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Aktionstag Wie Haldensleber den internationalen Tag der Erde begehen

Von Theresa Schiffl 21.04.2021, 15:51
Bei Marcel Bornkampf gibt es nur vegetarische Gerichte mit Biogemüse oder aus eigenem Anbau. Aber auch Wildkräuter landen oft auf seinem Teller.
Bei Marcel Bornkampf gibt es nur vegetarische Gerichte mit Biogemüse oder aus eigenem Anbau. Aber auch Wildkräuter landen oft auf seinem Teller. Theresa Schiffl

Haldensleben

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Bio-Produkte, ernähren sich vegetarischer oder sogar vegan. Auch einige Haldensleber verzichten ganz oder teilweise auf Fleisch. Der Tag der Erde soll dazu anregen bewusster und nachhaltiger im Bereich Ernährung zu leben. Für einige Haldensleber ist das schon vollkommen normal.

Marcel Bornkampf ist schon seit ungefähr sechs Jahren Vegetarier. Oft sind bei ihm in den Kühlschrank auch vegane Produkte. „Mir ging es in erster Linie darum das Leid der Tiere zu vermeiden und die Massentierhaltung nicht zu unterstützen“, erzählt der 28-Jährige über seine Beweggründe. Seiner Meinung nach sei es auch die gesündeste Ernährungsform.

Wenn der Haldensleber einkaufen geht, landen im Einkaufswagen vor allem Bio-Produkte. Und nach Möglichkeit wenig Plastik. „Ich nehme zum Beispiel nur Glasflaschen“, erzählt er. Da er Plastik vermeiden möchte, müsse er auf manche Produkte verzichten. Das funktioniert aber nicht bei allem: Denn Nudeln oder Reise gibt es nun einmal im normalen Supermarkt in Plastikverpackungen.

Wer jetzt vielleicht denkt, dass man als Vegetarier nur Karotten und Sellerie knabbert und die Gerichte schnell eintönig und langweilig werden, irrt sich: Bei Marcel Bornkampf kommen Gemüse aus dem eigenen Garten oder von seinem Balkon, aber auch Wildkräutersalate auf den Tisch. „Die haben auch heilenden Wirkungen, mit denen ich gut auskenne. Mir macht es auch viel Spaß, alles schön auf dem Teller anzurichten“, erzählt er. Nicht zu vergessen ist Obst und auch Beeren, die er auch oft selbst sammelt und dann für den Winter einkocht, zu Säften macht oder einfach einfriert. Das macht er auch mit Gemüse.

Neben Bio-Produkten und einer vegetarischen Ernährung achtet der 28-Jährige aber auch darauf nichts wegzuwerfen. „Mich macht das traurig, weil andere nichts zu Essen haben und wir so viel. Das ist nicht fair“, sagt er.

Bewusstere Ernährung auf dem Vormarsch

In Predigten werde das Thema ebenso aufgegriffen, wie Pfarrer Matthias Simon von der evangelischen Kirchengemeinde und Christian Kobert von der katholischen Pfarrei erzählen. „Bei uns haben wir darüber in einem Familiengottesdienstes gesprochen“, erklärt Simon. Das sei anhand des Beispiels der heiligen Elisabeth von Thüringen vermittelt worden. Sie wollte immer wissen woher das Essen kam und ob es von den Untertanen abgepresst wurde. „Wenn sie keine konkrete Antwort bekam, hat sie die Speisen nicht gegessen“, so Simon.

Aus kirchlicher Sicht gelte nach der Auftrag an die Menschen die Schöpfung zu bewahren. Matthias Simon meint: „Wir können jedoch nur Denkanstöße geben. Jeder ist im Supermarkt oder an der Ladentheke selbst verantwortlich dafür, was er kauft.“

Privat lande bei ihm auch viel vegetarisches Essen auf dem Teller. „Unsere Töchter haben uns dazu angeregt“, erzählt er. Die jüngeren Generationen würden darüber schon mehr nachdenken, meint er. Aber auch auf fairen Handel achte er: „Bei uns gibt es nur noch Fairtrade-Kaffee.“

Pfarrer Christian Kobert achtet ebenfalls auf faire und nachhaltige Lebensmittel. „Wenn ich Fleisch esse, dann kaufe ich das immer bei einem Metzger. Da kann ich davon ausgehen, dass es den Tieren auch gut ging“, sagt er. Gerade kirchliche Hilfswerke würden in verschiedensten Projekten dafür sorgen, dass Menschen Zugang zu Wasser und Lebensmittel hätten. Auch bei kirchlichen Veranstaltungen werde auf fair und nachhaltig produzierte Lebensmittel geachtet.