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Verhandlungen Kleiner Schritt im Dachsburg-Streit

Wie geht es weiter mit dem Schießstand Dachsburg in Satuelle? Dazu hat es jetzt ein Gespräch im Rathaus gegeben.

Von Juliane Just 13.02.2020, 00:01

Haldensleben/Satuelle l Einwohner von Satuelle haben am Dienstag vor dem Rathaus demonstriert. Erneut machten sie ihrem Unmut gegen den Schießstand „Dachsburg“ am Rande der Ortschaft Luft. Im Rathauses gab es ein Gespräch zwischen Vertretern des Ortsrates, den Schützen, des Landkreises und der Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates. Dieses sollte Bewegung in die verhärteten Standpunkte bringen.

Im Streit um die Erweiterung des Schießstandes „Dachsburg“ kommt seit Monaten und Jahren keine Ruhe. Die Schützen wollen den Schießstand erweitern, die Satueller wollen ihn schließen. Der Schießstand befindet sich auf Boden der Stadt und ist von den Schützen gepachtet. Würde die Stadt den Pachtvertrag kündigen, würde dies das Aus für die langjährige Schützentradition am Rande der Ortschaft bedeuten. Auch die Nähe der Dachsburg zum Waldkindergarten ist ein Kritikpunkt.

In der Verhandlung am Dienstag gab es laut Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann zwischen den streitenden Parteien „einen leichten Schritt aufeinander zu“. Alle Beteiligten einigten sich darauf, keine Informationen zu dem Gespräch an die Öffentlichkeit zu geben. Weitere Verhandlungen zwischen Stadt, Schützen und politischen Vertretern seien geplant.

Währenddessen harrten die Einwohner von Satuelle in der Kälte aus, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen. Auch vor einier Stadtratsitzung demonstrierten sie im November. „Der Lärm macht uns krank. Die Dachsburg muss schließen, es passt einfach nicht mehr in diese Zeit“, sagt Anwohner Hans-Jürgen Parthes. Mit der Biogasanlage und dem Tierheim am Ortseingang hätten die Satueller genug zu ertragen.

Jedes Wochenende würden die Schützen schießen, jedes Wochenende haben die Satueller keine Ruhe. „Wir setzen auf die Politik und die Stadt, dass auch wir in Satuelle glücklich leben können“, sagte der Satueller Uwe Grothe. Das Wochenende sei schließlich zur Erholung des stressigen Alltags da. In Satuelle sei das seit Jahren durch das „Geballer“ nicht mehr der Fall.

Er befürchtete, dass eine Erweiterung der Anlage noch mehr Schützen nach Satuelle zieht und damit noch mehr geschossen wird. Auch das neu geplante Baugebiet in Satuelle sieht er in Gefahr. „Wer will denn bei dem Lärm nach Satuelle ziehen?“, fragte er.

Der Schützenverein indes gab sich jederzeit gesprächsbereit, trifft aber auf verhärtete Fronten. Vorsitzender Ortwin Görke sprach bereits bei einem Ortschaftsrat im September vor, um auf Fragen und Bedenken einzugehen und erhielt heftigen Gegenwind. Ein Streitpunkt waren die Schallmesswerte, die laut einer Schönebecker Firma im zulässigen Bereich waren.