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Corona Die Absage des Pferdemarktes und Bootskorsos in Havelberg steht zum Beschluss

Die Stadträte in Havelberg sind aufgefordert, bis zum 31. Mai über die Absage des Pferdemarktes und Bootskorsos aufgrund der Corona-Pandemie abzustimmen.

20.05.2021, 11:03
Der Pferdemarkt 2021 wird wohl ausfallen. An die 500 Pferde werden normalerweise zu diesem großen Volksfest aufgetrieben und sorgen auch bei den jüngsten Besuchern für Freude.
Der Pferdemarkt 2021 wird wohl ausfallen. An die 500 Pferde werden normalerweise zu diesem großen Volksfest aufgetrieben und sorgen auch bei den jüngsten Besuchern für Freude. Archivfoto: Andrea Schröder

Havelberg - Andrea Schröder

Nun wird es amtlich: Der Stadtrat muss zum Bootskorso und Pferdemarkt 2021 in Havelberg entscheiden. Bis zum 31. Mai um 12 Uhr haben die Ratsmitglieder Zeit, über die Beschlussvorlage in einem in Corona-Zeiten möglichen schriftlichen Verfahren abzustimmen. Und diese sieht erneut die Absage der beiden Großveranstaltungen vor.

In der Begründung heißt es dazu von Seiten der Stadtverwaltung: „Nach wie vor verbreitet sich in Deutschland das Coronavirus, wenngleich die Inzidenzwerte zurzeit erfreulicherweise stetig sinken. Zudem wurden bereits zirka 38 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Eine Zweitimpfung erhielten bisher rund zwölf Prozent. Dennoch ist die Gefahr einer weiteren Ausbreitung damit keinesfalls schon gebannt. Mit den bundeseinheitlichen Regelungen des Infektionsschutzgesetzes wurden deshalb tiefgreifende Einschränkungen für alle Bundesländer beziehungsweise Landkreise, jeweils nach den aktuellen Grenzwerten, beschlossen.“ Im Landkreis Stendal lag dieser bis zu Wochenbeginn noch über 100, erst am Mittwoch ist er unter diese Marke gesunken. Selbst kleinste Veranstaltungen oder Treffen dürfen aktuell nicht stattfinden.

Hygieneauflagen wären nicht zu realisieren

„Bis zum Havelberger Bootskorso, der gleichzeitig die Pferdemarktwoche einläutet, sind es gerade mal noch zwölf Wochen. Es ist nicht davon auszugehen, dass bereits Ende August Großveranstaltungen, wie sie zweifellos der Bootskorso und Pferdemarkt darstellen, erlaubt sind. Selbst wenn größere Veranstaltungen zugelassen würden, wären die Hygiene- und Kontrollauflagen für beide Veranstaltungen auf Grund ihrer Struktur und Organisationsform mit Sicherheit nicht erfüllbar. Besonderheiten wie der Tierhandel, die fehlenden Einlassmöglichkeiten, der unverzichtbare Busshuttle, die offenen Festzelte, Versorgungs- und Händlerstände, unterscheiden sich maßgeblich von sonstigen Veranstaltungen.“

Bezug nimmt die Verwaltung auf bereits abgesagte Feste in der Region wie Rolandfest in Stendal oder das Burgfest in Tangermünde. „Bei realistischer Betrachtung ist auch in den kommenden Wochen nicht von einer generellen Aufhebung beziehungsweise Entschärfung der geltenden Vorgaben auszugehen, die solche Großveranstaltungen mit einem für alle Beteiligten vertretbaren Aufwand ermöglichen“, heißt es zum Abschluss in der Begründung. Für die Stadt bedeutet die Absage – so denn die Mehrheit des Stadtrates der Vorlage zustimmt – wiederholt ein Minus von rund 200000 Euro in der Stadtkasse.

Bereits 2020 mussten Pferdemarkt und Bootskorso wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Für den Bootskorso hatte es eine private Initiative unter dem Titel „Bunte Bootsfahrt“ gegeben. Zur Zeit des Pferdemarktes machten Fans aus der Prignitz bei einer Kutschentour und die Free Rider aus Angern/Rogätz Station in Havelberg.