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Baustellen geplant Sorgen bei Stadtinsel-Händlern

Die Nachricht Uferstraßen-Sanierung und der Wilsnacker Straße in Havelberg umtreibt Gewerbetreibenden auf der Stadtinsel.

Von Andrea Schröder 02.03.2021, 23:01

Havelberg l „Wenn die Umleitung des gesamten Verkehrs der Bundesstraße über die Stadtinsel erfolgt, wird uns Angst und Bange“, sagt André Peter. Seine Frau Karin ergänzt: „Dann bleiben die Leute wieder aus, weil sie keinen Parkplatz vor den Geschäften finden.“ Das Schuhgeschäft von Familie Peter befindet sich in der Steinstraße. In unmittelbarer Nähe hat Christiane Rateitschak ihr Geschäft „Eisen-Kühn“. Erfahrungen mit Umleitungen über die Stadtinsel haben alle drei.
Die Steinstraße würde im Falle einer Komplettsperrung der Bundesstraße im Bereich der Uferstraße als Umleitung dienen. Vermutlich mit Ampelregelung des Gegenverkehrs. Die Parkplätze in der Straße fallen dann weg. Zum Bootskorso oder für andere kurzfristige Sperrungen eine praktikable Lösung, jedoch nicht über einen längeren Zeitraum, findet André Peter. Er würde eine halbseitige Sperrung der Bundesstraße für die Bauarbeiten bevorzugen. Zumal es auch in der Uferstraße direkt Geschäfte gibt, die erreichbar bleiben sollten. Für die Bautechnik ließe sich der städtische Parkplatz nutzen. Lkw sollten großräumig umgeleitet werden, schlagen die drei Stadtinsel-Händler vor.
Neben der Erreichbarkeit der Läden sehen sie in einer Komplettumleitung über die Altstadtinsel auch ein Problem für die alten, denkmalgeschützten Häuser. Risse seien keine Seltenheit. „Hier ist auch die Stadt gefordert, sich für eine vernünftige Lösung im Sinne der historischen Bausubstanz einzusetzen“, mahnt André Peter an. Christiane Rateitschak sieht die Stadt auch im Sinne der Gewerbetreibenden, die angesichts des Corona-Lockdowns ohnehin mit starken Einbußen zu kämpfen haben, in der Pflicht und hofft auf Hilfe wenn es darum geht, wie die Umleitung eingerichtet werden soll.
Die Vorbereitung der beiden geplanten Straßensanierungen in Havelberg ist noch nicht abgeschlossen, sagt Manfred Krüger, Leiter des Regionalbereiches Nord der Landesstraßenbaubehörde. Dass eine Vollsperrung erwogen wird, liege am erneuerten Arbeitsstättengesetz, wonach für halbseitige Sperrungen eine bestimmte Fahrbahnbreite vorgegeben ist, um den Verkehr an der Baustelle vorbeizuführen. Weil die Breite oftmals nicht ausreiche, müssten die Arbeiten unter Vollsperrung ausgeschrieben werden. Wie die Baubetriebe dann damit umgehen, sei eine andere Frage. In Bezug auf die Uferstraße, wo bis zu 23 Zentimeter des alten Belages durch neuen ersetzt werden sollen, werde man nicht umhin kommen, den Durchgangsverkehr über die Stadtinsel umzuleiten, sagt Manfred Krüger. Die Erreichbarkeit für Gewerbetreibende und Anlieger hätten die Verantwortlichen aber im Blick. „Wir versuchen auch, die Bauzeit so gering wie möglich zu halten.“ Für die Uferstraße rechnet er mit sechs Wochen. Der Baubeginn steht noch nicht fest. „Wir haben in Havelberg immer zwei Fixpunkte. Entweder finden die Bauarbeiten vor oder nach dem Pferdemarkt Anfang September statt.“ Die Tendenz gehe für die Uferstraße auf die Zeit nach dem Pferdemarkt. Unter Umständen wäre auch eine Verschiebung ins nächste Jahr denkbar.