Karneval in der Börde Calvörder Karnevalsclub: Narren reisen mit Show vom Wilden Westen bis nach Mallorca
Frauen und Männer des Calvörder Karnevalsclubs fahren in ihrem Programm mit dem Publikum im Zug, der keine Bremsen hat. Wie die Candygirls den Gästen die Reise versüßen.

Calvörde. - Die Ohre-Spatzen vom Calvörder Karnevalsclubs (CKC) singen: „Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse ...“. Das Publikum springt zur Polonaise bei voller Fahrt auf den Zug und stimmt mit ein „... döp, döö-döö-döö-dööp, der Zug hat keine Bremse.“

Ungebremst rasen die Karnevalisten unter dem Motto „Gekommen, um zu bleiben!“ durch den Wilden Westen, in dem 15 Cowgirls die Fetzen fliegen lassen und in stalltauglichen Stiefeln tanzen. Zehn Doubles von Wolfgang Petry singen „Weiß der Geier, oder weiß er nicht“ und zeigen als Ballett, wo bei ihnen der Geier hängt.

„Wir sind glücklich, dass wir wieder in der ausverkauften Halle Karneval feiern können. Nach 15 Jahren ist es uns gelungen, euch heute wieder ein Prinzenpaar zu präsentieren“, verkündet CKC-Vorsitzender Burkhard Schulze. „Erlebt Calvörde, wie es singt und lacht, und tanzt mit uns bis in die Nacht“, motivieren Prinzessin Franzi und Prinz Christian die Gäste.

Zuckersüß wird es, als die Candygirls auf Rollschuhen fahrend Bonbons verteilen, aber gleich im Lied betonen die Tänzerinnen, dass sie keine Schokolade, sondern lieber einen Mann wollen.

Prompt verwandelt sich die Bühne in eine Baustelle. Tanzende Herren schwingen lange Rohre nach einem Song von Mickie Krause, indem es heißt: „Mama, wenn ich groß bin, will ich Handwerker sein“. Als erfahrene Bauleiterin gibt Tanztrainerin Maja Bösche die Kommandos. Neu im Männerballett sind Bäckermeister Denni Nitzschke sowie Andy Berck und Frederic Günther von der Sportgemeinschaft (SG) Velsdorf-Mannhausen. Die drei Neuen beweisen Durchhaltevermögen und schwingen mit den gestandenen Tänzern sexy die Hüften.

Sexy dreht sich auch Heidi Lemke als Cordula Grün zur Musik. In der Bütt erzählt die Calvörderin von ihren Figurproblemen. Und weil ihr Gatte (gespielt vom CKC-Vorsitzenden) seinen ehelichen Pflichten nicht mehr folgen will, gibt es im nächsten Sketch professionelle Hilfe von Eheberater Christian Hetka.
Weiter geht die Reise des Narrenvolkes, das die Richtung angibt und singt: „Von vorne nach hinten, von links nach rechts ...“ Die Zuschauer sind begeistert, haken sich ein und schaukeln gemeinsam im richtungsweisenden Takt. Und weil so viele von ihnen in fantasievollen Kostümen mitreisen, gibt es 50 Orden für die Gäste mit den schönsten Verkleidungen.

Als Prinzenpaar haben Franziska Pasemann und Christian Neubauer gut zu tun, Orden und die dazugehörenden Küsschen zu verteilen. Prinzessin Franzi verrät: „Mit dem Karneval bin ich aufgewachsen. Ich tanze ja sonst im Ballett mit. Es ist für mich heute sehr spannend, denn so sehe ich mal das ganze Programm und habe Spaß dabei.“ Ihr Prinz und Lebensgefährte erzählt, dass er sie in den Jahren zuvor schon immer bei den Veranstaltungen mitbegleitet habe, aber nun doch sehr aufgeregt sei, denn schließlich müsse er ja auch als Majestät eine Rede halten.


Berck ist der Vorsitzende der SG Velsdorf-Mannhausen und beschreibt, dass das Tanzen im Ballett für ihn eine willkommene Abwechslung zum Ehrenamt im Fußballverein sei. „Seit November trainieren wir. Es ist kein Stress, sondern es macht riesigen Spaß mit der Truppe. Wir blödeln viel herum“, gesteht er. Schulze beobachtet die Fußballer und stichelt: „Na Andy, tief durchatmen! Das Tanzen ist anstrengender als Fußball.“
Als Weltpremiere wird der Auftritt von Kalle (Michael Wolf) angekündigt: „Auf jede Party gehört ein schöner Mann. Hier bin ich“, sagt der tätowierte Rocker und verrät, warum er sich nicht noch mit einem Piercing schmückt. Die Verletzungsgefahr sei viel zu groß.
Der Vorsitzende dankt den mehr als 50 Akteuren auf der Bühne und den über 20 Helfern hinter den Kulissen sowie den Sponsoren und der Gemeinde Calvörde für deren großzügige Unterstützung.

Besonders stolz ist Schulze auf den Nachwuchs, denn 40 Kinder tanzen beim CKC. Der Familienfasching steht deshalb ganz im Zeichen der Kinder. „Zum ersten Mal gestalten wir am Rosenmontag den Fasching der Sekundarschule mit etwa 120 Kindern und Jugendlichen mit“, sagt der Vorsitzende.
Der „ungebremste Zug“ vom CKC wird weiterfahren. „Es ist eine tolle Truppe. Jeder weiß, was zu tun ist. Der Zusammenhalt ist groß“, schwärmt Schulze und verkündet, dass der CKC am 11.11.2027 seinen 50. Geburtstag feiert.