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Internet Breitbandplanung geht schleppend voran

Viele Calvörder fordern einen transparenten Breitbandausbau. Der aktuelle Stand wurde im Calvörder Gemeinderat neulich bekannt gegeben.

Von Anett Roisch 19.10.2018, 01:01

Calvörde l „Die Gemeinderäte werden immer wieder von Bürgern angesprochen, die wissen wollen, wie es mit dem Breitbandausbau weiter geht, wie der Ablauf geplant ist und wie es mit den Vorverträgen, die bereits abschlossen sind, aussieht? “, sagte Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) bei der Einleitung auf der Sitzung des Gemeinderates, der am Dienstagabend in Calvörde tagte.

Um Fragen zu beantworten, stand Mathias Weiß (parteilos), Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Flechtingen, Rede und Antwort. Weiß berichtete, dass bei der jüngsten Zusammenkunft des VG-Rates am 27. September der Beschluss zur Vergabe der Projektsteuerung gefasst wurde.

Nach den Ausführungen von Weiß bedeute es, dass die Gemeinde nun eine Unterstützung bei der ganzen Koordination des Vorhabens hat. Der Projektsteuerer werde auch die Kommunikation mit dem Fördermittelgeber aufnehmen, um die entsprechenden Formalien zu regeln. „Wir haben den Vorbescheid bekommen. Wir müssen jetzt den finalen Fördermittelbescheid abfordern. Dabei unterstützt unser Partner, die Firma MRK media“, erklärte der VG-Bürgermeister.

Der gesamte Verwaltungsaufwand, der hinter dem Projekt steht, sei für die Gemeinderäte und im Besonderen für den Bürger schwer verständlich. „Es sind unheimlich viele Formalien zu erledigen und Voraussetzungen zu erfüllen, die wir vonseiten der Verwaltung und von der Arbeitsgemeinschaft Breitband des Landkreises akribisch abarbeiten müssen. Letzten Endes wollen wir den maximalen Förderbetrag vom Bund erhalten. Da dürfen uns keine Fehler unterlaufen“, betonte Weiß.

Der Ausbau soll in Bülstringen und in Flechtingen beginnen. „Sinnvoll ist der Ausbau, wenn wir vorhandene Lichtausstiegspunkte nutzen, die es in Bülstringen und Flechtingen aktuell bereits gibt“, beschrieb der Gemeindechef. Die Planungsleistungen für die beiden Orte sind in Auftrag gegeben. „Wenn Versorgungsunternehmen, wie zum Beispiel die Avacon, ihre Freileitungen in Erdkabel umlegen oder andere Bauarbeiten im Straßenkörper stattfinden, wird durch die Gemeinde bereits ein Leerrohr für das Glasfaser mitverlegt. So erfolgt dies für den Gemeindebereich Calvörde derzeit in Klüden“, informierte Weiß.

„Wir hoffen, dass wir die Zielstellung Ende 2020 im Auge behalten“, meint Volkmar Schliephake, Bürgermeister der Gemeinde Calvörde.

Für die Gemeinde Calvörde hat Weiß noch keine verbindlichen Angaben, ob und wo es weitere Lichtausstiegspunkte gibt. Das werde noch mit den Partnern und Anbietern, wie mit dem Stromversorger, geklärt. Gemeinderat Ingo Lüer (SPD) hakte nach und wollte wissen, bis wann diese Lichtausstiegspunkte in Calvörde festgelegt werden und wann der Ausbau starten wird. Weiß konnte darauf keine präzise Antwort geben.

Gerhard Reinecke (CDU), Mitglied des Gemeinderates, wollte wissen, was in den Orten passiert, in denen die geforderte Prozentzahl der Interessenten, wie in Calvörde, nicht gegeben war. „Das ist Teil der Wirtschaftlichkeitsprüfung, die noch erfolgen wird“, erklärte Weiß.

Thomas Lange (UWG), Mitglied im Gemeinderat, zeigte kein Verständnis für das zähe Prozedere. „Nach Monaten der Planung versucht man im Norden der Gemeinde, Lichtpunkte zu finden. Das kann doch nicht sein“, sagte Gemeinderat Lothar Müller (UWG) kopfschüttelnd. „Auch wenn Leitungen schon da sind, heißt das nicht, dass es dort technisch möglich ist, anzudocken. Das ist ein Prozess, der beim Leitungseigentümer beantragt und genehmigt werden muss“, erläuterte Weiß.

„Das Festnetz in Grauingen geht mit unserem jetzigen Anbieter überhaupt nicht und um mit dem Handy telefonieren zu können, müssen wir ans Fenster gehen. Das ist traurig. Wir sind gut beraten, Gas zu geben“, schilderte Schliephake. Er bedankte sich für die Informationen und fasste zusammen, dass der jetzige Zustand nicht befriedigend sei. „Wir wünschen uns, dass es zügiger vor-angeht. Wir hoffen, dass wir die Zielstellung Ende 2020 im Auge behalten“, so Schliephake.

Weitere Infos zum Breitbandausbau gibt es unter  auf der Webseite der Verbandsgemeinde Flechtingen.