1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Bungalowboote sind gefragt

Bootsverleih Bungalowboote sind gefragt

Die Bungalowboot-Vermietung in Havelberg blickt optimistisch auf die zweite Saison.

Von Andrea Schröder 19.03.2019, 00:01

Havelberg l Der Havelberger Winterhafen wird in diesem Jahr Liegeplatz von noch mehr Booten. Dafür sorgt die Firma Havelfun, die im 2018 mit der Vermietung von Bungalowbooten in der Hansestadt begonnen hatte. Waren es da zwei, liegen aktuell bereits fünf Boote am neugebauten Steg. Bis zur Hauptsaison wird die Flotte auf neun anwachsen, berichtet Geschäftsführer Thomas Wojtalla. Der Start in die Saison erfolgt am Wochenende, dann gehen die ersten Gäste auf Reisen.

Zum wahren Wasserwandern sind die pastellfarbenen Boote gedacht, mit denen es sich geruhsam etwa über die Havel schippern lässt. Dabei können die Freizeitkapitäne die Natur genießen, sich an Flora und Fauna erfreuen. Dass sie die Natur dabei bewahren, versteht sich von selbst. In der Bordmappe gibt es genaue Hinweise dazu, was erlaubt ist und was nicht. Die Vorgaben von Natura 2000 inklusive. „Wir wollen mit der Natur im Einklang sein, deshalb ist auf den Naturschutz strikt zu achten“, macht Thomas Wojtalla deutlich.

Havelfun ist eine selbstständige unabhängige Station von BunBo – einem Unternehmen in Plaue bei Brandenburg, wo sich auch die Werft befindet, die diese Boote baut. Mit dem Aufbau der Hausbootvermietung wurde ein neuer Arbeitsplatz geschaffen. Denis Loest ist seit einem Jahr Hafenmeister. Der Garzer war zuvor in Hamburg tätig und ist froh, nun vor Ort arbeiten zu können. „Und ich habe damit mein Hobby zum Beruf gemacht“, berichtet der passionierte Bootsfahrer von sehr vielseitigen Tätigkeiten, die ihn sowohl handwerklich als auch menschlich fordern. Vorbereitet hatte er sich darauf bei einem Lehrgang in Plaue. Die erste Saison ist gut gelaufen. Jetzt freut er sich, dass die ersten 20 von insgesamt 50 Metern des neuen Stegs unterhalb des Gebäudes der Wasserschutzpolizei fertig sind. Damit können Hausbootmieter auch barrierefrei auf die Boote gelangen.

Für die Rezeption wurden Räume im Gebäude der Wasserschutzpolizei gemietet. Neben dem Empfangstresen und einer kleinen Küche gibt es dort auch eine Dusche. Im Außenbereich werden Containergaragen als Lagerfläche aufgestellt und es wird für jedes Boot ein Parkplatz vorgehalten, erzählt der Hafenmeister. Hausbootfahren ist beliebt. „Es gibt viele Wiederholungstäter. Deshalb werden die Boote in der Hauptsaison nur wochenweise vermietet, in der Vor- und Nachsaison sind kürzere Touren zum Beispiel am Wochenende möglich.“

Wichtig: Die Boote mit maximal 15-PS-Motoren können führerscheinlos gesteuert werden, jedoch nicht ohne eine intensive Einweisung. Wer keinen Bootsführerschein hat und nicht nachweisen kann, dass er schon mal ein Hausboot gefahren ist, erfährt von Denis Loest bei einer Probefahrt alles wichtige und bekommt nach der Beantwortung von Prüfungsfragen einen Charterschein.

Bei der Vorbereitung auf die neue Saison mit dem Aufbau des neuen Stegs kam schnelle Unterstützung von Elektriker Ralf Westphal und von den Stadtwerken, die unkompliziert und kurzfristig die erforderlichen Arbeiten für den Strom­anschluss, die Versorgung mit Frischwasser und die Entsorgung von Abwasser möglich gemacht haben. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Thomas Wojtalla. Die Steganlage wird in Richtung Steintorbrücke wachsen. Mit den weiteren Nutzern des Winterhafens wie dem Yachthafen nebenan und den Sportvereinen auf der gegenüberliegenden Hafenseite und dem Hafenhotel gibt es eine gute Nachbarschaft.

Ein buntes Bild wird sich am Wochenende 29. bis 31. März im Hafen bieten. Dann steuern nach und nach 24 Bungalowboote Havelberg an, sowie sie die Schleusen passiert haben. Der Grund: Im Winter erfolgt die Durchsicht der Boote auf der Werft in Plaue und normalerweise die Überführung auf kurzem Weg zur Station in Lychen. Weil eine Schleuse repariert wird, geht‘s dann aber durch drei Bundesländer über Wittenberge und Dömitz auf der Elbe entlang und über Parchim und die Müritz nach Lychen in der Uckermark. Die Überführung wird zwei bis drei Wochen dauern. Die erste Station ist Havelberg. In Absprache mit dem Ordnungsamt machen viele der Boote im Bereich der Touristinfo fest.

Für die Elbpassage übernimmt der Havelberger Peter Fromme die Führung eines Teils der Hausboote. Bereits am Sonntag wird sich ein Teil mit einem Schiffsführer vom Wasser- und Schifffahrtsamt Brandenburg auf den Weg begeben.

Da die Boote von Bootscharterern gelenkt werden, dürfte sich bei so manchen von ihnen, die Havelberg noch nicht kennen, vielleicht der Wunsch entwickeln, die Hansestadt noch mal zu besuchen. So ist es jedenfalls auch schon bei denen zu beobachten gewesen, die 2018 erstmals zum Beispiel aus Hannover oder Hamburg nach Havelberg gereist sind und nun wiederkommen wollen. „Viele der Gäste finden die Stadt wunderschön und bummeln abends gern durch die Stadt“, erzählt Angelika Wojtalla.