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Sommerschule Der Zufall führt Schulfreunde zusammen

Der Zufall führte an der Sommerschule in Wust zwei frühere Schulfreunde zusammen. Vor 30 Jahren hatten sich ihre Wege getrennt.

Von Leonie Schüler-Springorum 07.08.2017, 23:01

Wust l Dass Wust im Sommer für vier Wochen sehr international ist und die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringt, ist allseits bekannt. Doch nun hat die Sommerschule eine neue Folge in einer Reihe von besonderen Begegnungen vorzuweisen. Genau dreißig Jahre nach ihrem Schulabschluss treffen Anne-Kathrin Ludwig und André Winkelmann bei der Sprachschule durch Zufall wieder aufeinander.

In Zwickau gehen die beiden gemeinsam in die sechste bis zehnte Klasse. Nach ihrem Schulabschluss 1987 trennen sich die Wege. André Winkelmann nimmt 1992 an einem der ersten Sommerschuljahre teil, Anne-Kathrin Ludwig wird einige Jahre später Dozentin für Musik in Wust. Damals kommen sie unabhängig voneinander auf die Sprachschule in Wust. Dieses Jahr besuchen sie die Sommerschule gemeinsam mit ihren Kindern.

Sie wissen nicht, dass der andere ebenfalls teilnimmt. Die ersten zwei Tage laufen sie auf dem Sportplatz aneinander vorbei. Das Gesicht von Anne-Kathrin sei André zwar bekannt vorgekommen, aber er habe sich gedacht, dieses noch von dem vergangenen Jahr zu kennen. Durch Zufall erfährt er beim Frühstück den Namen von seiner ehemaligen Klassenkameradin: „Guck mal, das ist die, die heute Abend das Querflöten-Konzert gibt.“ Da fällt bei André der Groschen. Schon in der Schule hatte Anne-Kathrin die Querflöte gespielt und am Weihnachtskonzert teilgenommen.

André verrät ihr aber noch nicht sofort, wer er ist. „Den ganzen Morgen hat er mich zappeln lassen, weil er wollte, dass ich seinen Namen rate“, lacht Anne-Kathrin. „Genau, den Vornamen habe ich aber noch gesagt“, ergänzt André. „Nee, nee, du hast nur A gesagt.“ Eine Weile habe sie grübeln müssen, da André sich so verändert hätte. Früher sei er ganz schüchtern gewesen, so Anne-Kathrin. Doch jetzt sei er viel offener, daher habe sie sein Gesicht zunächst nicht mit einem Namen verbinden können. Beim Mittagessen sei es ihr dann eingefallen. Groß sei die Freude gewesen über diese besondere Begegnung.

Natürlich lässt sich André dann das Querflöten-Konzert seiner ehemaligen Schulfreundin nicht entgehen. Hätte es das Konzert nicht gegeben, wären die zwei vielleicht sogar den ganzen Durchgang lang aneinander vorbei gelaufen. Bei der Sommerschule gehen die beiden nicht mehr in die selbe Klasse, dafür aber ihre Kinder Lisa (13) und Johannes (13). Ein Treffen nach der Sommerschule wird es mit Sicherheit geben. Da sind sich beide sicher.

André lebt mit seiner Familie in Berlin, Anne-Kathrin fährt oft in die Hauptstadt, um die Kinder zu besuchen: „Da können wir uns ja wirklich mal auf einen Kaffee treffen!“ Im Herbst wird es auch ein Wiedersehen auf einem Klassentreffen geben. Dort wird den ehemaligen Klassenkameraden erst einmal von der Begegnung erzählt. „Natürlich werden wir da auch ordentlich Werbung für die Sommerschule machen.“ Denn so eine Begegnung nach dreißig Jahren ist schon etwas sehr ­besonderes.