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Lindenplatz Wochenmarkt in Haldensleben droht das Aus

Nach der Wiedereröffnung des Penny-Markts in Althaldensleben kommen immer weniger Händler.

24.10.2019, 04:00

Althaldensleben l Wie schwierig die Lage für die Händler des Wochenmarktes auf dem Lindenplatz ist, wurde am Mittwoch sehr deutlich: Nur etwa 75 Minuten nach dem Aufbau packen die Verkäufer ihre Marktstände schon wieder zusammen. Wie die Geschäfte in der Zeit gelaufen sind?

Der Backwarenhändler ärgert sich. Er wolle eigentlich gar nichts dazu sagen, betont er. Schließlich wolle er nicht Schuld sein, wenn es bald keinen Markt mehr gebe. Er spricht dann trotzdem weiter und betont, das Geschäft müsse auch wirtschaftlich sein. Zufrieden mit seinem Geschäft ist er offenkundig nicht. Er müsse sich nun überlegen, ob er noch einmal zum Wochenmarkt komme.

Auch Fleischwarenverkäufer Christin Schulze berichtet von einer überschaubaren Kundenzahl. Sie hat mitgezählt: 22 Leute hätten bei ihr eingekauft. Im Vergleich zu anderen Markttagen sei das „nicht gut“, betont sie.

Wolfgang Opitz, der auf dem Lindenplatz Eier, Spreewaldgurken, Säfte und Nüsse verkauft und dafür aus Klötze anreist, schätzt die gesamte Marktbesucherzahl zum Ende auf 35 bis 40. Bei ihm gekauft hätten zehn bis zwölf Kunden, berichtet er. Immer früher packe er zusammen, an früheren Markttagen habe er erst nach eineinhalb Stunden damit begonnen. Das habe wohl auch mit dem wiedereröffneten Penny-Markt zu tun, mutmaßt er.

Eine Kundin, die Opitz beim Einpacken noch schnell zwei Packungen Eier abkaufte, bestätigt: Seit der Penny-Markt an der Neuhaldensleber Straße wiedereröffnet habe, gehe sie etwas weniger zum Wochenmarkt.

Ende September hatte der Penny-Markt in Althaldensleben in neuen Verkaufsräumen wiedereröffnet. Zuvor mussten die Althaldensleber ein halbes Jahr lang ohne den Supermarkt auskommen. So war die Idee für einen Wochenmarkt entstanden, immer mittwochs, zwischen 10 und 14 Uhr. Der Markt etablierte sich. Kurz vor der Wiedereröffnung des Supermarkts war deshalb bei einigen Althaldenslebern die Hoffnung groß, der Wochenmarkt könne dauerhaft bestehen bleiben.

Die Marktstände für Fisch sowie für Obst und Gemüse sind nun nicht mehr da. Ob es überhaupt noch einen Markttag auf dem Lindenplatz gibt, wird in der kommenden Woche bei Gesprächen mit Vertretern der Stadt entschieden. Stadtsprecherin Stefanie Stirnweiß betont dazu, dass die Stadt wenig machen könne, wenn es sich für die Händler nicht lohne. „Es hängt vom Kaufverhalten der Althaldensleber ab“, sagt sie. Gewinne streiche die Stadt mit dem Markt nicht ein. Sie erhebe zwar Standgebühren, müsse aber auch den Stromkasten für den Markt zahlen, erläutert sie.

Fest steht bereits, dass es in der kommenden Woche keinen Wochenmarkt auf dem Lindenplatz geben wird. Wie Stirnweiß mitteilte, seien die Händler dann beim Wochenmarkt in Salzwedel, der wegen des Reformationstages auf Mittwoch vorverlegt wurde.