Hundeschau in Altenhausen Wenn Dackel ihre Zähne zeigen müssen
Die Gruppe Letzlinger Heide M/V des Deutschen Teckelclubs richtet ihre diesjährige Zuchtschau mit 30 Hunden aus fünf Bundesländern von Altenhausen aus. Warum nicht alle Tiere eine Wertung bekommen.

Altenhausen - Einmal im Jahr richtet die Gruppe Letzlinger Heide M/V des Deutschen Teckelclubs eine Zuchtschau aus – in diesem Jahr zum 13. Mal. Seit einigen Jahren findet sie in der rustikalen Kulisse des Schlosses Altenhausen statt. „Vieles war neu, beispielsweise die Erfassung der Anmeldungen und die Übertragung der Ergebnisse über ein Online-Programm“, sagt Angela Kummert, Vorsitzende der Gruppe Letzlinger Heide. Auch das Personal im Ring und im Schreibbüro war neu. Als Richter übte erstmalig in dieser Runde Norbert Bachmann aus Niedersachsen dieses Amt aus.
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Zur Eröffnung der Zuchtschau präsentierte die Jagdhornbläsergruppe aus Haldensleben unter der Leitung von Manuela Müller einige Stücke aus ihrem Repertoire. Angela Kummert übernahm die Begrüßung der Teilnehmer und Gäste und stellte Schauleiterin Nadja Sittel vor, die fortan die Verantwortung für die Zuchtschau trug.
30 Teckel im Ring bewertet
30 Hunde waren angemeldet, nicht nur aus Sachsen-Anhalt, sondern auch aus den benachbarten Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Niedersachen und Thüringen.
„Die meisten Hunde schickte uns der Zwinger ,von der Fuchsklippe’ aus Oschersleben, der gleich mit vier Zwerglanghaarteckeln und zwei Rauhhaarteckeln vertreten war“, berichtet Angela Kummert. Einer der Teckel gehört zu Lothar Kusian aus Flechtingen, dem ältesten Mitglied der Gruppe Letzlinger Heide M/V.
Züchter, Dekorierer, Ausgestalter
Lothar Kusian kümmert sich seit vielen Jahren liebevoll um die Dekoration und Ausgestaltung bei den Veranstaltungen. Der Ring hat einen Zaun aus Holz, weiß und hellblau angestrichen, und bunt bepflanzte Blumenkästen gehören auch dazu. Auch die signalfarbigen Konturendackel in den vier Ecken des Ringes stammen aus der Werkstatt von Lothar Kusian.
In diesem Jahr führte der Flechtinger seinen dritten Teckel, nachdem er in jüngeren Jahren mit Terriern die Jagd ausgeübt hatte. Sein Xandel von der Fuchsklippe lief zum ersten Mal im Ring und demonstrierte zunächst sein jugendliches Temperament etwas ungestüm. Nachdem er dann hemmungslos im Ring einen großen Haufen abgesetzt hatte, lief er viel ausgeglichener, was der Richter mit dem Formwert „Vorzüglich“ belohnte.

In einer Pause der Zuchtschau stellten die Falkner Gerhard Teuber aus Satuelle und Leila Reichenbach aus Haldensleben ihre imposanten Vögel vor. Mitgebracht hatten sie einen Gerfalken, einen Saker, einen Wüstenbussard und einen Uhu.
Gerd Teuber erläuterte die Jagd mit den Greifvögeln und gab sehr interessante Informationen über deren Haltung und Ausbildung, während ihm Leila Reichenbach einen Vogel nach dem anderen in den Ring brachte. Sehr anschaulich und belustigend erläuterte der erfahrene Falkner, wie man am Ruf des Uhus Männchen und Weibchen unterscheiden kann. Das Männchen (Terzel) ruft so wie der Alleskleber heißt: „Uhu“. Das Weibchen ruft hingegen so, wie Frauen sich winkend auf der Straße begrüßen: „Huhu“.
Sieben Mal ein „Vorzüglich“ vergeben
Mit dem Prädikat „Vorzüglich“ konnten am Ende der Zuchtschau sieben Hunde den Heimweg antreten. Bedauerlicherweise standen mehrere Hunde auf dem Richtertisch, die nicht genügend auf so eine Situation vorbereitet waren. Wer dem Richter nicht die Zähne zeigt – und zwar alle Zähne – kann nämlich nicht bewertet werden. „Aus diesem Grund ist es nicht die schlechteste Idee, wenn der Besitzer eines jungen Hundes jeden Gast des Hauses bittet, seinem Hund einmal in den Fang zu schauen“, empfiehlt Angela Kummert Teckelbesitzern.
Am Ende der Zuchtschau unterhielt Teckelfreund Thomas Päschke aus Hoppenstedt mit seinem Jagdhorn das Publikum, bis alle Urkunden und Ahnentafeln an die Hundeführer ausgegeben waren.
Spende für die Kinderkrebshilfe
Die Gruppe Letzlinger Heide M/V zeigte einmal mehr ein großes Herz für hilfsbedürftige Menschen. Über viele Jahre wurden die Erlöse der Zuchtschauen an das Kinderhospiz in Magdeburg übergeben. Nach dem Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt spendete die Gruppe unverzüglich einen Betrag auf das Konto, das die Stadt Magdeburg für die Opfer eingerichtet hatte.
Die Erlöse der diesjährigen Zuchtschau werden der Kinderkrebshilfe zur Verfügung gestellt. Auch aus dieser Sicht konnte die 13. Zuchtschau der Gruppe Letzlinger Heide M/V als großer Erfolg gewertet werden.