Unfallgeschehen Enttäuschend: „Keiner hält, um zu helfen“
Wieder einmal hat es auf der A2 Höhe Irxleben gekracht, wieder einmal ist eine der Ursachen eine Baustelle und wieder einmal gab es Verletzte.

Irxleben - Dass Autobahnbaustellen Gefahrenstellen und regelmäßig auch eine Unfallursache sind, ist hinlänglich bekannt. Auf der A2, Höhe Irxleben, wird derzeit in beiden Fahrtrichtungen gebaut und dort kommt es auch regelmäßig zu schweren Unfällen. So auch am Mittwochmorgen. Diesmal hatte es in Fahrtrichtung Berlin in der Nähe des Rasthofes Börde böse gekracht. Beteiligt waren drei Lkw und „angesichts des entstandenen Schadens an den Fahrzeugen ist es ein Wunder, dass es nur Verletzte gab“, so Marco Giesecke, Einsatzleiter der Feuerwehr Bornstedt, die zuerst vor Ort war.
Nach ersten Informationen der Polizei musste ein Lkw an einem Stauende halten. Ein ihm folgender Sattelzug wollte an ihm vorbei und scherte aus. Dies erkannte ein weiterer folgender Lkw zu spät. Trotz eingeleiteter Vollbremsung fuhr er in den zweiten Laster und schob diesen auf den vorderen Lkw. Bei dem Unfall entstand erheblicher Sachschaden. Zwei Zugmaschinen wurden bei dem Horrorcrash völlig zerstört. Bundeswehrsoldat Thomas Scholze, der als einer der ersten vor Ort stoppte, erkannte sofort, dass gehandelt werden muss, denn anstatt zu helfen, schlängelten sich die Autofahrer an den völlig zerstörten Fahrzeugen vorbei. Scholze griff ein, brachte den Verkehr zum Stehen, informierte die Polizei und leistete bis zum Eintreffen der Feuerwehr Erste Hilfe. Wegen der Rettungs- und Bergungsarbeiten musste die A2 für etwa 2,5 Stunden voll gesperrt werden. Es bildete sich ein kilometerlanger Stau.
„Den Fahrer des letzten Lkw, der in seinem Fahrzeug eingeklemmt war, mussten wir befreien. Der konnte dann sogar selbst zum Rettungswagen laufen“, so Giesecke zum Geschehen, wie es sich vor Ort darstellte. Zufrieden war er darüber, „dass die Rettungsgasse gebildet war. Es gab nur leichte Probleme.“
Es zeige sich allerdings immer wieder: „Sobald Baustellen auf der A2 sind, sind auch die Unfälle da.“ Thomas Scholze, der noch vor der Feuerwehr half, die Rettungsgasse zu bilden und Fahrern Anweisungen gab, zeigte sich enttäuscht darüber, dass kaum jemand „anhält um zu helfen“. Vielmehr hätten die meisten Autofahrer einfach nur versucht, an der Unglücksstelle vorbei zu kommen. „Hier hat keiner angehalten, keiner ist mal zu den Fahrzeugen, um zu sehen, ob da noch jemand drin festsitzt. Da kommt keiner auf die Idee, vielleicht mal ein Warndreieck aufzustellen“, so Thomas Scholze.