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Umweltschutz Geschwister lassen Obstbäume gedeihen

Familie Höltge sorgt in Ochtmersleben für frisches Grün

Von Constanze Arendt-Nowak Aktualisiert: 29.4.2021, 13:47
Regelmäßig kümmern sich Jasper, Michel und Clara um ihre Bäume, die sie am Feldrand gepflanzt haben.
Regelmäßig kümmern sich Jasper, Michel und Clara um ihre Bäume, die sie am Feldrand gepflanzt haben. Foto: Constanze Arendt-Nowak

Ochtmersleben

Günter Kohl lebt schon lange in Ochtmersleben und kennt als Ortsbürgermeister den Ort und das Umfeld wie seine eigenen Westentasche. So weiß er auch, dass besonders an den Feldwegen früher noch mehr Obstbäume standen als heute. „Sie halten eben nicht ewig“, erklärt er und freut sich über eine Initiative der Ochtmersleber Familie Höltge.

Entlang einer landwirtschaftlichen Fläche, die Familienvater Henrik Höltge bewirtschaftet, haben die Kinder Bäume gepflanzt. Inzwischen können sich der sechsjährige Jasper und seine zehnjährige Schwester Clara freuen, dass der Kirschbaum und der Apfelbaum gut angewachsen sind. Ihr Bruder Michel (12) hatte nicht ganz so viel Glück: Seine eingepflanze Reneklode ist leider eingegangen. Kürzlich wurde für Ersatz gesorgt, indem Michel noch einen Birnbaum in die Erde brachte. Zur Kennzeichnung liegt neben jedem Baum ein bemalter Stein mit den Namen des jeweiligen Paten-Kindes. Regelmäßig sind die Geschwister unterwegs, um sich um ihre Bäume zu kümmern. So hatten sie auch am Mittwoch ihre Kinderfahrzeuge wieder mit gefüllten Kannen und Kanistern bestückt, als sie den Weg in die Feldmark antraten.

Feldwege sollen wieder mehr bewachsen sein

„Ich habe gedacht, dass hier mal neue Bäume hin müssen, da die Kirschbäume teilweise schon sehr kahl sind“, nennt Mutter Nina Höltge den Hintergrund der Pflanzaktion, auch vor dem Hintergrund, dass sich vielleicht Nachahmer in Ochtmersleben finden, die etwas für die Umwelt tun wollen. „Wir wollen, dass die Feldwege rund um Ochtmersleben wieder mehr bewachsen sind“, so Günter Kohl.

Allerdings stimmt er auch dem Hinweis von Henrik Höltge zu, dass die Pflanzungen an den Feldwegen auch mit den bewirtschaftenden Landwirten abgesprochen werden sollten. Schließlich müssen die ihre Felder erreichen können. Gleichzeitig verweist Günter Kohl auf die Baumpatenschafts-Aktion, die die Gemeinde Hohe Börde im vergangenen Jahr initiiert hat. Sie soll es den Einwohnern der Gemeinde Hohe Börde ermöglichen, mit einem gekauften und selbst gepflanzten Baum einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Flächen, wo gepflanzt werden kann, werden in Absprache mit der Gemeinde gefunden. Eine Patenschaftsvertrag regelt anschließend die Pflege der gepflanzten Bäume.

Ortsbürgermeister übernimmt die Vermittlung

„Anlässe, zu denen man einen Baum pflanzen kann, gibt es ja viele - die Geburt eines Kindes, die Jugendweihe, die Hochzeit“, sagte Günter Kohl. Speziell für Ochtmersleben würde der Ortsbürgermeister die Vermittlung bezüglich der Baumpflanzungen übernehmen. Mit Baumgeschenken zu bestimmten Anlässen ist die Familie Höltge ebenfalls ein gutes Beispiel, wie Mutter Nina wissen lässt: „Unser Michel hat zur Geburt auch von Oma und Opa einen Baum geschenkt bekommen.“