Arbeitsplatz-Zahl auf Höchststand

Haldensleben l „Bei knapp 20.000 Einwohnern ist das ein Arbeitsplatzangebot, das die Kreisstadt als Arbeitsort immer attraktiver werden lässt“, erklärt Andreas Radeck von der Abteilung für Stadtmarketing und Kommunikation. Mittlerweile pendelten täglich etwa 9000 Menschen aus der Umgebung nach Haldensleben, um dort zu arbeiten. „Auch diese Zahl ist im Zehnjahres-Rückblick ein neuer Rekord“, so Radeck. 2007 habe die Zahl der sogenannten Einpendler noch bei 6200 gelegen.

Doch selbst angesichts dieses neuen Höchststandes sei der Bedarf an Arbeitsplätzen noch nicht gedeckt. In dieser Hinsicht verweist die Verwaltung auf verschiedene Unternehmen, die einen Standort in Haldensleben unterhalten.

„Aktuell beschäftigen wir im Versandzentrum Haldensleben rund 3200 festangestellte Mitarbeiter“, informiert beispielsweise Andreas Hennig, Betriebsleiter bei Hermes Fulfilment. „Die Mitarbeiterzahl ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und wird auch in Zukunft weiter wachsen, weil der Online-Handel boomt. Derzeit haben wir 150 offene Stellen zu besetzen.“ Zur Belegschaft im gewerblichen Bereich gehörten auch rund 30 Flüchtlinge, denen ein beruflicher Neuanfang ermöglicht werde.

Im Stellenportal der IFA Group gibt es derzeit über 90 Angebote für den Standort Haldensleben. 80 weitere Arbeitsplätze sollen hinzukommen. Das hänge mit dem neuen Standort in Sangerhausen zusammen. „Mit dem Aufbau einer mechanischen Fertigung in Sangerhausen können wir eine komplett neue Produktionslinie für Gelenke in Haldensleben aufstellen“, erläutert Robert Gutsche als Vorsitzender der Geschäftsführung der IFA Gruppe. Diese beschäftigt weltweit mehr als 3000 Mitarbeiter, davon knapp 2000 in Sachsen-Anhalt.

Das Unternehmen „Hövelmann Logistik“ kann ebenfalls positive Zahlen vermelden. Es beschäftigt in Deutschland zirka 710 Mitarbeiter. Davon sind etwa 360 in Haldensleben tätig. „Es freut uns, dass die positive Entwicklung der Arbeitsmarktsituation in Haldensleben weiter anhält und letztlich auch wir dazu beitragen können“, betont Bernd Hövelmann, einer der Geschäftsführer. Seit das Unternehmen vor 27 Jahren seinen Standort in Haldensleben gründete, sei „ein stetiges Wachstum in allen Bereichen“ zu verzeichnen.

Das lasse sich unter anderem an der Erweiterung der Logistik- immobilie am Dammühlenweg ablesen. Diese wurde von knapp 14.000 Quadratmetern auf rund 30.000 Quadratmeter vergrößert. Hinzu komme der Neubau einer voll ausgestatteten MAN-Vertragswerkstatt, der 2017 fertiggestellt wurde.

Zusammenfassend erklärt Nicole Job von der Wirtschaftsförderung der Stadt: „Diese Entwicklung strahlt nicht nur nach außen. Sie wirkt sich auch positiv auf das Gewerbe in unserer Innenstadt aus und sorgt für mehr Stabilität.“ Im Vergleich der letzten fünf Jahre seien 2017 im Bereich um die Hagenstraße erstmalig wieder mehr Gewerbe-Anmeldungen als –Abmeldungen registriert worden.

Wie die Agentur für Arbeit Magdeburg mitteilt, lag die Arbeitslosenquote für den Geschäftsstellenbezirk Haldensleben im Dezember bei 4,8 Prozent – und damit ein Prozent unter der Vorjahresquote. „Dieser positive Trend wird noch deutlicher bei einem Blick auf die Jahre 2014 und 2015. In diesen Jahren betrug die Arbeitslosenquote 6,1 beziehungsweise 6,8 Prozent“, so Andreas Radeck.