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Immobilien Bauland-Nachschub für Häuslebauer

Um den Bedarf an Wohnraum in Haldensleben langfristig zu sichern, erschließt die Stadt für 2020 drei neue Wohngebiete.

Von Juliane Just 01.07.2019, 01:01

Haldensleben l Am Klingteich reiht sich ein Erdhügel an den nächsten. Zwischen dem grünen Rasen hat sich ein Bagger eine Schneise gefräst. Das Wohnbaugebiet wird derzeit im fünften Bauabschnitt erschlossen. Damit kommen 30 weitere Baugrundstücke hinzu, die Anzahl verdoppelt sich damit. Das ist auch nötig, denn Grundstücke stehen in Haldensleben hoch im Kurs.

In den vergangenen Jahren sind einige Wohnbaugebiete im Stadtgebiet entstanden. Ob Dammühlenweg oder die Erweiterung der Werderstraße – gebaut wird an einigen Ecken. „Seit 2007 haben wir jährlich 20 bis 30 Wohnhäuser im Schnitt errichtet“, teilte Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann auf Volksstimme-Anfrage mit. Und er rechnet weiter: Nimmt man für die Prognose den Mittelwert von 25 Wohnhäusern im Jahr, würden die jetzt noch freien Grundstücke lediglich noch zwei Jahre ausreichen.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat der Stadt in der sogenannten Wohnflächenbedarfsprognose 2030 bereits vor zwei Jahren vorausgesagt, dass Haldensleben trotz allgemein rückläufiger Wohnungsmarktnachfrage von einem weiteren Bedarf an Wohneigentum ausgehen kann. Deswegen hat die Stadt gehandelt. So soll ab Mitte Juli ein sogenanntes Baulandkataster online gehen. Darin sollen brachliegende Grundstücke – und damit potenzielle Bauplätze – aufgeführt werden und damit auch öffentlich einsehbar sein. 43 zusätzliche Baugrundstücke stehen dann auf dem aktuellen Wohnungsmarkt zur Verfügung. Der Bedarf könne laut Lutz Zimmermann somit für weitere zwei Jahre gedeckt werden.

Doch was dann? Um weiterhin Grundstücke anzubieten, werden weitere Wohnbaugebiete erschlossen. Das Wohngebiet „Gänsebreite/Neuenhofer Straße“ soll voraussichtlich ab Mitte 2021 vermarktbar sein. Derzeit läuft laut Stadtverwaltung die Ausschreibung der Erschließung. Je nach Ergebnis wird die Stadt über die Realisierung des Projektes entscheiden.

Desweiteren soll das Wohngebiet entlang der Bülstringer Straße im Jahr 2022 zur Vermarktung bereitstehen. Das laufende Umlegungsverfahren ist laut dem Stadtsprecher voraussichtlich im nächsten Jahr abgeschlossen. Mit den beiden Wohngebieten wären weitere 68 Baugrundstücke in Haldensleben erschlossen.

Insgesamt kann mit den vorhanden und in den kommenden Jahren noch zu erschießenden Baugebieten beziehungsweise mit den bestehenden Baulücken der kurz- und mittelfristige Bedarf bis 2025 gedeckt werden. Doch einen Baustopp wird es auch dann nicht geben, wie Lutz Zimmermann mitteilt: „Bei gleich bleibender Marktlage und Finanzsituation werden prognostisch gesehen weitere 100 Baugrundstücke bis 2030 erforderlich sein.“

Da der Platz begrenzt ist, ist es für die Stadt unerlässlich, weitere Strategien zu entwickeln, um den hohen Bedarf an Baugrundstücken auch in den kommenden Jahren zu decken. Deshalb sollen kleinere Baugebiete in den Ortsteilen entwickeln werden. Außerdem sollen leerstehende, ungenutzte Altbauten wieder zu neuem Leben erweckt werden.