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Über 100 Mitwirkende beim Klassik-Open-Air am 3. August auf dem Domplatz Dom bildet prächtige Kulisse für "Nabucco"

Von Andrea Schröder 13.07.2013, 03:15

Im Jahr des 200. Geburtstages von Giuseppe Verdi ist der Havelberger Domplatz wieder einmal Spielort für das Klassik-Open-Air "Nabucco". Nach einigen Jahren Pause bietet der Dom die prächtige Kulisse für die weltbekannte Oper.

Havelberg l Den Gefangenenchor aus "Nabucco" hat wohl jeder schon mal gehört. Doch die ganze Oper? Wer sie kennenlernen möchte, ist am Sonnabend, 3. August, willkommen auf dem Domplatz. Ebenso natürlich auch alle anderen, die Verdis Oper unter freiem Himmel genießen möchten. Paulis Veranstaltungsbüro aus Braunschweig hat Havelberg in diesem Jahr in den Tourneeplan aufgenommen. Inhaber Pavol Munk ist begeistert vom Ambiente am Dom, als er am Donnerstag nach Stau auf der Autobahn und Umweg von der Sandauer Fähre, die bis Mittag nicht verkehrte, über die Räbeler Fähre endlich sein Ziel erreicht hat. "Dieser Platz ist ein Traum, Nabucco passt sehr gut hierher", schwärmt der gebürtige Bratislaver, der seit 45 Jahren in Deutschland zu Hause ist.

"Wir machen seit 14 Jahren Open-Airs, überall, wo es schön ist", erklärt er. 700 Spielorte waren es bisher. Die Premiere der diesjährigen Saison wurde am Donnerstag mit der "Zauberflöte" in Gifhorn gefeiert. 44 Gastspiele sind es in diesem Jahr. Für "Nabucco" arbeitet die Konzertagentur mit der Festspieloper Prag zusammen. Chor, Orchester und Starsolisten präsentieren die Oper in italienischer Originalsprache.

30 Schauspieler werden auf der Bühne stehen, das Orchester zählt 28 Mitglieder. Zu den insgesamt über 100 Mitwirkenden beim Freilichtspektakel gehören außerdem Tontechniker, Maskenbildner, Kostümbildner, Bühnenbauer, Sicherheitsleute und andere mehr. Es ist ein eingespieltes Team. "Mittlerweile schaffen wir es tatsächlich, an jedem Tag an einem anderen Spielort aufzutreten", sagt Pavol Munk, der lieber Pauli genannt wird in Erinnerung an eine Zeit, als er in jungen Jahren in einer Beatles-Cover-Band den Part Paul McCartneys übernahm.

Oper in vier Akten mit 25-minütiger Pause

Morgens um acht rollen die Lkw am Spielort ein. Die Bühne wird aufgebaut. Sie ist 25 Meter breit, geht 20 Meter in die Tiefe und ist fünf Meter hoch. Die Akteure stehen auf einer Höhe von 1,20 Metern über dem Boden der Spielstätte, so dass auch von den hinteren Reihen aus gute Sicht möglich ist. Fürs gute Hören wird ebenfalls gesorgt, verspricht der Agenturchef, der gemeinsam mit seiner Frau Daniela Woosmann das zwölf Mitarbeiter zählende Unternehmen leitet. Dazu findet am Nachmittag ein anderthalbstündiger Soundcheck statt, damit der ideale Klang passend zu den jeweiligen Bedingungen an den Örtlichkeiten eingestellt wird. Die Oper in vier Akten läuft zweimal 110 Minuten, dazwischen ist eine 25-minütige Pause enthalten. Für ein gutes Open-Air unterm Sommerhimmel hoffen die Veranstalter natürlich auf bestes Wetter. Sollte es regnen, können Regencapes erworben werden. "Schirme sind tabu."

Rückkehr zu einem Stück Normalität

Havelbergs Kultur- und Tourismuschef Detlef Tusk freut sich, dass es nach einigen Jahren Pause wieder einmal eine Freilichtaufführung in Havelberg gibt. Ob auf der Werft oder am Dom - sie sind immer gut beim Publikum angekommen. Die Absprachen mit den Beteiligten sind erfolgt. Stadt, evangelische Kirche, Bauhof, Gaststätte und Café tragen dazu bei, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Vor allem nach der Flutkatastrophe sehen die Organisatoren in der Opernaufführung ihren Beitrag, zu einem Stück Normalität zurückzukehren.

Karten gibt es unter anderem in der Touristinfo, Telefon (039387) 79091.