1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Corona-Pandemie sorgt für einen großen Angel-Boom in Haldensleben

Freizeit Corona-Pandemie sorgt für einen großen Angel-Boom in Haldensleben

07.04.2021, 18:30

Haldensleben (tc)

Entspannt am See sitzen, die Sonne genießen und im besten Fall bringt man sogar noch etwas zu Essen mit nach Hause: Angler haben aktuell das perfekte Hobby. Trotz der Corona-Pandemie können sie draußen ihrer Freizeitbeschäftigung nachgehen, müssen dabei keinen Kontakt mit anderen Menschen haben oder können zumindest genügend Abstand einhalten.

Diese Vorteile sind wohl mehreren Menschen bewusst geworden, denn vor telefonischen Anfragen können sich der Vorsitzende des Kreisanglervereins Haldenleben, Jan Sandke, sowie seine Stellvertreterin Ines Schmidt derzeit kaum retten.

Das freue sie natürlich, aber ganz so einfach sei die Situation für den Anglerverein jedoch nicht. Auch sie hätten mit den Kontaktbeschränkungen und den Regeln der Corona-Verordnungen zu kämpfen, erklären die beiden. „Es ist gerade jetzt das perfekte Hobby, bei dem die ganze Familie mitmachen kann und auch der Abstand problemlos eingehalten werden kann“, betont Ines Schmidt. Und hinsichtlich des Heimaturlaubs bestehe nun mehr Interesse am Angeln.

Ines Schmidt ist zudem die Vorsitzende der Ortsgruppe Haldensleben III in Althaldensleben. Dort habe es in den vergangenen Monaten regen Zuwachs gegeben. „Auch einige taffe Mädels sind nur Mitglieder in der Ortsgruppe“, so Schmidt. „Das finde ich super.“. Die Anglergemeinschaft in Althaldensleben kennzeichne sich durch einen guten Zusammenhalt aus. „Es geht auch mehr um das Zusammensein“, erklärt die Vorsitzende. Der Kontakt mit den Mitgliedern breche dank digitaler Kommunikationsmöglichkeiten wie Whats App und Co. auch nicht ab.

Probleme beim Fischereischein

Trotz des großen Interesses sei es momentan problematisch, seinen Fischereischein zu erhalten. Denn der ist die Voraussetzung dafür, dass man Fische aus den Gewässern in der Börde ziehen darf. „Wir haben viele, die heiß darauf sind endlich ihre Prüfung ablegen zu können“, weiß Schmidt.

Dafür müssen sie jedoch 30 Pflichtunterrichtsstunden ablegen, erklärt die passionierte Anglerin. Und genau da fange das Problem an. „Ich habe schon mit der Fischereibehörde telefoniert. Aber sie können uns auch nichts Genaueres sagen. Deswegen mussten wir vorerst bis zum 18. April alle Kurse absagen“, erklärt Ines Schmidt. „Wir bekommen viele Anfragen, aber vorerst sind keine große Kurse möglich“, meint auch Vorsitzender Jan Sandke. Vermutlich laufe es darauf hinaus, dass die Kursgruppen noch einmal unterteilt werden müssten. Von der Fischereibehörde habe es den Vorschlag eines Online-Kurses gegeben. Das sei jedoch keine Option für den Verein gewesen, da dies kurzfristig nicht umzusetzen sei. „Das sieht man ja schon an den Schulen beim Digital-Unterricht. Da klappt das ja auch nicht so ohne weiteres“, meint Ines Schmidt.

Für Ehrenamtler mehr Organisationsaufwand

Sowohl Jan Sandke als auch Ines Schmidt sind ehrenamtlich für den Anglerverein tätig. Derzeit sei ihre Arbeit mit mehr Organisationsaufwand verbunden. Mehr Kurse bedeuten für die Kursleiter auch einen größeren Zeitaufwand.

Aber nicht nur bei den Fischereischein-Kursen gibt es Einschränkungen. Der Frühjahrsputz am Vereinsheim konnte auch nicht stattfinden. Ähnlich schwierig ist aktuell die Gewässerpflege. Denn alle 60 Ortsgruppen des Kreisvereins würden ein Gewässer betreuen. „Dafür braucht man eben aber mehr als zwei Leute“, erklärt Jan Sandke.

Ebenso leide aktuell die Kinder- und Jugendarbeit des Kreisanglervereins unter der Corona-Pandemie. „Schnupper- oder Kinderkurse sind aktuell gar nicht möglich. Deswegen muss man die Gruppen aufteilen oder eben ausfallen lassen. Als Vorsitzender muss man dafür ja auch immer den Kopf hinhalten“, so der Vorsitzende des Kreisanglervereins.

Aber gerade für die Kinder- und Jugendlichen seien Veranstaltungen wie die Gewässerpflege interessant, findet Sandke. „Dabei kann man die Jugend auch wieder ein bisschen dafür sensibilisieren, dass sie die Natur wahrnehmen“, erörtert er.

Für die Zukunft hoffen Jan Sandke und Ines Schmidt, dass das Interesse bleibt. „Und das wir bald wieder richtig durchstarten können“, sagt Ines Schmidt motiviert.