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Hilfe Jetzt sind warme Sachen gefragt

Für Doris Schneider steht fest: „Ich mache im Sinne von Gertrud Schock weiter. Das hätte sie sich so gewünscht.“

Von Dieter Haase 15.09.2015, 01:01

Wulkau l Der Tod von Gertrud Schock aus Sandau kam plötzlich. Er kam in eine Zeit hinein, als beide Frauen zum zweiten Mal um Spenden für die Ukraine-Hilfe baten. Denn ihre erste gemeinsame Aktion für diesen guten Zweck war im Frühjahr zu einem vollen Erfolg geworden. Die Lagermöglichkeiten auf dem Gelände der Wulkauer Dachdeckerfirma Schneider waren gut ausgelastet gewesen. Mitte April wurden die ersten Spenden von Wulkau aus abgefahren. Ein Kleintransporter reichte nicht aus, um all die Sachen nach Bernau bei Berlin zu schaffen, wo die Anstaltskirchengemeinde Lobetal – als Hauptorganisator der Ukraine-Hilfe – ihren Sitz hat. Es wurden zwei (die Volksstimme berichtete). Die Freude über die Spendenbereitschaft war groß: Aus diesem Grund waren sich Gertrud Schock und Doris Schneider einig darüber, gleich noch einmal zu einer Sammel­aktion aufzurufen. Ihr Ziel: Im August 2015 soll von Wulkau aus ein weiterer Spendentransport zum großen Spendenlager nach Berlin fahren.

Gertrud Schock war es leider nicht mehr vergönnt, am 22. August wiederum zwei voll beladene Kleintransporter vom Firmensitz der Schneiders abfahren zu sehen. „Die Hilfsbereitschaft der Leute war erneut überwältigend. Einerseits betrifft das die Vielzahl der Spenden, andererseits aber auch die Hilfe bei der Vorbereitung des Transportes. Neben den Mitgliedern meiner Familie stellten sich dafür zum Beispiel freundlicherweise auch Brigitte Pusch aus Sandau und Stefan Pagels aus Wulkau zur Verfügung“, freut sich Doris Schneider.

Über solche Unterstützung würde sie sich auch in Zukunft freuen. Weil ihr in Berichten und Bildern der Anstaltsgemeinde Lobetal die große Dankbarkeit der Menschen über die Hilfe aus Deutschland näher gebracht worden ist, „machen wir natürlich gleich weiter“, macht sie deutlich. „Vor allem brauchen die Flüchtlinge aus dem Osten der Ukraine in der neuen zeitweiligen Unterkunft in ihrem Land jetzt Sachen für den Winter.“ Zum Beispiel Matratzen, Federbetten, dicke Bettdecken, Bettwäsche, warme Bekleidung (dicke Jacken) und Schuhe. Dringend benötigt werden aber auch Hygieneartikel, Handtücher, Waschmittel, Waschschüsseln, Geschirr, Töpfe und Besteck sowie für die Kinder alles an Schulmaterialien (auch Schulmappen) und Sportsachen. Auch Inkontinenzmaterial (Windeln) und Verbandsmaterial (zum Beispiel aus abgelaufenen Erste-Hilfe-Kästen fürs Auto) ist knapp.

Doris Schneider bittet darum, die Spenden in Kartons, Reisetaschen oder in Koffern zu verpacken und einen Zettel mit dem Inhalt dieser auf ihnen zu befestigen. „Das erleichtert uns später die Sortierung“, erklärt sie. Die nächste Hilfsgüterannahme bei Schneiders in Wulkau ist übrigens in der Woche vom 2. bis zum 7. November vorgesehen. Aus organisatorischen Gründen wird darum gebeten, dass sich die Spender zuvor unter Telefon 039383/289 anmelden.

Auch wer etwas von zu Hause abzuholen hat, kann das unter der genannten Nummer anzeigen. Ein Termin dafür wird dann vereinbart.