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Frühjahrsputz Weferlinger packen im Ort an

Überall in Weferlingen wurde fleißig gearbeitet. Der Ortschaftsrat hatte zum Frühjahrsputz aufgerufen.

Von Carina Bosse 09.04.2019, 01:01

Weferlingen l Das sonore Rattern von Rasenmähern drang am Sonnabend aus vielen Gärten. Die schönen Sonnenstrahlen lockten ins Freie, auch die Weferlinger. Der Ortschaftsrat hatte zu einer großen Frühjahrsputzaktion im Flecken aufgerufen. „Leider sind wir heute längst nicht so viele wie im vergangenen Jahr“, bedauert Ortsbürgermeister Dirk Kuthe (SPD)während er zwei Eimer voller Dreck und Schmutz auflädt,

Die Helfer haben sich verschiedene Stellen im Ort vorgenommen, haben unter anderem im Amtsgarten den Teich von Unrat befreit. Dabei kamen etliche Kubikmeter zusammen, die von unachtsamen Zeitgenossen in den Teich geworfen wurden. Der Bürgerverein machte sich vor allem auf dem Gutshofgelände und im Heimat- und Apothekenmuseum zu schaffen, da am Osterwochenende die neue Saison beginnt. „30 Jahre Grenzöffnung zwischen Grasleben und Weferlingen“ lautet das Thema der Sonderausstellung, die am 21. April 2019 um 14 Uhr eröffnet werden soll. Dazu gibt es allerlei Bildmaterial und Dokumente, die diese bewegte Zeit vor 30 Jahren thematisieren.

Im Gewerbegebiet startete eine Müllsammelaktion. Leider werden hier immer wieder große Mengen Müll gefunden, die trotz bereitgestellter Kübel nicht dort landen, wo sie hingehören. Am Spielplatz im Riesenfeld musste unter anderem eine Rabatte gründlich aufgeräumt werden. Hier waren es vor allem Astbruchschäden, die zu beseitigen waren. „Es gibt viel zu tun, der Bauhof kann die Arbeit allein nicht mehr bewältigen, denn er hat einfach zu viele ,Baustellen‘ zu betreuen“, weiß Dirk Kuthe. Er freut sich trotz des nicht so großen Zuspruchs auf den öffentlichen Aufruf, dass viele Bürger vor ihren eigenen Grundstücken Ordnung schafften. Sein Dank gilt all jenen, für die es selbstverständlich ist, dass sie sich um öffentliches Grün vor ihren Haustüren kümmern - und das nicht nur als Eintagsfliege, sondern das ganze Jahr über.

An der Aller hatte der Zahn der Zeit und des Wetters, aber zum Teil auch randalierende Gruppen die Holzzäune beschädigt. Dabei war erst kurz zuvor auch wieder eine Sitzbank demoliert worden. Die Rückenlehne sei abgetreten worden, heißt es von den Helfern vor Ort. Über so viel Unverstand lässt sich nur der Kopf schütteln. „Wir sind nicht mehr zum Frühjahrsputz, sondern zum Reparieren von mutwillig verursachten Schäden angetreten“, ärgert sich Ortsrat Volker Marquardt (CDU). Er berichtet, dass die Bretter zum Reparieren nun zur Neige gehen. „Da sind die letzten, die wir noch eingelagert hatten.“ Zum Glück passten sie so gut, dass der Vorrat ausreichte.

Selbst in die Aller hatte sich eine Familie - mit Wathosen ausgerüstet - im Bereich der Amtsfahrt begeben, um darin entsorgten Müll einzusammeln. Auch die Kirchengemeinde hatte zum Frühjahrsputz auf dem Gelände rings um die Lambertikirche aufgerufen. Viele Äste hatten sich bei den Herbst- und Winterstürmen von den alten Bäumen gelöst und waren auf die Grünflächen gestürzt. Vor dem ersten Mähen mussten sie beseitigt werden, um den Rasenmäher nicht kaputt zu machen.

Am Treppenaufgang zwischen Aller und Kirchplatz gleich nebenan wurden Unkraut und Moos aus den Fugen gekratzt. Anni Lehmann, die die Stufen regelmäßig nutzt, um zum Einkaufen zu gehen, hatte sich daran gemacht und bekam bald Verstärkung. „Zum Abschluss probieren wir frische Schmorwürste aus Trippigleben“, verrät Dirk Kuthe, „normale und solche mit Spinat“. Denn alle Helfer versammelten sich schließlich wieder auf dem Gutshof, um sich nach den anstrengenden, ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden in geselliger Runde zu stärken. „Da bekommen wir ja noch mehr Muskeln“, sagt Jürgen Preikschas in Anspielung auf die Extraration Spinat in der Wurst. Das Gemüse hatte seinerzeit schließlich schon Popeye immer wieder zu Höchstleistungen motiviert.