Kinderbetreuung Jahrelanger Wunsch ist nun Realität
Fertig ist der Spielplatz im „Busch“ in Eichenbarleben schon einige Tage. Doch der Banddurchschnitt zur offiziellen Eröffnung wurde erst gestern vollzogen.

Constanze Arendt-Nowak Eichenbarleben - Ehe ein Termin für die offizielle Eröffnung des Spielplatzes im Eichenbarleber „Busch“ gefunden werden konnte, waren die neuen Spielgeräte schon längst auf ihre Tauglichkeit getestet. „Hier ist nachmittags immer richtig was los“, weiß auch die Eichenbarleberin Janine Tennler. Sie ist mit den Steppkes der örtlichen Kindertagesstätte zur Eröffnung des Spielplatzes gekommen, um gesanglich einen feierlichen Rahmen zu schaffen.
„Spielplatz ist eine Bereicherung für den Ort“
Die hohe Betriebsamkeit auf dem Spielplatz ist aber letztlich wenig verwunderlich. Hatte doch Eichenbarleben lange Zeit gar keinen öffentlichen Spielplatz. Das Spielgerät auf dem ehemaligen Schulgelände gehört zur Kindertagesstätte und ist für die Allgemeinheit nicht zu nutzen. Deshalb sagt auch Ortsbürgermeister Dirk Preuße jetzt: „Der Spielplatz ist eine Super-Bereicherung für die jungen Familien in unserem Ort.“ Nicht zuletzt verbindet er damit aber auch die Hoffnung, dass der Spielplatz auch eine Rolle spielt, wenn es darum geht, dass noch mehr junge Familien nach Eichenbarleben ziehen.
Die Lage inmitten einer grünen Lunge und direkt an der viel genutzten Verbindungsachse zwischen dem Wohngebiet „Unter den Linden“ und dem alten Ortskern erweist sich als ideal. Dennoch wurde, wie die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, Steffi Trittel, anlässlich der offiziellen Eröffnung zurückblickt, erst eine andere Idee verfolgt. Der Spielplatz, für den laut des erstellten Spielplatzkonzeptes der Gemeinde Hohe Börde ein dringender Bedarf bestand, sollte im Schlosspark unweit der Sängerbühne entstehen.
Dagegen standen aber grundsätzliche denkmalfachliche Bedenken des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Konkret heißt das, dass die Planungsvarianten im Widerspruch zu der erfolgreich begonnenen Instandsetzung der Parkanlage beispielsweise mit der Entfernung von Gehölzaufwuchs, der Sanierung des Reitertunnels und Pflanzarbeiten gestanden hätten. Mit dieser Einschätzung war damals eine Prüfung von Standortalternativen angeraten worden. „Lange hat es gedauert, inklusive Bürgerinitiativen“, fast Steffi Trittel rückblickend zusammen und unterstreicht auch, dass bei 14 Ortschaften nur nach und nach ein Baustein nach dem anderen gesetzt werden kann.
Der Spielplatz im „Busch“ kann sich aber sehen lassen. Naturnah ist er mit hölzernen Spielgeräten wie einer Wippe, einem Kletterturm mit Rutsche, einem Klettergerüst und einer Spielhütte gestaltet. Moderne Sitzmöglichkeiten aus Metall ergänzen die Spiellandschaft. „Die Reifen als Aufprallschutz für die Wippe gab es schon vor Jahrzehnten“, kommen Erinnerungen auf.
Auf Ideensuche für eine mögliche Erweiterung
Da erste Eltern schon moniert haben, dass eine Schaukel fehlt, hat der Ortsbürgermeister mit einigen Eichenbarleber Bürgern schon die Ideensuche für eine mögliche Erweiterung angeschoben. „Mit Crowdfunding hat unsere Gemeinde diesbezüglich schon gut Erfahrungen gemacht, Projekte konnten so erfolgreich in Ackendorf und in Wellen umgesetzt werden“, hakt Steffi Trittel ein. Beim Crowdfunding, was so viel heißt wie Schwarm- oder Gruppenfinanzierung, können Bürger Geld für ein gemeinsames Ziel spenden. In Ackendorf war es eine Schaukel für den Kinderspielplatz, in Wellen eine Seilrutsche.
Die Bauzeit für den Eichenbarleber Spielplatz zog sich über fünf Monate hin. Von den Gesamtkosten von 47500 Euro wurden knapp 36000 Euro im Rahmen der Dorferneuerung und -entwicklung nach RELE gefördert. In ihren Dank bezieht Steffi Trittel auch den ehemaligen Eichenbarleber Ortsbürgermeister Detlef Binkowski ein, der sich sehr für die Umsetzung des Spielplatz-Projektes stark gemacht hat.