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Geschäftsstelle Startschuss für die Digitalisierung

Haldensleben hat eine Geschäftsstelle für die Digitalisierung. Die Mitarbeiter haben sich dem Arbeitskreis der Stadt vorgestellt.

Von Julia Schneider 15.06.2019, 01:01

Haldensleben l Im Januar war Thomas Wünsch, Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums Sachsen-Anhalt, in Haldensleben zu Gast. Er übergab damals einen Förderscheck über 170 000 Euro an die Stadtverwaltung. Im Zuge seiner digitalen Agenda unterstützt das Land Sachsen-Anhalt nämlich den Aufbau sogenannter Digitalisierungszentren - vor allem, um den digitalen Wandel im ländlichen Raum gezielt zu stärken.

Von dem Geld, so sagte Haldenslebens Verantwortlicher für den Breitbandausbau und die Digitalisierung in der Stadtverwaltung, Lutz Zimmermann, sollte eine Art Geschäftsstelle für die Digitalisierung in der Stadt aufgebaut werden. Die Ausschreibung nach einem Unternehmen, das Fachkräfte für diese Aufgabe stellt, lief damals noch.

Nun ist die Suche abgeschlossen: Die RKW Sachsen-Anhalt GmbH hat die Ausschreibung gewonnen und hat bereits ihre Arbeit für die Stadt aufgenommen. Drei Mitarbeiter sind nun in regelmäßigen Abständen im Innovationszentrum in Althaldensleben, um die Leitziele umzusetzen, die sich Haldensleben im Rahmen der Digitalisierung gesteckt hat. Diese Ziele wurden von einem Arbeitskreis festgelegt, der sich bereits im Jahr 2017 konstituiert hatte und aus Stadträten, Verwaltungsmitarbeitern und weiteren Fachleuten besteht.

Diesem Arbeitskreis stellten sich die Mitarbeiter der Geschäftsstelle Digitalisierung vor. Diplom-Geograph Sebastian Marschall, Wirtschaftsingenieur Benjamin Kühn und Sozialwissenschaftlerin Raffaela Zimmermann erläuterten zunächst noch einmal die drei Leitziele, die die Stadt verfolgt. Als „zukunftsfeste Kommune“ wolle Haldensleben unter anderem ein digitales Bürgerbeteiligungsmodul sowie digitale Bürgerservices schaffen.

Zudem solle aus Haldensleben ein „zukunftsfester Wirtschaftsstandort“ werden. In diesem Rahmen sei laut den Projektverantwortlichen die Entwicklung eines digitalen Führerscheins für ältere Arbeitnehmer denkbar, zudem sollen Unternehmen der Stadt sensibilisiert und mit mehr Wissen im Bereich Digitalisierung ausgestattet werden.

Auch die Einrichtung eines „FabLabs“, sozusagen einer offenen Werkstatt, in der digitale Werkzeuge wie beispielsweise 3D-Drucker getestet werden können, sei angedacht. Als drittes Leitziel solle Haldensleben als „zukunftsfester Lebensraum“ gelten - dazu gehören beispielsweise digital gesteuerte Mobilitätskonzepte wie Carsharing, Bikesharing, e-Scooter und mehr.

Die kleine Präsentation, die die drei Mitarbeiter der RKW Sachsen-Anhalt GmbH hielten, leitete deren Geschäftsführerin Heidi Werner. Sie habe die Schirmherrschaft über das Digitalisierungsprojekt in Haldensleben übernommen, erläuterte sie und stellte heraus, dass ihr Unternehmen an mehreren Projekten in Sachen Digitalisierung arbeite. So gebe es auch Synergieeffekte und die Vernetzung verschiedener Beteiligter werde vorangetrieben.

Dieser Hinweis freute vor allem Ines Cieslok, Referatsleiterin für die Digitale Agenda im Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt. Sie war als Gast zu der Vorstellungsveranstaltung gekommen, auch, um sich davon zu überzeugen dass die Förderung des Landes vernünftig genutzt wird. Auch Marco Langhof, Vorsitzender des Digitalisierungsbeirates des Landes, war nach Haldensleben gekommen. Er hat eine Art Patenschaft für die Stadt übernommen und begleitet die Verwandlung Haldenslebens in ein Digitalisierungszentrum.

Die Förderung des Landes läuft zunächst bis 31. Dezember 2020. Bis dahin möchte das Projektteam möglichst alle Ziele der Stadt umgesetzt haben. Diese seien aber flexibel und deshalb jederzeit wandelbar. Die Aufsicht über die Arbeit des Teams hat der Arbeitskreis Digitalisierung. Mit Konstituierung des neuen Stadtrates werden sicherlich auch neue Mitglieder in das Gremium gesandt, blickte Lutz Zimmermann voraus. Er informierte die Anwesenden auch über einen weiteren Aspekt der Digitalisierung. Am 30. Juni sei Antragsschluss für die Förderung für das öffentliche Wlan-Netz.

66 Punkte sollen in der Stadt mit öffentlich und kostenlos nutzbarem Wlan ausgestattet werden, dazu zählen 22 städtische Einrichtungen und Grundstücke sowie 44 andere öffentliche Einrichtungen. Das Projektteam sei derzeit dabei, die nötigen Voraussetzungen aller Einrichtungen zu prüfen. Es konzipiere außerdem bereits Workshops für Unternehmen und erledige andere Aufgaben, sei also schon voll in der Arbeit angekommen.

Zwar haben Sebastian Marschall, Benjamin Kühn und Raffaela Zimmermann im Althaldensleber Innovationszentrum keine festen Geschäftszeiten, sie sind dort aber mehrmals wöchentlich unter der Telefonnummer 03904/499 30 8 sowie unter der Mail-Adresse digital@haldensleben.de zu erreichen.