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Dachdeckerei Die halbe Firma ist abgerissen

Der 11. September 2019 hat Helmut und Doris Schneider in Wulkau großes Unglück beschert.

Von Dieter Haase 26.11.2019, 00:01

Wulkau l Einem Feuer in ihrem Dachdeckerbetrieb, ausgelöst durch einen technischen Defekt an der Elektroanlage, ist quasi die halbe Firma zum Opfer gefallen. Dort, wo sich einst die Lager- und Wirtschaftsräume, der Heizungsraum und die Büros befanden, zeigt sich derzeit gähnende Leere. Vom Feuer im September fast vollständig zerstört, sind die Gebäude hier dem Erdboden gleichgemacht worden. „Wir konnten im Zuge der Abrissarbeiten vom Inventar noch retten, was noch zu retten war. Viel war es allerdings nicht. Der Schaden durch Feuer und Löschwasser war einfach zu groß“, berichtet Helmut Schneider, lobt im gleichen Atemzug aber die gute Arbeit der Einsatzkräfte aller alarmierter Feuerwehren, wodurch noch Schlimmeres verhindert werden konnte. „Wir werden uns dafür in nächster Zeit auch noch bei allen Kräften bedanken“, kündigt er an. Angedacht haben Schneiders dafür eine Dankeschönveranstaltung.

Wie geht es nun weiter im Wulkauer Dachdeckerbetrieb? „Die Arbeit musste vom ersten Tag nach der Katastrophe weiter gehen. Und das ist sie auch. Das war das Allerwichtigste, um das Fortbestehen der Dachdeckerei nicht zu gefährden“, sagt Doris Schneider. Unter anderem wurde von der Firma Schütte aus Stendal umgehend ein Bürocontainer zur Verfügung gestellt, für dessen komplette technische Ausstattung gab es weitere Hilfe von Gewerbetreibenden aus der Umgebung.

Dann geht sie zur eigentlichen Beantwortung der oben erwähnten Frage über. „Nachdem unsere Versicherungen aktiv geworden sind – wobei es mit einer davon erhebliche Probleme gab –, und der Abriss der Brandobjekte erfolgte, haben wir uns dazu entschlossen, den zerstörten Teil unserer Firma wieder aufbauen zu lassen. Wir sind zwar beide nicht mehr die Jüngsten und durch den Brand gestresst und von der Gesundheit her noch ein Stück mehr angeschlagen. Aber das Fortbestehen unseres Betriebes hat bei uns und unserer Familie die oberste Priorität“, so Doris Schneider. Ein Havelberger Planungsbüro habe bereits die Projektplanung für den Wiederaufbau aufgenommen.

Ganz kahl zeigt sich die Fläche, auf der ein Abrissbagger ganze Arbeit geleistet hat, derzeit allerdings nicht mehr. Denn eine Gärtnerei aus Holzhausen hat dem Dachdeckerbetrieb eine Nordmanntanne geschenkt, die Helmut und Doris Schneider dann sogleich aufgestellt haben. „Über dieses Geschenk haben wir uns sehr gefreut. Die Nordmanntanne wird ein schöner Weihnachtsbaum auf unserem Grundstück werden und uns hoffentlich hin und wieder von unseren Alltagsproblemen ablenken“, hoffen die beiden Eheleute.