1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Einsatz: Feueralarm in der Grundschule Wegenstedt

Einsatz Feueralarm in der Grundschule Wegenstedt

Einen aufregenden Tag haben 106 Kinder der Grundschule „Am Wald“ in Wegenstedt erlebt, denn kurz nach Unterrichtsbeginn ertönt Feueralarm für eine Notfallübung.

Von Anett Roisch 05.07.2023, 14:00
Zügig verlassen die Kinder beim Feueralarm die Wegenstedter Schule. Ortswehrleiter Matthias Schulze (vorn) und Polizeihauptmeister Klaus-Günter Krüger (hinten) beobachten die Notfallübung.
Zügig verlassen die Kinder beim Feueralarm die Wegenstedter Schule. Ortswehrleiter Matthias Schulze (vorn) und Polizeihauptmeister Klaus-Günter Krüger (hinten) beobachten die Notfallübung. Foto: Anett Roisch

Wegenstedt - Was für viele ein Schrecken ist und für Unruhe sorgt, ist glücklicherweise nur eine von den Pädagogen der Grundschule „Am Wald“ in Wegenstedt und den Feuerwehrleuten des Ortes langfristig geplante Übung.

„So einen Feueralarm führen wir jedes Jahr zu Beginn des Schuljahres, wenn die neuen Schüler da sind, durch. Aber im Rahmen des 90-jährigen Bestehens der Wegenstedter Feuerwehr bietet sich so eine Übung natürlich auch an“, sagt Schulleiterin Sabine Keiner-Brestrich. Und überhaupt – eine Alarmübung zwei Mal in einem Schuljahr könne nach Meinung aller Beteiligten ja nicht schaden. Für die Lehrkräfte und Schüler soll das richtige Verhalten bei einem Brandfall erprobt werden, welches vorab bei der Brandschutzerziehung gelehrt wurde.

Herausforderung für die Einsatzkräfte

„Gerade für die Erstklässler ist die Übung wichtig, um im Ernstfall nicht in Panik zu geraten. Auch wenn mal ein Klassenraumwechsel ansteht oder jemand auf der Toilette ist, müssen die Schüler wissen, wo der Fluchtweg lang geht“, erklärt die Schulchefin, während aus dem benachbarten Klassenzimmer noch der fröhliche Gesang der Kinder schallt. Auch für die Einsatzkräfte ist es jedes Mal wieder eine Herausforderung, denn solche Szenarien sind aufgrund der Anzahl von Kindern und Erwachsenen nicht alltäglich. „Wichtig ist, dass die Kinder wissen, wo ihre Sammelplätze sind und dass dann durchgezählt wird. Wenn jemand fehlt, brauchen wir von den Lehrern die Information, wo das vermisste Kind sich aufhalten könnte“, sagt Wegenstedts Ortswehrleiter Matthias Schulze.

Mit der Klingel ertönt in der Grundschule der Feueralarm. Doch leider so leise, dass das Signal nicht jeder hören kann. „Das geht gar nicht“, sind sich die Einsatzkräfte einig, während die letzten Kinder bei der Notfallübung per Zuruf das Schulhaus verlassen.

Auch Hausmeister Ralf Biermann ist dabei im Einsatz. Er muss schauen, ob niemand mehr im Keller oder auf der Toilette ist. Er achtet darauf, dass in den Fluren die Fenster geschlossen sind. Polizeihauptmeister Klaus-Günter Krüger und Jarste Hanke, Mitarbeiterin der Verbandsgemeinde Flechtingen und zuständig für den Brandschutz in den Schulen und Kitas, führen indes Protokoll.

„Alle 106 Kinder sind raus. Es fehlt niemand“, meldet Sabine Keiner-Brestrich am Stellplatz dem Einsatzleiter Lars Flentje.

Der Polizeihauptmeister bemängelt, dass er klassenweise am Ausgang der Schule keine Meldung bekommen habe. „In der obersten Etage hat man die Schulklingel überhaupt nicht gehört“, kritisiert Jarste Hanke. „Eine laute Klingel für den Alarm muss her“, sind sich alle einig. „Genau deshalb – also um Mängel festzustellen – machen wir so eine Übung“, sagt der Wehrleiter bei der Auswertung.

„Und bitte nicht beim Verlassen der Schule an den Händen fassen und sich gegenseitig hinterher ziehen. Manche Kinder wären dabei fast gestürzt. Bitte am Geländer festhalten und in Ruhe das Schulhaus verlassen“, betont der Einsatzleiter. „Wir werden noch mal üben, damit es beim nächsten Mal zum Schuljahresbeginn besser klappt. Und die Schulklingel muss repariert werden, damit der Alarm überall zu hören ist“, fasst die Schulleiterin zusammen.