Messe in Hundisburg Garten wird zweites Wohnzimmer
Die Freiluftmesse "Gartenträume" hat Tausende Besucher auf das Hundisburger Schloss gezogen. Im Mittelpunkt standen aktuelle Trends.
Hundisburg l Eines steht fest: Der Trend in Sachen Garten bewegt sich immer mehr vom Nutzgarten aus Omas Zeiten weg. „Heute wollen wir nicht mehr ewig im Garten arbeiten, um später Massen an Tomaten, Gurken und anderen Pflanzen zu ernten“, weiß Marjon Nijkamp.
Die Geschäftsführerin der „Gartenträume“-Messen erklärt, was der moderne Gartenbesitzer sich vorstellt. Ein bisschen gärtnern in kleinen, überschaubar angelegten Beeten, zum Beispiel Hochbeeten, gehört dazu. Vor allem aber soll der Garten zur Wohlfühloase werden.
„Heute wird der Garten von vielen zum zweiten Wohnzimmer umgestaltet, bei schönem Wetter kann man sich dort rund um die Uhr aufhalten“, sagt Marjon Nijkamp und zeigt bei einem Rundgang, was dazu gehört. Designermöbel aus Belgien beispielsweise, die aussehen wie gehäkelt, aber wasserabweisend sind und deshalb auch im Freien viel hermachen. Eine Relaxliege, die um 360 Grad drehbar ist, wird an diesem Wochenende von zahlreichen Besuchern der Messe „Gartenträume“ auf dem Schlossareal in Hundisburg ausprobiert.
Bewunderung findet auch eine Outdoor-Küche, also eine komplette Küchenzeile für den Garten, mit integriertem Ofen, Herd, Wasser und Grill. Es gibt Kerzen, Lampions, Stehlampen, Kissen und Decken, die speziell auf den Gebrauch im Freien zugeschnitten sind. Bei so viel Einrichtung rücken die Pflanzen im eigenen Garten fast in den Hintergrund.
Bei der „Gartenträume“ steht das Grün an den drei Veranstaltungstagen allerdings doch im Fokus, denn viele der rund 22.000 Besucher sind zu der Freiluftmesse gekommen, um sich an den Ständen der Spezialisten über Neuigkeiten in der Pflanzenwelt zu informieren und auch, um Blumen, Zwiebeln, Stauden und mehr mit nach Hause zu nehmen.
Es gibt besondere Freilandorchideen, die unterschiedlichsten Hibiskus-Arten, außergewöhnliche Kakteen, ausgewählte Kräuter, seltene Rosenarten und die sogenannten Helleborus – immergrüne Stauden, zu denen sowohl die Christrosen, als auch die früh blühenden Lenzrosen gehören.
Auch, wer sich für Arbeitsgeräte für den Garten interessiert, wird bei der Freiluftmesse fündig: Russische Handgartenwerkzeuge, Laubbesen, selbst fahrende Rasenmäher und Kettensägen werden ausgestellt.
Auch gibt es Neuigkeiten in Sachen Gartentore, Rankgitter und auch Öfen zu sehen. „In den Niederlanden ist das rauchfreie Verbrennen schon lange ein Thema. Hier kommt es gerade erst richtig an“, erzählt Marjon Nijkamp, deren Arbeitgeber „Gartenträume“ seinen Geschäftssitz in den Niederlanden hat.
So wird auf der Messe in Hundisburg auch der sogenannte Raketenofen besonders in Augenschein genommen, der durch den Betrieb mit Holzpelletts rauch- und geruchsfrei ist, als Outdoor-Heizung dient und Flächen zum Erwärmen von Getränken und Speisen besitzt.
Ausgewählte Gastronomie gibt es übrigens auch in Hundisburg, dazu kommen Vorträge und Mitmach-Aktionen an den verschiedenen Ständen. So ist beispielsweise auch die Schlossimkerei Hundisburg bei der Messe vertreten. Hier geht es bei Workshops nicht nur um die Herstellung von Bienenwachskerzen, sondern auch um die Produktion spezieller Wachstücher, die als Ersatz für Plastikverpackungen der Nachhaltigkeit dienen sollen. Insgesamt wird die „Gartenträume“-Messe auch in diesem Jahr wieder bestens angenommen, auf den Parkplätzen reihen sich auch Autos aus Magdeburg, dem Harz und aus Niedersachsen aneinander.
Auch zwischenzeitliche Regenschauer tun den Besucherströmen keinen Abbruch. „Das Gelände am Hundisburger Schloss ist einfach perfekt für diese Veranstaltung geeignet“, bestätigt Marjon Nijkamp und zeigt sich zufrieden mit der diesjährigen Messe.