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Hunde Teckelfreunde spazieren durch den Wald bei Emden

Am Tag des Hundes soll er im Mittelpunkt stehen. Mitglieder der Gruppe Letzlinger Heide des Deutschen Teckelklubs 1888 haben den Ehrentag des Hundes genutzt.

Von Anett Roisch 16.06.2021, 06:15
35 Mitglieder und Freunde der Gruppe Letzlinger Heide des Deutschen Teckelklubs 1888 haben den Ehrentag des Hundes genutzt, um bei einem Spaziergang mit ihren vierbeinigen Lieblingen durch den Wald bei Emden die Freundschaft zu genießen.
35 Mitglieder und Freunde der Gruppe Letzlinger Heide des Deutschen Teckelklubs 1888 haben den Ehrentag des Hundes genutzt, um bei einem Spaziergang mit ihren vierbeinigen Lieblingen durch den Wald bei Emden die Freundschaft zu genießen. Foto: Anett Roisch

Emden - „Hunde sind seit Jahrtausenden Partner des Menschen. Der Mensch hat sie sich zu Diensten gemacht, weil er die außerordentliche Leistung ihrer Sinnesorgane nutzen möchte. Als Schutzhund bewacht er Haus und Hof. Der Hütehund ist für den Schäfer unverzichtbar. Die älteste Aufgabe des Hundes ist aber die Jagd“, weiß Angela Kummert, Vorsitzende der Gruppe Letzlinger Heide Mecklenburg-Vorpommern vom Deutschen Teckelklub 1888.

Heute habe sich das Aufgabenspektrum des Hundes – nach den Beschreibungen der Vorsitzenden der Gruppe – sehr erweitert. Behindertenbegleithunde geben Menschen mit Handicap ein Stück Unabhängigkeit im Leben zurück. Rettungshunde helfen nach Katastrophen, verschüttete Menschen zu finden, damit sie gerettet werden können. Drogenspürhunde finden Rauschmittel in jedem Versteck mit absoluter Sicherheit. Darüber hinaus werden Hunde auch zur Unterstützung von Therapien ausgebildet und eingesetzt.

„Und wenn wir ehrlich sind, ist jeder unserer Hunde eigentlich ein Therapiehund“, sagt die Flechtingerin mit einem Augenzwinkern. Der Hund spüre, wenn Herrchen oder Frauchen krank oder traurig sind, bemerke sofort, wenn die Zweibeiner Stress haben und vieles mehr. Deshalb sei es kein Zufall, dass die Hunde die Menschen oft trösten. „Durch ihr Verhalten zaubern die Hunde uns oft das erste Lächeln wieder ins Gesicht, wenn uns eigentlich zum Heulen zumute ist“, weiß Angela Kummert, die in Flechtingen zuhause ist und Teckel züchtet. Manchmal sei der Hund auch der letzte Gefährte, den ein Mensch hat. „Das alles genießen wir, wenn wir eine Partnerschaft mit einem Hund eingehen“, weiß die Vorsitzende nur zu gut.

Gemeinsame Wanderung

Die Gruppe der Teckelfreunde, die ihre kurzbeinigen Lieblinge auch mal zum Spaß als „Taschenwölfe“ bezeichnen, trifft sich anlässlich des Tages des Hundes zu einer gemeinsamen Wanderung an der Waldschäferei bei Emden. Auf die zwei- und vierbeinigen Gäste wartet bereits Revierförster Horst Sommer, der das Forstrevier Emden betreute. „Das Wort ,betreut' trifft den Sinn noch nicht ganz. Horst Sommer hat dieses Revier waldbaulich gestaltet und sich damit ein lebendes Denkmal geschaffen“, schwärmt Angela Kummert, die als einstige Mitarbeiterin des Betreuungsforstamtes Flechtingen weiß, wovon sie spricht.

Die Chefin der Gruppe begrüßt die Hundefreunde und 35 Schnüffelnasen, die es kaum erwarten können, beim Waldspaziergang auf Pirsch zu gehen. Die Hundehalter erfahren viel Wissenswertes über die Waldbestände und deren Geschichte. Nach historischen Aufzeichnungen wurden vor etwa 400 Jahren Bewohner von Altenhausen und Emden zwei Mal im Jahr aufgerufen, zur Wolfsjagd zu erscheinen. Damals sollte – nach den Erzählungen von Sommer - Essen mitgebracht und notdürftiges Trinken gereicht werden. „Heute ist der Wolf wieder da, aber er darf nicht gejagt werden“, sagt Sommer, der immer noch mit seinem Wachtelhund Moritz in der einstigen Waldschäferei wohnt.

Horst Sommer ist seit 1965 im Revier. „Schon in jungen Jahren ist er erfolgreich neue Wege gegangen. Er hatte den Mut zu seltenen Baumarten und immer ein Händchen für den Waldbau sowie für den Forstschutz“, verrät Angela Kummert. Förster - wie er es sei - hätten keinen normalen Arbeitstag. Sie seien quasi mit ihrem Wald verheiratet. „Auch über das erreichte Rentenalter hinaus hat Horst Sommer sein Revier betreut, denn wer hätte es besser gekonnt als er? Erst jetzt, mit 82 Lebensjahren, hat sich der unermüdliche Mann zur Ruhe gesetzt“, erzählt die Flechtingerin.