Ehrenamt Im Reigen engagierter Städte dabei
Deutschlands engagierteste Städte und Gemeinden haben sich in Berlin getroffen. Die Hohe Börde war mit dabei.
Hohe Börde / Berlin l Zwei Tage lang trafen sich die Teilnehmer des Netzwerkprogramms „Engagierte Stadt“ in Berlin, um sich kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, gemeinsame Herausforderungen zu entdecken und über Strategien zur Förderung des Bürgerengagements zu diskutieren. Mit dabei: Julia Tecklenborg für die von der Stiftung „Leben in der Hohen Börde“ unterstützte „Engagement-Drehscheibe Hohe Börde“ und Maik Schulz für die Gemeinde Hohe Börde. „Die Aufbruchstimmung und das Miteinander waren in jedem Moment spürbar“, berichtet Julia Tecklenborg nach den intensiven Tagen.
Die „Engagierte Stadt“ ist ein neuartiges Förderprogramm, das gemeinsam vom Bundesfamilienministerium, der Bertelsmann Stiftung, der BMW Stiftung, dem Generali Zukunftsfonds, der Herbert Quandt-Stiftung, der Körber-Stiftung und der Robert Bosch Stiftung auf den Weg gebracht wurde. In einer bundesweiten Ausschreibung suchte das Konsortium im Frühjahr Städte zwischen 10 000 und 100 000 Einwohner, die ihr bürgerschaftliches Engagement mit allen relevanten Organisationen in ihrer Kommune zu einem stabilen Netzwerk weiterentwickeln wollen. Anders als in den üblichen Förderprogrammen geht es dabei nicht um Einzelprojekte, sondern um die Stärkung von Kooperationen vor Ort.
Bewerben konnten sich nicht die Kommunen selbst, sondern gemeinnützige Organisationen wie zum Beispiel die Stiftung „Leben in der Hohen Börde“. Sie sind nun aufgefordert, alle Akteure des Bürgerengagements in ihrer Stadt oder Gemeinde zu einem gemeinsamen Vorhaben zusammenzuführen und diese Kooperation zu koordinieren. 55 Organisationen haben den Schritt in die nun laufende Konzeptphase geschafft. Ihnen winkt eine dreijährige Förderung bis Ende 2017 in Höhe von bis zu 50 000 Euro. Wer in diese finale Förderphase aufgenommen wird, entscheidet die zwölfköpfige Jury im August.
„Das Treffen in Berlin hat uns darin bestärkt, dass wir weg wollen von Einzelaktivitäten und Konkurrenzdenken und hin zu einer Engagement-Landschaft, in der alle beteiligten Organisationen ihre Stärken einbringen und abgestimmt einsetzen können“, unterstreicht Maik Schulz, Rathaussprecher der Hohen Börde, die sich als Partner der Ehrenamts- und Freiwilligenarbeit versteht. Hauptziel ist Julia Tecklenborg zufolge die bereits vor drei Jahren in Regie der Gemeinde begonnenen Freiwilligenarbeit im Rahmen der „Engagement-Drehscheibe Hohe Börde“ nun unter Federführung der Stiftung „Leben in der Hohen Börde“ weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Sollte die Hohe Börde „Engagierte Stadt“ werden, sollen bereits im Herbst dieses Jahres erste Treffen mit interessierten Bürgern in allen Ortschaften stattfinden, auf denen Ideen und Anregungen zur Verbesserung des Dorflebens durch bürgerschaftliches Engagement gesammelt werden.
Das Treffen der „engagierten Städte“ lieferte für die zukünftige Arbeit reichlich Futter. Workshops boten Praxishilfen – von Hinweisen zur Kooperation mit Unternehmen über wirkungsorientierte Planung, nützliche Werkzeuge für die Projektarbeit bis zum Aufbau einer Kommunikationsstrategie. Die Teilnehmer selbst lieferten mit Ideen und Konzepten aus ihren „engagierten Städten“ und mit ihrer Begeisterung wichtige Beiträge.
„Die Hohe Börde gehört zu den Städten in Deutschland, in denen bürgerschaftliches Engagement eine besondere Perspektive hat. Das allein ist eine Auszeichnung“, freut sich Julia Tecklenborg. „Jetzt liegt es an uns allen, diese Chance zu nutzen.“