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Förderkreis Orgel-Restaurierung auf der Zielgeraden

Seit zehn Jahren müht sich der Förderkreis Schlosskirche Erxleben um die Restaurierung der Herbst-Orgel. Langsam ist ein Ende abzusehen.

Von Carina Bosse 13.02.2018, 00:01

Erxleben l Im Frühjahr 2007 stimmte die überwiegende Mehrheit der Mitglieder des Förderkreises Schlosskirche Erxleben dafür, dass die zerstörte Herbst-Orgel von 1710 wieder restauriert werden sollte. Ein mutiger Entschluss angesichts der Verwüstungen hinter dem noch gut erhaltenen Prospekt. Heute, nach 10 Jahren, gibt es große Zuversicht, dass das ehrgeizige Orgelprojekt abgeschlossen werden kann. Es besteht die Hoffnung, die restaurierte Orgel von Heinrich Herbst des Jüngeren im Jahr 2019 wieder einweihen zu können, sagt Vorstandsmitglied Hildegard Bernick.

Orgelbaumeister Jörg Dutschke leistete von 2009 bis 2014 enorme Vorleistungen, die durch die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM), den Familienverband von Alvensleben und den Förderkreis finanziert wurden. Durch die genauen Untersuchungen des Orgelbaumeisters zur Originalität des Instruments, durch seine Erfahrung und Kreativität entstand der Restaurierungsplan, den die Experten in der Orgelkommission wirksam unterstützten.

Zum ersten Bauabschnitt 2015, der Restaurierung der Windladen, waren großer Einsatz, Genauigkeit und Forschung durch die Salzwedler Werkstatt Dutschke notwendig. Eine großzügige Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt und Lotto-Toto machte es möglich. Im Jahr 2016 wurde die Windanlage in der Werkstatt in Salzwedel restauriert, gefördert durch die EKM, die Stiftung Katharina und Gerhard Hoffmann aus Hamburg, die Stiftung Doornkaat und durch Prokon.

Mit Überzeugungskraft und Engagement seitens des Förderkreises konnten weitere Förderer gewonnen werden. Durch viele Konzerte seit 2006, besonders im Rahmen des Konzertsommers der Schlosskirche Erxleben seit 2012 wurden Spender und Unterstützer geworben, die das Orgelprojekt förderten. „Durch die Patenschaften für Orgelpfeifen gelingt eine wirksame Unterstützung, um das notwendige Eigenkapital pro Bauabschnitt aufzubringen“, freut sich Hildegard Bernick.

2017 wurden der dritte Bauabschnitt, die Restaurierung des Pfeifenwerkes, und der vierte Bauabschnitt, die technische Montage, Intonation und Stimmung, wiederum der Orgel- baufirma Jörg Dutschke zugesprochen, begründet durch die wissenschaftliche Arbeit und große Erfahrung des Fachmannes, mit seiner Kompetenz für die Rekonstruktion barocker Orgeln und deren Restaurierung.

„Die letzten beiden Bauabschnitte können uns nur durch die großartige Förderung des Bundes, die großzügige Unterstützung von Lotto-Toto, durch das Land Sachsen-Anhalt, die EKM und Prokon gelingen“, weiß das engagierte Mitglied des Förderkreisvorstandes. So werde dieses Jahr das entscheidende abschließende Jahr der Instandsetzung der 300-jährigen Herbst-Orgel. Die Aufnahme des Orgelbaus und der Orgelmusik in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO unterstreicht die Bedeutung. Der Vorstand des Förderkreises und die Orgelkommission danken allen Spendern, Förderern und Unterstützern für ihre wirkungsvolle Hilfe und hoffen auf weitere Unterstützung und den Besuch der Orgelkonzerte in der Schlosskirche.