Bürgerinitiative Radtour als Auftakt

Der Kampf der Bürgerinitiative für einen Radweg entlang der L 24 von Etingen nach Oebisfelde geht weiter. Auftakt war eine Ausfahrt.

Von Anett Roisch 06.05.2018, 01:01

Rätzlingen l „Unsere Aktion für einen straßenbegleitenden Radweg entlang der L 24 von Etingen über Kathendorf, Rätzlingen und Bösdorf nach Oebisfelde war ein gelungener Auftakt“, zog Jörg Lauenroth-Mago, Sprecher der Bürgerinitiative (BI) „Pro Radweg“, Bilanz. Mehr als 30 Fahrradfahrer beteiligten sich an der ersten Tour 2018. „Diesmal waren hauptsächlich ältere Radler dabei. Die Kinder aus der Rätzlinger Grundschule hatten zeitgleich eine wunderschöne Zirkusaufführung für die Eltern und Großeltern in Rätzlingen. Aus diesem Grund waren viele Radler verhindert“, erklärte der BI-Sprecher.

Zum Einstieg berichtete Lauenroth-Mago von unzähligen Parallelaktionen, die an dem Tag weltweit von Menschen für gute Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer stattfanden. „Es geht um mehr Fahrradwege, Vorrang für Radfahrer und Förderung umweltfreundlichem Nahverkehr. Erfurt, Ulm, Hamburg, Böblingen, Köln, Hannover, Berlin, Chicago, Miami und Oebisfelde-Weferlingen, die Liste lässt sich verlängern“, weiß Lauenroth-Mago.

Enttäuscht zeigten sich die Radler der Aktion, dass Stefanie Arnold, die Radverkehrskoordinatorin Sachsen-Anhalts, ihre Teilnahme an der Radtour abgesagt hat. „Frau Arnold verwies auf die bestehenden Radwegebedarfspläne und erklärte, dass es zahlreiche Straßenabschnitte im Land gäbe, an denen sich die Gefährdungssituation deutlich kritischer darstellt“, sagte der BI-Sprecher. Das sehen die Radler der Aktion allerdings deutlich anders.

Auf große Zustimmung bei der BI stieß hingegen ein Brief von Oliver Wolf von der Firma Giggel in Bösdorf. „Für uns als expandierendes mittelständisches Unternehmen mit momentan etwa 120 Angestellten aus der Region ist es wichtig, unseren Mitarbeitern bei der Fahrt zur Arbeit Alternativen zum Auto anzubieten. Dies tut der Gesundheit unserer Mitarbeiter und der Umwelt gleichermaßen gut“, sagte Wolf und erklärte, dass das Unternehmen sich in diesem Projekt in einem zu bestimmenden Rahmen gern auch als Förderer einbringen wird.

Von Rätzlingen ging es durch Bösdorf bis zur Kieskuhle. „Dort hatten fleißige Helfer in den vergangenen Tagen wieder einige Fahrradkunstwerke aufgestellt. Von den Teilnehmern der Radfahraktion wurden die Fahrräder mit Zetteln verschönert“, beschrieb Lauenroth-Mago. Auf den Zetteln standen die Gründe für einen Radweg, wie „Unsere Kinder möchten einfach mal die Freunde besuchen!“, „Ohne Angst Fahrrad fahren!“, „Von Etingen bis Oebisfelde wollen wir sicher fahren können!“ und „Sicher bis zu Schule!“

Am Ende des Tages waren sich alle einig, dass es die nächsten letzten Freitage im Monat weiter gemeinsam im Rahmen der weltweiten Bewegung „Critical mass“ mit dem Fahrrad auf die Straße geht.

Die nächste Radtour ist für Freitag, 25. Mai, geplant. Start ist um 18 Uhr auf dem Parkplatz der „Goldenen Gans“ in Rätzlingen.