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Pfarrhaus Schollene Die Hülle ist nun wieder wie neu

In rund 100 Jahren hat die Zeit deutliche Spuren am Schollener Pfarrhaus hinterlassen. Davon ist äußerlich nun nichts mehr zu sehen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.11.2020, 00:01

Schollene l Die Verjüngungskur an Dach, Fenstern und Fassade hat das Gebäude aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Und die Runderneuerung ist noch nicht abgeschlossen.

Das Putzen der neuen Fenster lohnt sich nicht. „Denn wir hoffen ja, bald drinnen weiter machen zu können. Und dann wird es mächtig stauben.“ Thomas Tannhäuser vom Bauausschuss des Gemeindekirchenrates ist zuversichtlich, dass die denkmalrechtliche Genehmigung demnächst erteilt wird, „die Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Stendal läuft sehr gut“. Und mit dieser Zusage können dann die nächsten Fördermittel beantragt werden.

Die gab es auch schon für die ersten beiden Abschnitte: 75 Prozent aus dem europäischen Leader-Programm aus dem Topf „Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ (Eler), die übrigen 25 Prozent bringt die Kirche selbst auf.

Das Dach ist im vergangenen Jahr als erstes neu gedeckt und das Haus auf trockene Füße gestellt worden. Jetzt folgte die Fassade, die in freundlichem Gelb erstrahlt. Und durch die Fenster zieht es nun nicht mehr. Da hat der Tischlermeister so viel wie möglich erhalten und aufgearbeitet. Nach altem Vorbild neu gebaut werden mussten die Fensterluken, die dem Haus sein typisches Aussehen verleihen. Abgerissen ist die zu DDR-Zeiten errichtete Überdachung über dem Balkon.

„Richtig schön geworden“, findet Birgit Lewerenz von der Kirchgemeinde Schollene-Molkenberg, die zum Pfarrbereich Schönhausen gehört. Es fehlt noch eine barrierefreie Zuwegung am Eingang und der Abriss der Garage – dann ist draußen alles fertig.

Und drinnen sind nicht nur ein paar malermäßige Schönheitsreparaturen nötig, sondern umfassend werden Sanitäranlagen und alles Elektrische auf den heutigen Stand der Technik gebracht, Fußböden sind zu erneuern, Türen aufzuarbeiten... „Es kommt einiges zusammen“, zählt Thomas Tannhäuser auf. Er hatte auf einen nahtlosen Übergang der beiden Bauabschnitte gehofft, zeigt er sich nun optimistisch, dass es im Frühjahr weitergeht.

„Und wenn sich dann im Sommer die Corona-Situation entspannt hat, können wir das ,Haus der Begegnung‘ mit Leben füllen“, ist Birgit Lewerenz voller Vorfreude. Nicht nur die Kirchgemeinde will die Räume für Gottesdienste im Winter, Treffen der Gemeindekreise und des Gemeindekirchenrates, Gesprächsabende und kreative Angebote für Erwachsene und Kinder nutzen, „sondern wir wollen auch den hiesigen Vereinen hier Platz anbieten“.

Im oberen Bereich des Pfarrhauses befinden sich zwei vermietete Wohnungen.