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Einschulung Eine völlig neue Welt eröffnet sich Kindern aus Haldensleben

Der Übertritt in die Grundschule ist für Kinder der erste Schritt in Richtung Erwachsenenleben. Erwartungen, Pflichten und Regeln stehen nun auf der Tagesordnung. Wie gut klappt der Austausch über den Wechsel zwischen Kitas und Schulen in Haldensleben?

Von Theresa Schiffl 25.06.2021, 14:58
Finki ist beim Vorschulunterricht der Begleiter in der integrativen Kindertagesstätte Rappelkiste.
Finki ist beim Vorschulunterricht der Begleiter in der integrativen Kindertagesstätte Rappelkiste. Foto: Theresa Schiffl

Haldensleben - Wichtig für einen reibungslosen Start in die Schule ist der Austausch zwischen den Kindertagesstätten, Schulen und Eltern. Mit diesem Thema beschäftigten sich Anja Bethmann und Henrike Nitzel von der Stabsstelle „Bildung integriert“ des Landkreises Börde. Bei einer Umfrage, die vom 24. August bis zum 11. Oktober lief, kristallisierten sich drei Punkte heraus, an denen es besser laufen könnte.

Verbesserungsbedarf gibt es den Ergebnissen zu Folge zum Beispiel bei der Zusammenarbeit. So gaben Fachkräfte der Kita an, dass sie von der Zusammenarbeit mit Schulen wenig profitiert hätten. Noch verlässlichere Strukturen und Vereinbarungen wünschen sich ebenfalls einige. Ein weiterer Aspekt war die Elternarbeit: Hier könnte es intensivere Angebote geben.

Die Corona-Pandemie habe die Zusammenarbeit stark eingeschränkt, sagt Krimhild Grahn, Leiterin der integrativen Kindertagesstätte Rappelkiste. „Vor Corona war der Austausch gut, aber jetzt ging gar nichts“, sagt sie. Ihre Erzieher hätten gerne gewusst, welche Erwartungen es von Seiten der Schule gibt und was die Kinder bereits können sollen.

Die Erzieherinnen versuchen dennoch ihre Schützlinge so gut es geht auf den neuen Lebensabschnitt vorzubereiten. So gibt es beispielsweise einen Vorschulunterricht, die Finki-Stunde, an der die zwölf Kinder einmal in der Woche teilnehmen.

An diesem Tag beschäftigen sich die Vorschulkinder in 30 bis 45 Minuten mit ersten Themen, die sie an der Grundschule erwarten, erklärt Maika Fürstenberger, die den Vorschulunterricht gestaltet. Heute lernen die Knirpse geometrischen Figuren kennen. „Die Kinder sollen lernen, sich zu konzentrieren, einmal still zu sein und eigenständig zu arbeiten“, so die Kinderpflegerin.

Grundsätzlich ist Schulleiter Michael Blaschke von der Gebrüder Alstein Schule zufrieden mit der Zusammenarbeit mit den Haldensleber Kindertagesstätten. „Aber Corona war eine totale Katastrophe. Es konnten keine Schnupperstunden stattfinden und der Austausch war nur bedingt möglich“, erklärt er. So konnte auch die Verkehrserziehung, bei der künftigen Schulkinder eingeladen werden, nicht stattfinden.

Gespräche sind wichtigste Grundlage

„Ganz besonders hilft uns da unsere Schulsozialarbeiterin. Sie fährt in die Einrichtungen und lernt die Kinder das erste Mal kennen“, so Blaschke. Dadurch könnten die Lehrer gleich am Anfang besser einschätzen, worauf geachtet werden müsse und wo es Stärken sowie Schwächen gibt.

In Haldensleben gebe es keine Probleme bei der Zusammenarbeit mit den Schulen, findet Henrik Hoffmann. Kommunikation sei das A und O, sagt der Leiter der Kita Max und Moritz: „Gerade der Austausch zwischen der Stadtverwaltung, den Schulleitern sowie den Kitas ist sehr wichtig. Das funktioniert bei uns sehr gut.“

Aber nicht nur Gespräche zwischen den Erwachsenen sind bedeutend für einen guten Schulstart. „Die mentale Vorbereitung der Kinder ist ebenfalls unerlässlich. Wir versuchen sie in ihrer Persönlichkeit zu bestärken“, sagt Henrik Hoffmann. Der Übergang sollte als etwas Positives erklärt werden. Dennoch sollten auch mögliche Herausforderungen mit den Kindern besprochen werden. „Die Eltern müssen ihren Kindern vermitteln, dass sie unterstützt werden und es einen sicheren Hafen gibt“, so der Kita-Leiter.

Obwohl die Vorbereitung bereits gut funktioniert, sieht aber auch er Potenzial: „Wünschenswert wäre es beispielsweise, wenn wir unsere Kinder auch an der Schule noch eine Zeit begleiten könnten, bis sie dort eine Bezugsperson gefunden haben, der sie vertrauen.“

Schulleiterin Ute Lehrmann von der Erich-Kästner-Grundschule bewertet die Zusammenarbeit mit den Kitas in der Stadt ebenfalls als positiv. „Wir wissen ja schon ein Jahr vorher, welche Kinder zu uns kommen und bieten dann die Schlaufuchsstunde an“, so die Schulleiterin.

Erst in dieser Woche sei die Elternversammlung für die künftigen Erstklässler gewesen. „Da werden die Kinder ihren Klassenleitern zugeteilt und es wird alles Weitere besprochen. Von da an sind die Eltern auch in unserer Kommunikationsapp gespeichert und können Kontakt mit den Lehrern aufnehmen“, so Lehrmann. Das Angebot werde gut angenommen.