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Projekt Film über Jugendjahre in Haldensleben

"Auf den Spuren unserer Zeit" heißt ein Dokumentarfilm, den Schüler des Gymnasiums Haldensleben gedreht haben. Jetzt wurde er gezeigt.

Von Marita Bullmann 20.03.2019, 00:01

Haldensleben l Wie war es in Haldensleben vor 80 Jahren, vor 70 Jahren oder vor 60 Jahren? Und wie denken Jugendliche von heute über ihre Heimatstadt? Antworten darauf gibt ein gerade fertiggestellter Film, den Jugendliche aus Haldensleben mit Unterstützung vom Verein Stendaler Fernsehen – Offener Kanal – gedreht haben. Möglich wurde dieses Projekt auf Initiative des Haldensleber Vereins KulturHeimat und dank einer Förderung von der Post Code Lotterie.

Julian Bläsing, Kiernann DeHeus, Fabian Werner und Tabea Anna Grotjohann vom Professor-Friedrich-Förster-Gymnasium haben den Film „Auf den Spuren unserer Zeit“ gedreht. Sie sind für die Interviews mit Zeitzeugen, Kamera und Ton verantwortlich. Franziska Bredow hat das Projekt geleitet und das Filmmaterial geschnitten.

Die Gymnasiasten haben Rudolf Blankenburg, Jahrgang 1937, Hannelore Deumeland, Jahrgang 1947, Jürgen Staar, Jahrgang 1957, Ursula Fricke, Jahrgang 1958, und Charlotte Beger, Jahrgang 2004, befragt. Tabea Anna Grotjohann, Jahrgang 2001, hat nicht nur hinter der Kamera gewirkt, sondern hat sich ebenfalls noch interviewen lassen.

Ergänzt wurden die Erzählungen der Zeitzeugen mit Filmausschnitten aus der DVD „Haldensleben zur Schmalfilmzeit“, mit Fotos und Postkarten der Facebookgruppe „Ansichten aus Haldensleben“, mit Ausschnitten von Youtube und Privatfotos der Befragten. Herausgekommen ist ein Film, der Zeitgeschichte widerspiegelt. Er führt zurück in die Kindheit der Zeitzeugen, berichtet von ihrer Einschulung, von der Zuckertüte, vom schulischen Leben und von der Freizeitbeschäftigung.

Selbstverständlich erinnern sich die Befragten auch an Streiche aus ihrer Kindheit. Rudolf Blankenburg erzählt zum Beispiel schmunzelnd, wie er mit Bohnen auf einen Lehrer geschossen hat. Natürlich musste er dafür zum Direktor. Die Älteren dachten auch zurück an die drei Kinos, die es einst in Haldensleben gab und die sie gern besucht haben. Von russischen Märchen bis zu Indianerfilmen wie „Die Söhne der großen Bärin“ erstreckt sich die Bandbreite der damaligen Lieblingsfilme.

Aber auch an die politische Beeinflussung in der Schule zu DDR-Zeiten erinnerten sich die Haldensleber, an Wehrerziehung und GST-Lager. Natürlich blickten sie ebenso zurück auf Disko im „Volkspark“, auf die Musik, die an Tanzabenden gespielt wurde, Ost- und Westtitel im richtigen Verhältnis, auf Verabredungen und Treffen von Gleichaltrigen ohne Handy. Ganz anders hören sich die Erfahrungen der beiden Schülerinnen in ihrem heutigen Schulalltag an.

Noch viele andere Themen spricht der Film an und weckt damit Erinnerungen bei Zuschauern unterschiedlichen Alters. Der Dokumentarfilm hat bei der gut besuchten Premiere in der Kulturfabrik viel Lob erhalten. Weitere Aufführungen werden folgen. Auch eine DVD zum Verkauf soll noch erstellt werden, kündigt Franziska Bredow an. Weitere Informationen gibt es dazu auch auf der Facebookseite „Auf den Spuren unserer Zeit“.

Gern würden die Gymnasiasten zukünftig ähnliche Projekte anpacken. Dafür sucht der Verein KulturHeimat noch nach einer weiteren Förderung des jungen Filmteams.