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Solarenergie Weichen für Solarpark gestellt

Auf einer landwirtschaftlichen Fläche von etwa 50 Hektar soll vor den Toren von Calvörde ein Solarpark entstehen.

Von Anett Roisch 04.05.2020, 13:43

Calvörde l Eine Projektentwicklungsgesellschaft plant, nordöstlich vom Flecken Calvörde eine Flächenphotovoltaikanlage in einer Größe von etwa 50 Hektar zu errichten. Der Solarpark soll links und rechts an der Landesstraße 25 auf der Strecke von Calvörde in Richtung Berenbrock entstehen.

Die Somikon Projektentwicklungsgesellschaft möchte das Baurecht. Um das zu bekommen, muss der Flächennutzungsplan (FNP) geändert werden. Dies obliegt der Verbandsgemeinde. Die Gemeinde Calvörde begleitet dieses Vorhaben planerisch. Die Genehmigungsbehörde ist das Bauordnungsamt des Landkreises Börde.

„Die Gemeinde Calvörde hat sich im Vorfeld mit dem Betreiber des Solarparks, mit den Landeigentümern und dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan auseinandergesetzt. Der Gemeinderat hat ein positives Statement gegeben“, sagte Gerhard Reinecke (CDU), Vorsitzender des Verbandsgemeinderates, bei der jüngsten Zusammenkunft des Gremiums in Flechtingen.

Mathias Weiß (parteilos), Bürgermeister der Verbandsgemeinde, erklärte, dass die Entwicklung des FNP als Gesamtes vorgesehen ist. „In diesem konkreten Fall ist jedoch ein kürzeres Verfahren notwendig, damit der Investor in Calvörde schneller handeln kann“, erklärte Weiß. Ein Parallelverfahren sei – nach den Ausführungen des Bürgermeisters – für solche Fälle projektbezogen vorgesehen.

Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) ergänzte: „Die Solaranlage soll hinter der bereits vorhandenen entstehen, auf zirka 50 Hek­tar – das ist schon eine größere Hausnummer. Dabei handele es sich um Ackerflächen mit schlechten Bodenverhältnissen.“

Im FNP sind die betroffenen Flächen als Flächen für die Landwirtschaft ausgewiesen. Aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse befindet sich das Gebiet in der vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie ausgewiesenen „Benachteiligten Agrarzone in Sachsen-Anhalt 2018“. Durch die geplante Nutzung könne der wirtschaftliche Ertrag für die Bewirtschaftung der Flächen erhöht werden. Die Umwidmung der Darstellung soll deshalb in eine Sonderbaufläche Photovoltaik erfolgen.

Liane Herrmann (AfD) wollte wissen, ob der Investor auch die Kosten für die Durchführung des Verfahrens trägt. „Eine Kostenübernahmeerklärung liegt vor. Das Geld geht vorab auf ein Verwahrkonto“, erklärte Bauamtsmitarbeiterin Anke Osterburg-Piele.

Mehrheitlich (mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung) stimmte der Verbandsgemeinderat für die Änderung des Flächennutzungsplanes.

Die Module der Solaranlage sollen auf Tischständern befestigt werden. Zur Solaranlage muss auch noch ein eigenes Umspannwerk errichtet werden. „Dieses Werk wird unterhalb der Hochspannungsleitung in Richtung Zobbenitz errichtet. Dort wird uns dann ein Mast zugewiesen. Im Umkreis von etwa 100 Meter muss ein Standort für das Umspannwerk und somit ein Eigentümer, der uns seine Fläche zur Verfügung stellt, gefunden werden“, schilderte Projektleiter Rodbertus.

Das Umspannwerk entstehe nicht in Ortsnähe. Von der Solaranlage zum Umspannwerk werden dann Erdkabel verlegt. Jetzt ist Rodbertus dabei, die Kabeltrassenführung fotografisch festzulegen und Alternativen aufzuzeigen. Auch zum Umspannwerk muss es noch einen gesonderten Bauantrag geben.