1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Züchter im Wandel der Jahrzehnte

Jahrestag Züchter im Wandel der Jahrzehnte

Im Februar 1948 gründeten Geflügelzüchter den Weferlinger Verein Grauer Harm. 70 Jahre später wurde auf das Jubiläum angestoßen.

Von Carina Bosse 30.04.2018, 01:01

Weferlingen l 70 Jahre geballte Erfahrung im Bereich der Geflügelzucht können die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Grauer Harm von 1948 von Weferlingen und Umgebung vorweisen. Solange nämlich gibt es schon ihren Verein mit einer bewegten Geschichte und stets engagierten Mitgliedern, die für die Belange der Zucht einstanden, Wissen ansammelten und ihre Erkenntnisse gern an die nächsten Generationen weitergaben.

Grund genug für die Weferlinger Rassegeflügelzüchter, die längst über die Grenzen Weferlingens hinaus Mitglieder in ihren Reihen haben, das Jubiläum gebührend zu feiern.

Vereinsvorsitzender Dietmar Jörend blickte in seiner Festrede im Haus der Generationen und Vereine in die Vereinsgeschichte, die am 8. Februar 1948 mit der Gründungsversammlung im „Goldenen Engel“ in Weferlingen ihren Anfang nahm. Damals spielten vor allem wirtschaftliche Interessen und die Versorgung der Familien eine große Rolle, denn Eier und Fleisch waren sehr begehrt. Dieses Bild wandelte sich im Laufe der Jahrzehnte eher auf den Erhalt von Rassen sowie die Form und Schönheit, also das Aussehen der Tiere.

Schon 1949 fand die erste Geflügelschau des Vereins statt, fünf Jahre später waren die Weferlinger erstmals Ausrichter einer Kreisschau. Diese werden die Rassegeflügelfreunde auch in ihren Jubiläumsjahr wieder ausrichten. Im November soll sie im Rahmen der Vereinsschau im Historischen Kuhstall auf Gut Seggerde stattfinden.

Die Schriftführer des Vereins haben im Laufe der Jahrzehnte um die 850 Protokolle von Versammlungen und Beratungen verfasst, die dem Rassegeflügelzuchtverein heute ein sehr gutes Bild seiner eigenen Geschichte nachzeichnen lassen. Von zahlreichen Personalien und Aktionen wie die Amtsgartengestaltung und den Aufbau eines Geheges Ende der 1960er Jahre konnte Dietmar Jörend darum noch genau berichten.

Die Vereinshymne, das Gluckenlied, 1980 von Walter Grupe gedichtet, durfte zum Jubiläum natürlich nicht fehlen. Aus seinen Erinnerungen an seinen Vater gab Werner Grupe einen Abriss.

Die Glückwünsche des Kreisverbandes der Geflügelzüchter überbrachte Kreisvorsitzender Stefan Brücher. Seinen Respekt vor den Leistungen der Zuchtfreunde zollte auch Hans-Werner Kraul, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Oebisfelde-Weferlingen, in seiner Ansprache und mit einem „Knisterumschlag“. Etliche Vertreter von befreundeten Vereinen überreichten ebenfalls Glückwünsche und Präsente.

Dietmar Jörend dankte allen Helfern, Unterstützern und Sponsoren, ohne die der Verein nicht so ein reges kulturelles Leben schaffen würde. Er wünschte sich auch für die Zukunft ein Festhalten an Traditionen in Verbindung mit neuen Ideen.

Zum Jubiläum hatte der Vereinschef aus seinem Keller eine 50 Jahre alte Flasche Wermut von Walter Römer mitgebracht. Den füllte er in kleine Schnapsgläser, um mit den Gästen auf den 70. Vereinsgeburtstag anzustoßen. Anlässlich dieses Jubiläums war übrigens auch die Chronik „Weferlinger Geschichten“ erstellt worden.