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Abschied Flechtinger Revierförster Volkmar Schliephake geht in den Ruhestand

Schon als Kind hat Volkmar Schliephake davon geträumt, Förster zu werden. 49 Jahre später kann er gar nicht glauben, dass sein letzter Arbeitstag als Förster im Revier Flechtingen gekommen ist.

Von Carina Bosse Aktualisiert: 14.07.2021, 09:55
Das passende Abschiedsgeschenk für Volkmar Schliephake (7. v. l.) kam auf einem Anhänger zur Verabschiedung ins Forstamt.
Das passende Abschiedsgeschenk für Volkmar Schliephake (7. v. l.) kam auf einem Anhänger zur Verabschiedung ins Forstamt. Foto: Carina Bosse

Flechtingen/Grauingen - Schon als Kind hatte Volkmar Schliephake davon geträumt, dass er Förster werden wollte. Er liebt die Natur und den Wald - bis heute. 49 Jahre später kann er gar nicht realisieren, dass sein letzter Arbeitstag als Förster im Revier Flechtingen gekommen ist. In seinem Revier hat er nach Lehrzeit in Bernau und Soldatenzeit, Studium bei Schwerin und anschließend einem fünfjährigen Baumschul-Einsatz in Bülstringen insgesamt 37 Jahre dafür gesorgt, dass sich der Wald nachhaltig und vielfältig entwickeln kann.

Herbe Rückschläge wie Sturm Kyrill, Schneebruch oder aktuell die Ausbreitung von Diplodia hinterlassen immer wieder einen Scherbenhaufen, sagt Volkmar Schliephake. Dem gilt es, im Wald mit Kreativität, Geduld und Ideenreichtum zu begegnen. „Aus Monotonie Vielfalt zu entwickeln, darin habe ich meine Aufgabe gesehen“, so der Revierförster. Das ginge auch mit dem a. D. (außer Dienst) nicht verloren.

Seine Kollegen aus dem Betreuungsforstamt Flechtingen rührten ihn mit ihrem Abschiedsgeschenk zu Tränen. Sie hatten nämlich eine ganz besondere Ruhebank fertigen lassen, natürlich aus Holz und mit zwei Bäumen auf jeder Seite. Sie wird künftig im Garten von Volkmar Schliephake stehen.

Lange Stillsitzen gibt es nicht

Ruhiger wird er davon aber sicher nicht wirklich werden. Lange stillsitzen ist nicht sein Ding. „Ich kennen jeden Baum in meinem Revier mit Vornamen“, sagt der Grauinger. Dabei gehören stolze 2200 Hektar Fläche zum Revier direkt vor seiner Haustür. Wenn man den Beruf, der für Volkmar Schliephake Berufung ist, mit Leidenschaft und Hingabe ausführt, kann man nicht so einfach abbremsen und aussteigen.

Der Reiz seines Berufes ist es, jeden Tag eigenständig Entscheidungen zu treffen, die nachhaltig und dauerhaft wirken, die nicht nur dem Wald, sondern allen Lebewesen, inklusive der Menschen, gut tun.

Zum Glück für Volkmar Schliephake fällt er mit dem Ruhestand nicht in ein tiefes Loch, dazu wäre er auch viel zu rastlos. Seit nunmehr 31 Jahren engagiert er sich in der Kommunalpolitik, in der Forstbetriebsgemeinschaft Spetze mit rund 500 Mitgliedern und natürlich daheim mit einem stattlichen Vogelbestand. Insgesamt sechs Pfaue, Hühner und Kleinvögel zählen zu seinem tierischen Haushalt. Dass er all das unter einen Hut bekommt, verdankt er auch seiner Familie und vor allem seiner verständnisvollen Ehefrau. Mit ihr ist erstmal ein Urlaub in Österreich geplant.