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Förderverein Liebeserklärung an die Simultankirche

Seit zehn Jahren besteht der Förderverein der Simultankirche Althaldensleben. In der Zeit hat der Verein viel erreicht.

Von Lan Dinh 18.03.2019, 00:01

Althaldensleben l „87.000 Euro sind an Spenden in den zehn Jahren zusammen gekommen“, erklärt Georg Heinze, Vorsitzender des Fördervereins „Schinkel-Simultankirche Althaldensleben“. Mithilfe dieser Summe wurden die Kirche und deren Umfeld saniert. „Viele Leute kommen auf uns zu und sagen, wie toll sie die neue Kirche und das Areal finden. Selbst Menschen, die nichts mit der Kirche am Hut haben.“

Doch bis dahin war es ein steiniger Weg. Die 1830 erbaute Kirche ist eine Seltenheit in Deutschland, denn sie wird sowohl von der katholischen als auch der evangelischen Kirchgemeinde genutzt. Sie ist ein Wahrzeichen von Althaldensleben, viele Einwohner identifizieren sich mit ihr. Doch Wasserschäden, Schwammbefall in den Wänden und angefaulte Balken im Mauerwerk machten ihr zu schaffen. Die Kirche musste dringend saniert werden. 1,2 Millionen Euro sollte dies die beiden Kirchengemeinden kosten. Im Alleingang war das nicht zu schaffen. Darum gründeten mehrere Gemeindemitglieder 2008 einen Förderverein. Das Ziel: Spenden zur Finanzierung der Sanierung sammeln. Das gelingt den Mitglieder des Vereins nun schon seit zehn Jahren mit Erfolg.

Bei den verschiedensten Stellen wurden Mittel beantragt. 300.000 Euro bewilligte der Bundestag als Fördermittel. Mit der Förderung durch Lotto von 42.000 Euro wurde ein finanzieller Baustein zur Grundsanierung 2008 gesetzt. Die Nord LB spendete 15.000 Euro für die Sanierung. Als die notwendigen Gelder beisammen waren, begannen im Herbst 2008 die umfangreichen Sanierungen, zu denen auch die Dacherneuerung zählte. 2009 fing die Notsanierung des Turms an. Außerdem spendeten Gäste bei einer 50-Jahr-Feier von IFA insgesamt 75.000 Euro.

2011 wurde die Kirche dann wieder in Betrieb genommen. Das wurde mit einer Licht- und Musikshow groß gefeiert. Außerdem kamen durch 48 Einzelspenden noch einmal 10.000 Euro zusammen. Doch die Bauschäden waren noch größer als anfangs erwartet. Die Wände unter der Dachrinne mussten komplett erneuert werden, die Säulen wurden neu angeschuht. Dank eines erfolgreichen Spendenaufrufes wurde auch das Innere des Turms 2012 erneuert. Steinwände wurden gesichert, Steinplatten, Schallluken, Tragwerk und Treppen auf den neuesten Stand gebracht, auch die Elektrik - für insgesamt 150.000 Euro.

Das nächste Projekt startete dann 2016: die Sanierung des Kirchenumfeldes. Dank der Fördermittel von 140.000 Euro aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ und Eigenmitteln von 21.000 Euro wurde dort eine neue grüne Oase geschaffen. Neue Sitzgelegenheiten und Grünflächen kamen dazu. Die Freifläche wurde zu einer Schnittstelle zwischen Kirche, Kindergarten, Altenpflegeheim und Begegnungszentrum. Dann war es soweit. Feierlich wurde die Simultankirche 2017 freigegeben, obwohl die Umgestaltung nicht fertig war. Sie wurde 2018 abgeschlossen: Parkplätze begradigt, die Beleuchtung angepasst.

Die Spenden für den Eigenanteil der Fördermittel zusammen zu bekommen, war nicht leicht. „Wir haben 40 Unternehmen angeschrieben, von denen sich nur 3 gemeldet haben“, erklärt der Vereinsvorsitzende Georg Heinze. Rückblickend haben sich aber viele für den Erhalt der Kirche finanziell eingesetzt. „Es musste zu den Menschen vordringen und ihnen bewusst werden, wie wichtig die Kirche und deren Erhalt ist“, so Heinze. Angefangen hat der Förderverein mit 48 Mitgliedern. „Davon sind einige leider gestorben, aber wir haben derzeit immer noch 41 Mitglieder“ erklärt er.

„Alles, was wir wollten, ist uns gelungen. Ich bin damit sehr zufrieden. Und sehr stolz, dass wir keine Kredite brauchten.“ Doch die Arbeit des Fördervereins geht weiter. Zwei Orgeln werden zukünftig gewartet. Weiterhin gilt es, die 100 Jahre alten Glocken zu erhalten. Die Arbeit des Fördervereins wird in diesem Jahr weitergehen.