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Stadtentwicklung Online-Diskussion: Jeder Einwohner kann seine Ideen für „Haldensleben 2030“ mit einbringen

Von Jens Kusian 28.04.2021, 10:26
Haldensleben soll sich weiter zum Positiven entwickeln. Dafür wird derzeit ein Konzept erstellt. Dabei können auch die Haldensleber mitbestimmen, wie ihre Heimatsadt in zehn Jahren aussehen soll.
Haldensleben soll sich weiter zum Positiven entwickeln. Dafür wird derzeit ein Konzept erstellt. Dabei können auch die Haldensleber mitbestimmen, wie ihre Heimatsadt in zehn Jahren aussehen soll. Foto: Thomas Lein

Haldensleben

Über die künftige Entwicklung von Haldensleben wollen die Stadtverwaltung und der Stadtrat nicht allein entscheiden. „Wir wollen die Haldensleber dabei mitnehmen“, unterstreicht die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler. Daher werden die Themen, welche im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Insek) „Haldensleben 2030“ die Schwerpunkte bilden sollen, öffentlich diskutiert - online im Internet.

Der Startschuss dafür fällt am 29. April 2021. Ab 18 Uhr können Männer und Frauen, Jugendliche und Senioren, Erwachsene und Kinder, Einwohner der Kernstadt und der Ortsteile die künftige Entwicklung ihrer Heimatstadt mitgestalten. Die Diskussionsplattform ist unter der Adresse https://www.civocracy.org/haldensleben zu erreichen. Als erste Themen stehen „Städtebau und Wohnen“ sowie „Wirtschaft, Beschäftigung und Handel“ im Fokus.

Welche Themen konkret behandelt werden, darüber entscheidet ein Beirat. Der hat sich auf Initiative von Andreas Paul vom „Büro für urbane Projekte“ Leipzig gegründet. Paul und seine Kollegin Anna Kunath begleiten die Erarbeitung des Insek, das - so das Ziel - im Jahr 2022 vom Stadtrat beschlossen werden soll.

„Wir haben für den Beirat Vertreter aus den Bereichen Verwaltung, Soziales, Mobilität, Wirtschaft, Kultur, Wohnen und Energie mit ins Boot geholt“, erklärt Andreas Paul. Der Beirat hat die Themenschwerpunkte für das Insek gesetzt, die sich aus der Bürgerbefragung im Jahr 2020 zu diesem Thema ergeben haben. Dabei waren insgesamt 157 Wünsche zusammengekommen, die die Haldensleber für ihre Stadt haben. „Wir wollten wissen, wo es Probleme gibt und haben nach neuen Ideen gesucht“, so Paul weiter. Schließlich würden es die Haldensleber ja selbst am besten wissen, wo der Schuh drücke, meint der Planer.

Daraus ist ein Leitbild für das Insek entstanden. Dieses muss nun mit Strategien untermauert werden, die aufzeigen sollen, wie die Ziele, die im Leitbild verankert sind, auch erreicht werden können. „Der letzte Schritt sind dann die ganz konkreten Projekte zur weiteren Stadtentwicklung. Aber so weit sind wir aktuell noch nicht“, so Andreas Paul weiter.

Das Thema Stadtentwicklung ist für Haldensleben nicht neu. Schon im Jahr 2001 wurde ein erstes Entwicklungskonzept auf den Weg gebracht. Über die Jahre war es immer wieder fortgeschrieben worden, zuletzt im Jahr 2016. Dabei wurde sich jedoch ausschließlich auf bestimmte Themenkomplexe wie Wohnungsleerstand beziehungsweise auf die Entwicklung einzelner Quartiere konzentriert.

Beim Integrativen Stadtentwicklungskonzept soll es dagegen nicht mehr um einzelne Teilbereiche oder Stadtteile gehen. „Es geht um die ganze Stadt, einschließlich der Ortsteile“, betont Andreas Paul. Deshalb hofft er auch auf eine breite Beteiligung bei den bevorstehenden Diskussionen. „Das Konzept lebt davon, dass viele mitmachen und sich einbringen“, sagt er.

„Normalerweise finden solche Diskussionsrunden in Foren und Werkstätten statt. Doch das ist aktuell nicht möglich“, meint Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann in Hinblick auf die Corona-Pandemie. Deshalb sei der Weg der Online-Diskussionen ganz bewusst gewählt worden, macht er deutlich und verweist zudem darauf, dass es in der heutigen Zeit auch einen nennenswerten Anteil der in der Bevölkerung gebe, der sich in erster Linie über das Internet informiert. Diese Zielgruppe sei daher besonders affin für das Online-Angebot, meint Zimmermann.