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B71n Schilderwald hinter Wedringen

An der B 71 n wird derzeit zwischen Haldensleben und Vahldorf (Landkreis Börde) an allen Ecken gebaut.

Von Juliane Just 08.07.2020, 01:01

Wedringen l Die Bauarbeiten an der B 71 n sind für Autofahrer derzeit eine Nervenprobe. An vielen Stellen wird gebuddelt. Zwischen Wedringen und Vahldorf in Höhe der Feldküche wird es teils verwirrend. Am Fahrbahnrand wartet ein Schilderwald auf die Autofahrer, zahlreiche Warnbaken weisen den Weg, gleich drei Ampeln wollen beachtet werden. Doch was wird dort gerade gemacht?

Auf dieser Höhe soll die sogenannte Anschlussstelle Vahldorf entstehen, wie Stefan Hörold, Regionalbereichleiter der Landesstraßenbaubehörde (LSBB), Regionalbereiche Mitte, mitteilt. Die LSBB ist Bauherrin der B 71 n, die von der Otto-Kreuzung in Haldensleben bis kurz vor Vahldorf entstehen wird. Für die Anschlussstelle Vahldorf wird derzeit der Grundstein für drei Brücken gleichzeitig gelegt. Derzeit werden laut Stefan Hörold die ersten Spundwände in den Boden eingebracht. Diese sind notwendig, um sogenannte Gründungen herzustellen, die später die Brückenlasten tragen. Derzeit geschieht dies für die Brücken V, VI und VII.

Die gesamten Trasse mit 9,5 Kilometern Länge wird später über insgesamt sieben Brücken führen. Dass in Höhe der Feldküche derzeit so viel gebaut wird, liegt an dem straffen Zeitplan, den sich die LSBB vorgenommen hat. Demnach werden jetzt fünf Brücken gleichzeitig gebaut. Das hatte die LSBB bei einer Bürgerinformationsveranstaltung in Wedringen im November 2019 zugesagt, damit sich der Bauplan nur um einen Monat verschiebt und nicht länger.

Autofahrer müssen derzeit an dieser Stelle besonders aufmerksam fahren. Die derzeitige B 71 hat an dieser Stelle mehrere Wege hinzubekommen. Das sind sogenannte Baustellenstraßen, damit Fahrzeuge zu den jeweiligen Bauplätzen gelangen können. Eine der Straßen, die von der Feldküche abführen, ist beispielsweise die Zuwegung zu den Brücken III und IV, die parallel zum Mittellandkanal entstehen. Dort soll die künftige Trasse später entlanglaufen.

Außerdem werden „provisorische Umfahrungen“ gebaut, um die Baufreiheit zu gewährleisten, wie Stefan Hörold mitteilt. Er weist ebenfalls darauf hin, es zu Einschränkungen kommen kann, wenn diese Zuwegungen an die jetzige B 71 angeschlossen werden. Dafür regeln mitunter sogenannte Sicherungsposten den Verkehr händisch mit Fahnen. Der Einsatz dieser Posten solle das Baustellenpersonal schützen, so Steffen Hörold.

Er bemängelt aber, dass viele Verkehrsteilnehmer sich an dieser Stelle „nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten“. Normalerweise sind in dem Kurvenbereich 80 Stundenkilometer erlaubt, derzeit sind es 30. Als Alternative war die Regelung des Verkehrs durch Ampeln angedacht, doch das hätte „zu größeren Einschränkungen und Staus“ geführt, sagt er.

Die Planer tüfteln derzeit noch an einer Lösung für die Aufschüttung des Damms. „Hier werden tausende Kubikmeter Material bewegt“, sagt Hörold. Man gehe von mehreren Fahrten pro Tag aus, an denen schwere Lkw das Material abtransportieren. Nun muss geschaut werden, wie man diese Massen bewegt, ohne den Verkehr an dieser Stelle zu sehr einzuschränken.

Doch nicht nur in Höhe der Feldküche müssen Autofahrer Nerven beweisen, auch am Ortseingang Haldensleben bis hin zur Otto-Kreuzung gibt es Probleme. Der Verkehr staut sich aus Richtung Haldensleben kommend gerade in den Nachmittagsstunden derart, dass an der Otto-Kreuzung kein Durchkommen mehr ist. Stefan Hörold vertröstet die Autofahrer noch bis August, dann sollen die vier Spuren über beide Kreuzungen geöffnet werden.

Ab Februar 2021 müssen sich Fahrer auf die Sperrung der B 71 einstellen. Dann wird die Anschlussstelle von Haldenseleben über die neue B 71 n angeschlossen. Geplant ist dann eine weiträumige Umfahrung, die bereits auf den Autobahnen 2 und 14 beginnt. Nähere Details dazu werden laut Stefan Hörold jedoch erst in der nächsten Bürgerinformationsveranstaltung veröffentlicht, die für den 28. September anberaumt ist. Der letzte Termin Ende Mai musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Die gute Nachricht für alle Verkehrsgeplagten: Die Bauarbeiten liegen laut Hörold voll im Plan. Wie geplant soll die Ortsumfahrung Wedringen im August 2021 für den Verkehr freigebeben werden. Restarbeiten und Nebenstrecken werden dann bis Mitte 2022 fertiggestellt.