Schulneubau Es gibt noch reichlich Fragen rund um die neue Grundschule in Erxleben
Wie kommen die Grundschüler künftig in ihre neue Grundschule in Erxleben? Wie wird der Busverkehr geregelt? Wie sieht die Sporthallennutzung aus? Wie wird mit dem Hort verfahren? Viele Fragen stehen noch an, bis zum neuen Schuljahr die neue Grundschule in Erxleben ihren Betrieb aufnehmen soll.

Erxleben - Obwohl zahlreiche Gewerke noch intensiv mit der Fertigstellung ihrer Arbeiten an und in der neuen Grundschule in Erxleben beschäftigt sind, geht die Verbandsgemeindeverwaltung davon aus, dass bis zum 31. Juli alle Arbeiten so weit abgeschlossen werden können, dass der Neubau übergeben werden kann.
Bauamtsleiterin Anke Osterburg-Piele berichtete, dass unter anderem Heizungs- und Lüftungsbauer, Elektriker und Trockenbauer aktuell noch Leistungen erbringen. Parallel dazu haben Fliesenleger und Maler mit ihren Arbeiten begonnen. Das Verlegen der Bodenbeläge ist aber der kommenden Woche angekündigt. Die Fassade soll in der übernächsten Woche fertiggestellt sein, war am Dienstag in der Sitzung des Verbandsgemeinderates zu erfahren. Essenausgabe und die Teeküche sind in ihrer Fertigstellung für Ende Juli vorgesehen.
Parallel zu den Bauarbeiten begannen die Arbeiten zur Gestaltung der Außenanlagen. Ein Unternehmen aus Zerbst hat die Reinigungsleistungen übernommen und außen bereits beginnen können. Der Auftrag für die Schließanlage des Schulgebäudes ist vergeben, die entsprechenden Unterlagen wurden verschickt.
Während die Bauarbeiten auf dem Gelände also auf Hochtouren der Fertigstellung entgegengehen, gibt es bezüglich des künftigen Schülerverkehrs, der Sporthallennutzung und der Zuwegung noch etliche Sorgen von Eltern und der Gemeinde Erxleben. Dabei ist nicht die schon beschlossene Um- und Neugestaltung des Wendehammers vor der Sekundarschule das Problem, sondern vielmehr der Umstand, dass dieser Bereich eigentlich gar nicht in der nötigen Größenordnung angefahren werden kann. Denn mit der neuen Grundschule kommen nun noch mehr Busse als bisher aus allen Himmelsrichtungen nach Erxleben, um die Schüler morgens zum Unterricht zu bringen.
Zufahrt zum Wendeplatz wird zeitlich zum Problem
„Acht Busse in elf Minuten, das kann die Ein- und Ausfahrt zur Parkstraße gar nicht aufnehmen“, sagt Erxlebens Bürgermeister Steffen Koch. Einen Fahrplan für die Busse aufzustellen sei das eine und sicher kein Problem für das kreiseigene Busunternehmen, aber wie das tatsächlich vor Ort umgesetzt werden könne, das andere. Die schmale Zuwegung sei klar das Problem, denn in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit könnte sie die Anzahl der Busse nicht aufnehmen.
Dabei müsse auch an jene Kinder gedacht werden, die aus Erxleben zu Fuß oder mit dem Fahrrad die beiden nebeneinander liegenden Schulen erreichen müssten. Teilweise gebe es weder einen Fußweg oder ein Hochbord noch eine Straßenbeleuchtung. Eine - wie derzeit angedacht - aufgemalte Spur als Fußweghinweis sei völlig unzureichend, findet Steffen Koch. Einmal mehr kritisierten die Erxleber die mangelhafte Einbeziehung von Gemeinderat und Bürgermeister.
Ratsmitglied Detlef Albrecht (UWG), der auch im Gemeinderat von Erxleben sitzt, sprach von mehreren, noch ungelösten Problemen und kritisierte die mangelhafte Einbeziehung der Erxleber in die Entscheidungsprozesse. „Was ist denn schon geregelt“, fragte er: Wie sehe es mit den Parkplätzen für die Pädagogen aus? Was sei mit der viel zu kleinen Sporthalle? Wie werde das Busproblem gelöst? Er schlug vor, eine Einbahnstraßenregelung für die Busse unter Einbeziehung einer Linienführung durch den Park zu prüfen.
Torsten Vester wollte angesichts der nicht ausreichenden Kapazität des künftigen Hortgebäudes in Erxleben in der Einwohnerfragestunde wissen, wie künftig die Beförderung der Hortkinder erfolgen solle und wer dafür aufkomme. Auch habe er erfahren, dass seine Tochter sich künftig im Keller der Sekundarschule für den Sportunterricht umziehen müsste. Wie könne das sein, fragte er.
Zuvor hatte Verbandsgemeindebürgermeister Mathias Weiß (parteilos) davon berichtet, dass eine Umfrage unter den Eltern der Grundschulen in Beendorf und Bregenstedt, die künftig in Erxleben beschult werden, ergeben hätte, dass 89 Eltern ihre Kinder in die Hortbetreuung nach Erxleben, 44 Eltern nach Beendorf und 15 nach Bregenstedt geben würden.
Unterschiedliche Zuständigkeiten
Mathias Weiß berichtete, dass laut Landes-Schulgesetz (Landes-Kultusministerium) eine Fahrt von und zur Schule mit der Schülerbeförderung vorgesehen sei. Da der Hort jedoch dem Kinderförderungsgesetz und damit dem Landes-Sozialministerium unterliegt, obliegt die Beförderung von und zum Hort in diesem Fall den Eltern.
Die Schulsportfrage sei zwischen beiden Schulleitungen geklärt worden, so Mathias Weiß. Demnach würde die Grundschule Montag und Freitag in die Halle gehen, die Sekundarschule Dienstag, Mittwoch und Donnerstag sowie nach den Schulsportzeiten der Grundschule. Es gebe jeweils zwei Umkleidekabinen für Mädchen und Jungen. Wenn diese nicht genutzt werden, sei das eine schulorganisatorische Entscheidung.
Eine nochmalige Nachfrage von Torsten Vester auf die Antwort aus der Verbandsgemeinde ließ Ratsvorsitzender Gerhard Reinecke (CDU) nicht zu. „Es muss doch wohl möglich sein, vor einer Frage einige Sätze zur Einführung und Erklärung zu geben“, ärgerte sich Torsten Vester im Anschluss an den öffentlichen Teil über den Umgang mit den Bürgern. Und wenn eine Antwort eine neue Frage aufwirft, sollte auch das in einer Demokratie nachzufragen sein.
Der Bregenstedter Steffen Jacobs fand es mehr als verwunderlich, dass nun doch eine dauerhafte Doppelnutzung von Räumlichkeiten der Schule für den Hort möglich und angedacht sei. „Warum war das in Bregenstedt nicht möglich“, so seine Frage. So hätte man die Schule in Bregenstedt erhalten können. „Da gab es mal eine ganz andere Aussage, nämlich, dass das nicht möglich ist“, so Steffen Jacobs. Zuvor hatte der Verbandsgemeindebürgermeister davon gesprochen, dass eine Nutzung von Küche und Fachräumen wie Werken und Musik durch den Hort sehr wohl möglich sei und in anderen Schulen erfolgreich praktiziert werde.