in der Vergangenheit gewesen, im kleinen Ort Wahlhelfer zu finden. Die Aufgabe sei nicht beliebt, denn ein ganzer Sonntag sei für die Familie verloren. „Wenn es aber im Ort keine Helfer gibt, müsste das Wahllokal schließen“, weiß der junge Mann. Die älteren Menschen müssten dann zum Wählen bis nach Calvörde fahren. Um der Allgemeinheit etwas Gutes zu tun, ist Bühnemann deshalb schon etwa 20 Jahre ehrenamtlich dabei. Vorteil des Wahltages sei, dass es viel Neues zu erfahren gibt.

Gut zu tun hat Christian Fricke, Facharzt für Allgemeinmedizin, der im Team der Praxis von Dr. Jörg Czyborra in Calvörde arbeitet. Obwohl es einen straffen Zeitplan gibt, beantwortet Dr. Fricke geduldig alle Fragen. Kurhausleiterin Kerstin Seifert hilft bei der Organisation des Impfablaufes.

Mitarbeiter aus dem Impfzentrum vor Ort

Ihren Arm zur Impfung macht auch Simone Klinzmann frei. „Man hat schon drauf gewartet, dass es mit dem Impfen los geht“, sagt die Zobbenitzerin, die sich über das Impfangebot freut. Mit Feingefühl setzt Mandy Mrosinsky, Gesundheits- und Krankenpflegerin, die beim DRK angestellt ist, die Nadel und spritzt den Impfstoff. Eigentlich ist sie im Impfzentrum in Haldensleben tätig. Für solche mobilen Aktionen ist sie mit ihren Kolleginnen, zu denen Charlotte Zapfe und Elisa Wöhlbier gehören, nach Flechtingen gereist. Ein Pflaster drauf und fertig!

Auch geimpft aber noch unter Beobachtung ist Ute Martini. Geimpft zu werden und Gesundsein überhaupt sei für die Klüdenerin sehr wichtig. Die 66-jährige Rentnerin erklärt, warum sie den Wahltag ganz gern im Wahllokal verbringt. „Man ist mal unter Leute und sieht die anderen aus dem Dorf. Man tut etwas Gutes für die Gemeinde.“

Seit über 20 Jahren zählt Birgit Mertens aus Flechtingen zu den Wahlhelfern. Ebenso nutzt Anja Hiller die Chance, denn als 51-Jährige wäre sie noch nicht an der Reihe. Geimpft zu sein, verleihe ihr ein gutes Gefühl. „So ist man doch auf der sicheren Seite“, meint die Grauingerin.