1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Sperrmüll ist dauerhaftes Ärgernis

Waldring Sperrmüll ist dauerhaftes Ärgernis

Illegal abgestellter Sperrmüll ist im Haldensleber Waldring ein großes Problem. Viele Bewohner sind darüber verärgert.

Von Michelle Kosub 08.04.2019, 01:01

Haldensleben l Alte Matratzen, kaputte Elektrogeräte, abgenutzte Sofas und andere Möbel – entlang der Haldensleber Straße Waldring findet man an fast jeder Ecke Sperrmüll. Dieser Zustand, der bereits seit mehreren Jahren besteht, sorgt bei den Anwohnern für Unmut. „Man guckt morgens aus dem Fenster und sieht diesen Müll“, beschwert sich eine Anwohnerin beim Vor-Ort-Termin mit der Volksstimme. Sie habe schon des Öfteren bei ihrem Vermieter – der Wohnungsbaugesellschaft Haldensleben (Wobau) – angerufen, aber es sei nichts passiert.

Manchmal sehe sie sogar, wer dort etwas abstellt. So sei einer ihrer ehemaligen Nachbarn ausgezogen und habe einfach seine alten Matratzen auf der Rasenfläche vor dem Wohnblock abgelegt. Auch hier kontaktierte sie sofort die Wobau.

Diese thematisiert das Problem immer wieder, erklärt Nicole Heinrichs, Abteilungsleiterin Wohnungswirtschaft. „Wir bekommen hin und wieder die Information von den Mietern über zu Unrecht abgelegten Sperrmüll, aber auch unsere Bestandbetreuer und Hausmeister sehen bei ihren regelmäßigen Begehungen den abgelegten Sperrmüll und sind bestrebt, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen“, berichtet sie. Wenn sich ein Mieter über den Sperrmüll beschwert, werde beim Abfallentsorger, dem Kommunalservice des Landkreises Börde, nachgefragt, ob Anwohner eine Entsorgung angemeldet haben. Sei dies nicht der Fall, werde die Entsorgung von der Wobau beauftragt.

Da die Kosten der Entsorgung über die Betriebskostenabrechnung auf alle Mieter umgelegt werde, sei es wichtig „dass wir eine Information bekommen, falls ein Verursacher festgestellt werden kann“, bittet Nicole Heinrichs um Mithilfe und Wachsamkeit der Mieter.

Bei jedem Abschluss eines Mietvertrages werde von der Wobau außerdem auf die ordnungsgemäße Mülltrennung hingewiesen. Die Merkblätter seien mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzt worden und auch in der Mieterzeitung sei das Thema immer wieder Bestandteil.

Der angemeldete Sperrmüll wird von Mitarbeitern des Kommunalservices des Landkreis Börde abgeholt: „Wir holen den Sperrabfall dann ab, wenn er angemeldet ist. Wertstoffe und Elektroschrott, die nicht angemeldet wurden, nehmen unsere Fahrer nicht mit“, erklärt Jörg Reinemann von der Abfallberatung. Die Abholung könne bis zu vier Wochen dauern: „ Wir warten bis es sich lohnt, ein Fahrzeug nach Haldensleben zu schicken“. So werden laut Jörg Reinemann zunächst Aufträge zur Sperrmüllentsorgung gesammelt, damit das Entsorgungsfahrzeug voll genutzt werden kann. Ein Teufelskreis, wie Anwohner im Gespräch mit der Volksstimme kritisiert haben. Denn bis der angemeldete Sperrmüll abgeholt wird, ist der Haufen oft gewachsen – mitgenommen wird jedoch nur der vorher gemeldete Müll.

Auf dem Süplinger Berg in Haldensleben sehe er eine soziale Problematik, sagt Jörg Reinemann. Viele Mieter mit Migrationshintergrund wüssten nicht, wie man Möbel und Elektogeräte richtig entsorgt und würden sie deshalb vor die Haustür stellen. „Aber das machen auch Bewohner aus sozial schwächeren Schichten“, sagt er.

Bei Problemen mit zu Unrecht abgelegtem Sperrmüll solle sich an die Vermieter gewendet werden, so Jörg Reinemann. Während auch die Wobau ihre Mieter um diese Vorgehensweise bittet, wollte sich die Wohnungsbaugenossenschaft Roland nicht zu dem Thema äußern. „An die Stadtverwaltung ist die Problematik bisher nicht herangetragen worden“, erklärt Stefanie Stirnweiß vom Stadtmarketing Haldensleben.