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Fest Haldensleber Gertrudium verzaubert Gäste

Das Haldensleber Gertrudium hat erneut Hunderte Besucher in den Landschaftspark Althaldensleben gezogen.

Von Julia Schneider 17.06.2019, 01:01

Althaldensleben l Wo leben tapfere Ritter, fleißige Schmiede, Weberinnen und Töpfer, eine Herzogin und ein Kaiser gemeinsam mit extravaganten Fabelwesen und swingenden Figuren, die gerade den Goldenen Zwanzigerjahren entsprungen sind, in Eintracht und Harmonie? In Haldensleben ist dieses Szenario nur zu einer ganz bestimmten Zeit im Althaldensleber Landschaftspark möglich – nämlich dann, wenn das Gertrudium die Besucher in Scharen anlockt. Denn das Motto der Veranstaltung lautet stets „Geschichte trifft Geheimnis“, verbunden werden damit Mittelalter und 20er Jahre.

Am Wochenende war es abermals so weit: Auf dem Areal zwischen Charleston Place und Ölmühlenteich schlugen zwei Tage lang Ritter verschiedener Lager ihre Zelte auf, ließen sich mittelalterliche Handwerker aller Art nieder. Nahe dem Burgwall residierte nämlich Herzogin Gertrud von Haldensleben, der das Gertrudium seinen Namen verdankt.

Zum Auftakt der Veranstaltung am Sonnabendmittag wurde Gertrud zünftig begleitet: in einer großen Postkutsche kam sie angereist, stieg gemeinsam mit dem Haldensleber Roland, Rittern und keinem geringeren als dem Magdeburger Kaiser Otto und seiner Gemahlin Adelheid aus. Auch Haldenslebens stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler durfte mit den Majestäten zur Eröffnung des Getrudiums reisen.

Die Gäste schauten sich bunte Programme auf den beiden Bühnen des Gertrudiums an. So gab es im Mittelalter-Bereich beispielsweise die „Irrlichter“ zu hören, drei Musikerinnen, die ihre Zuhörer in vergangene Zeiten entführten. Es gab Harfenmusik, ein Gaukler trat mit gewagten Jonglage-Nummern auf und Frau HexPex verzauberte mit ihrem Theater für Klein und Groß. Wer wollte, konnte durch die Lager der Ritter lustwandeln. Die Haldensleber Tempelritter bauten ihre Zelte auf und informierten über die Stadthistorie, im Ritterlager Sturvolt brachte Ritter Kay Stiegler interessierten Gästen Kampfeskünste näher. Auch die Greifenritter und die Normannen hatten Lager bezogen und zeigten den Besuchern alte Handwerkskünste wie Schmieden, Weben und Töpfern.

Auf der Bühne der Goldenen Zwanziger heizten unter anderem die „Whiskydenker“ dem Publikum ein und spielten mehrere Zugaben. So viel Trubel machte auch ein mystisches Fabelwesen neugierig: Ein Einhorn verzauberte besonders die jüngsten Gäste. Den Höhepunkt des Gertrudiums bildete zweifelsohne aber die Feuershow der „Flugträumer“ am Sonnabendabend. Die Gruppe von Artisten aus Berlin trat schon im Hellen mit einer Mischung aus Jonglage und Comedy auf. Als es dunkel wurde, stand aber eine Premiere an, die sich Hunderte Gäste anschauten: Erstmals wurde eine spektakuläre Feuershow mitten auf dem Ölmühlenteich veranstaltet – dafür war extra ein zehn mal acht Meter großes Floß gebaut worden.