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Ausgezeichnet Kultur und Genuss innig verbunden

Der Havelberger Gastwirt Manfred Hippeli wurde mit der Silbermedaille des Romanikpreises geehrt.

Von Ingo Freihorst 31.05.2019, 14:51

Schönhausen/Havelberg l „Als Verbindung zwischen Kultur und Kulinarik traf die Veranstaltungsreihe ,Die Altmark kocht‘ zum 10. Male auf Unternehmergeist und guten Geschmack“, hieß es bei der Laudatio in Kloster Wendhusen in Thale. Und weiter: „Dabei haben Spitzengastronomen und Köche der Altmark rund um den Hauptorganisator Manfred Hippeli mehrheitlich historische, romanische Gemäuer aufgesucht, um ihre Kreationen ... zu präsentieren. Die ausrichtenden Veranstaltungsorte wie das Kloster Arendsee, der Havelberger Dom ... und das Museumsdorf Diesdorf geben eine beeindruckende Kulisse ab und inspirieren zu regionaler Küche nach historischen Rezepten.“ Beim alljährlichen Schaukochen habe der Organisator sowohl den Berufsnachwuchs als auch das Image der gastgewerblichen Berufe im Auge, hieß es in der Pressemitteilung des Landestourismusverbandes.

Der Schönhauser Manfred Hippeli, welcher die „Güldene Pfanne“ in Havelberg seit 1997 betreibt, nahm die Ehrung stellvertretend für alle teilnehmenden Berufskollegen entgegen. „Die Grundidee war, touristische Themen mit kulinarischen Ideen zu bereichern“, erklärt der Gastwirt beim Gespräch. Inzwischen findet die Aktion im elften Jahr statt, Auftakt war 2008 im Stendaler Bahnhofshotel, diesmal wurde im Landgasthof in Rohrberg gekocht.

Seit Anbeginn stehen die jährlichen Aktionen immer unter einem bestimmten touristischen Motto. Dieses Jahr sind es das 100-jährige Bauhaus sowie der 200. Geburtstag von Theodor Fontane. Passend dazu werden die Gerichte kreiert: Wie „Bauhaussteine“ aus Gehacktem oder Kartoffelpuffer für „Wanderer durch die Mark“ im Hotel „Sieben Eichen“ in Salzwedel. Im Havelberger ArtHotel kredenzt Koch Matthias Ganzer das Bauhaus auf dem Teller: Als Würfel, Kugel und Klötzchen.

Im Jahr 2015 stand das Schaukochen natürlich ganz im Zeichen der Buga und des Bismarck-Jubiläums, Winckelmann und Luther wurden 2017 auserkoren und im Vorjahr hieß es „Romanisch, Romantisch, Regional“ – die touristische Straße der Romanik wurde 25 Jahre alt.

Eigentlich wird in der Regel jeweils im Bereich Stendal und im Salzwedeler Kreis gekocht. Mit am Herd stehen dabei auch immer regionale Persönlichkeiten wie Bürgermeister oder Landräte. Die Aktion läuft über den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, deren Kreisvorsitzender Manfred Hippeli ist. Auch die Industrie- und Handelskammer unterstützt das Vorreiterprojekt.

Ein gewollter Nebeneffekt ist, dass den Einheimischen dabei ihre touristischen Attraktionen, mit denen der Norden des Bundeslandes reich gesegnet ist, auf kulinarische Weise näher gebracht werden. Immer finden die Aktionen an Objekten der Straße der Romanik statt, so kochte man im Vorjahr im Kloster Jerichow und in der Klosterkirche Diesdorf.

Viele der im Schnitt teilnehmenden acht bis zehn Köche sind seit Anbeginn dabei, es herrscht eine „kreative Konkurrenz“ untereinander. So entstanden immer wieder tolle Kreationen wie das Hansesäckchen. „Die Verbindung von Kochen und Historie – also Erlebnisgastronomie – spricht auch viele Gäste an“, berichtet Manfred Hippeli aus eigener Erfahrung. Gewollt war zudem, dass die Region mit ihrer Gastronomie bekannter gemacht wird – so berichtet regelmäßig auch der MDR über die Aktion.

Im kommenden Jahr stehen die Gartenträume im Mittelpunkt, weshalb dann auch Früchte aus regionalen Gärten verarbeitet werden. Man darf schon jetzt gespannt sein, was sich die Köche dazu alles ausdenken.