1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Risikogebiet Sachsen-Anhalt: Vorsicht, Krebserreger im Wasser! Wo die Werte im Land "erschreckend" hoch sind

Risikogebiet in Sachsen-Anhalt Vorsicht, Krebserreger im Wasser! Wo die Werte im Land "erschreckend" hoch sind

Die neuesten Wasseruntersuchungen in Sachsen-Anhalt zeigen: Besonders in einem Gebiet wurden "erschreckende"  Werte gemessen. Die können auf potenziell krebserregende Stoffe im Wasser hinweisen. Wir zeigen, was es im Umgang mit dem kontaminierten Wasser zu beachten gilt.

Aktualisiert: 01.06.2023, 15:26
Nicht jedes Wasser in Sachsen-Anhalt ist zum Trinken geeignet. Manche, vor allem in der Börde, werden als äußerst bedenklich und gefährlich für Mensch und Tier eingestuft. Symbolbild:
Nicht jedes Wasser in Sachsen-Anhalt ist zum Trinken geeignet. Manche, vor allem in der Börde, werden als äußerst bedenklich und gefährlich für Mensch und Tier eingestuft. Symbolbild: pixabay

Magdeburg/Haldensleben (vs) - Die Brunnenwasseruntersuchungen des Gewässerschutz vom Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse (VSR) ergaben besonders in einem Gebiet in Sachsen-Anhalt offenbar "erschreckende Nitratbelastungen". Dies geht aus einer Mitteilung des Vereins hervor, der ausdrücklich vor der Nutzung von Brunnenwasser insbesondere in Haldensleben warnt.

Demnach hatten 63 Gartenbesitzer ihr Brunnenwasser am Labormobil abgegeben, um Gesundheitsrisiken bei der Nutzung des Wassers auszuschließen. In 17 der privat genutzten Brunnen habe der VSR dabei eine Überschreitung der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) bei der Nitratbelastung festgestellt. Höhere Werte stehen im Verdacht, Hinweise auf eine krebserregend hohe Menge an Nitrat zu geben.

Brunnenwasser mit Nitrat kontaminiert

Dies betraf insbesondere Gartenbrunnen in Mannhausen mit 183 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Walbeck mit 126 mg/l, in Ostingersleben mit 153 mg/l, in Erxleben mit 133 mg/l, in Bülstringen mit 119 mg/l, in Haldensleben mit 108 mg/l, in Irxleben mit 122 mg/l und in Zielitz mit 113 mg/l. Daraus ergeben sich deutliche Einschränkungen für die Nutzung des Wassers im Garten, heißt es.

So könnten die Brunnenbesitzer beispielsweise nicht mehr den Gartenteich befüllen, ohne dass es zu starkem Algenwachstum komme. Außerdem komme es übers Gießwasser auch zur Nitratanreicherung im Gemüse, was schwerwiegende Krankheitsfolgen für den Konsumenten nach sich ziehen kann. Auch Trinkwasserverunreinigungen können für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden, da Nitrat auch ins Grundwasser gelangen kann.

Landwirtschaft in Börde als Risikofaktor

Der Grund für die hohen Nitratbelastungen: Im Bördekreis werde auf ungefähr 66 Prozent der Kreisfläche Landwirtschaft betrieben, so der VSR. Auswertungen in ganz Deutschland hätten bestätigt, dass ein hoher Anteil an intensiver Landwirtschaft zu höheren Nitratbelastungen führten. Regenfälle schwemmten außerdem Nitrat, das nach der Ernte von Getreide oder Mais im Boden verbleibe, ins Grundwasser.