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Große Ziele Bauvorhaben auf Schloss Hundisburg

Gleich zwei Maßnahmen sind in den kommenden Jahren im Hundisburger Schloss vorgesehen.

Von Jens Kusian 11.01.2016, 00:01

Hundisburg l Mit einer guten halben Million Euro soll die Rekonstruktion der Hauptraumfolge auf Schloss Hundisburg fortgesetzt werden. „Neben der Treppe wird der Hauptsaal den Schwerpunkt bilden“, macht Schloss- und Parkverwalter Dr. Harald Blanke deutlich. Er soll einmal selbst den darunter liegenden und aufwendig rekonstruierten Gartensaal in den Schatten stellen. „Wir wollen seine gestalterischen Elemente wieder sichtbar machen“, so Blanke weiter. Dazu zählen aufwendige Stuckarbeiten, ein neues Deckengesims und die großen Pilaster, die das Raumbild prägen sollen. Wie der Saal einmal aussehen könnte, das haben Elmar Arnhold und Frank Ziehe von der Arbeitsgemeinschaft gebautes Erbe aus Braunschweig mit Hilfe einer 3D-Visualisierung erstellt.

Finanziell soll das Vorhaben von der Stadt Haldensleben und mit Leader-Fördermitteln gestemmt werden. Baubeginn soll – nach Fördermittelfreigabe – 2018 sein. „Es wird vielleicht das letzte Mal sein, dass wir eine solch hohe Förderung bekommen“, unterstreicht Blanke die Wichtigkeit der finanziellen Unterstützung für solche Projekte.

Geld spielt auch bei der Schlossrestauration eine Rolle. Die Sanierung des Restaurants soll bereits in diesem Jahr beginnen. „Auch dafür versuchen wir Fördermittel über das Leader-Programm zu bekommen“, so der Verwalter. Bauherr allerdings werde aller Voraussicht aber die Stadt Haldensleben sein. „Sie bekommt bei den Fördermitteln die besseren Konditionen“, sagt Blanke.

Der Verein Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg ist dagegen der Verpächter des Restaurants. Er plant, den Pachtvertrag mit dem derzeitgen Betreiber zum Monatsende zu lösen. „Dann erfolgt die Pacht-Ausschreibung, denn wir wollen und müssen ja den Saisonbetrieb 2016 absichern“, erklärt Harald Blanke.

Daraus ergibt sich jedoch ein zeitliches Problem: Um Fördermittel für die Neugestaltung des Restaurants zu bekommen, sind Eigenmittel notwendig. Die sind zwar im städtischen Haushalt vorgesehen, allerdings mit einem Sperrvermerk. „Der Pächter muss sich an der Küchenplanung beteiligen“, nennt Blanke die städtische Vorgabe. Erst dann gibt die Stadt das Geld frei. „Wir brauchen also zuerst einen neuen Pächter, um die Eigenmittel zu bekommen. Doch der Förderantrag mus bis zum 1. März beim Amt für Landwirtschaft, Forsten und Flurerneuerung eingegangen sein. „Das ist eine recht sportliche Vorgabe“, macht der Schlossverwalter deutlich.

Derzeit sei die Küche im Restaurant vom Aufbau her ungeeignet, sie ist zu beengt. Deshalb soll es einen Raum-Ringtausch innerhalb des Restaurants geben. „Damit werden die Arbeitsbedingungen verbessert und es gibt dann eine deutliche Trennung des Gästebereichs vom Servicebereich“, so Blanke weiter. „Das Restaurant muss verbessert werden, um mit der touristischen Entwicklung auf dem Schloss Schritt halten zu können.“

Das Schlossrestaurant werde bundesweit ausgeschrieben, sagt er. Und einen Mangel an Bewerbern werde es seiner Ansicht nach sicherlich nicht geben. „Von der Lage her geht es doch gar nicht besser. Es ist ein Objekt, welches das Publikum praktisch schon mitbringt“, weiß er um die Vorzüge. Das letzte Wort bei der Verpachtung der Gastronomie werde aber die Stadt haben, erklärt Harald Blanke.