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Beisammensein Seniorentreff bei Havelberger Kirche

Die sanierte Havelberger Stadtkirche wird für ihren eigentlichen Zweck nur noch einmal im Monat genutzt.

Von Ingo Freihorst 15.08.2018, 01:01

Havelberg l Darum entstand 2017 die Idee, die älteren Havelberger doch einmal zu einem gemütlichen Beisammensein einzuladen. Sie stieß auf Zuspruch, so wurde die Aktion jetzt wiederholt. Der Einladung von Pfarrer Frank Städler und Bürgermeister Bernd Poloski zum Kaffeenachmittag folgten nicht nur ältere Bewohner der Stadtinsel, sondern auch aus umliegenden Straßen sowie ehemalige „Insulaner“, welche jetzt in Seniorenheimen leben.

Auf der Stadtinsel seien leider Handel und Gewerbe im Rückgang, weshalb man noch weniger Gelegenheit habe, sich beim Einkaufen zu treffen, nannte der Bürgermeister einen Grund für die Einladung. Diese war an all jene ergangen, welche über 60 Jahre alt sind.

Zudem lagen kirchliche Liederbücher aus, mit deren Hilfe gemeinsam Volkslieder gesungen wurden – zum Beispiel „Die Gedanken sind frei“. Nach der Kaffeetafel befragte der Pfarrer die Anwesenden, wo sie denn gewohnt haben oder noch immer wohnen.

Helga Meding berichtete, dass sie einst in der Fischerstraße am Stadtgraben zu Hause war. Im Hochwasserjahr 1941 sei hier ihr Bruder geboren worden. Seit 60 Jahren lebt Lotti Meißner schon in der Domstadt. Erst stand ihr Wohnhaus in der Fischerstraße, dann wurden die amtliche Zuordnungen geändert und die Adresse lautete auf einmal „Am Stadtgraben“ – die neue Hausnummer war völlig anders. Gab es mal Probleme, konnte sie aber auf den Bürgermeister zählen, er half immer – „auf ihn lasse ich nichts kommen“.

Klaus Röhr – vielen älteren Havelbergern als Bäckermeister vom Bischofsberg bekannt – nutzte die Gelegenheit, um einige Probleme anzusprechen. So seien die Bewohner des Bischofsberges betrübt, weil im Zuge der Buga-Vorbereitung die Treppe namens Rickenstieg gekappt wurde, eine kurze Verbindung in die Oberstadt. Auch bemängelte der Senior, dass auf der Stadtinsel nicht mehr alle einstigen Stegen durchgängig seien.

Letztere seien einst für die Feuerwehr vonnöten gewesen, erklärte Bernd Poloski dazu. Durch diese Gassen wurden im Brandfall die Schlauchleitungen zum Wasser verlegt. Jetzt hat die Feuerwehr Tankwagen, diese Stegen werden nicht mehr benötigt. Zum Rickenstieg meinte das Stadtoberhaupt, dass die Treppe wegen der Hangbewegungen schon sehr desolat gewesen sei.

Anneliese Peter vom Marktplatz hob die vielen Investitionen seit der Wende hervor, viele Häuser haben sich zum Positiven verändert. Eine Bewohnerin der Straße Hinter der Kirche freute sich, dass die Avus nun endlich eine Hochwasserschutzmauer bekommen hat. Allerdings gibt es jetzt das Problem, dass bei Starkregen das Wasser dort nicht abfließen kann.

Dass Lastwagen die Fischerstraße nicht mehr befahren sollten, schlug der pensionierte Arzt Andrzej Angielczyk vor. Vor einem Jahr ist er aus Berlin nach Havelberg gezogen. Wegen der Erschütterungen bekommen die Häuser Risse. Auch hätten Anwohner Probleme, freie Parkplätze zu finden.