Wieder Musik im Hohengöhrener Gotteshaus / Einweihung zur goldenen Hochzeit Eine E-Orgel als Geschenk für die Kirche
Orgelklänge hallen wieder durch die Hohengöhrener Kirche. Das Instrument ist ein Geschenk aus Bayern.
Hohengöhren l Die große Orgel in der Hohengöhrener Kirche gibt schon lange keinen Laut mehr von sich, "sie hatte beim Beschuss in den letzten Kriegstagen Schaden genommen, und seit dem Wiederaufbau des Turmes 1963 ist sie ganz verstummt", erinnert sich Gerta Breitkreutz, die selbst noch auf dem Instrument gespielt hatte. 60000 DDR-Mark hätte damals die Erneuerung gekostet, "das konnten wir uns damals genauso wenig wie heute leisten".
Auf einer kleinen mobilen Orgel sorgte sie seitdem für die musikalische Begleitung der Gottesdienste. Doch auch dieses Instrument hat seinen Geist aufgegeben. Das bekam Eva Kaltschmidt mit, als sie im vergangenen Jahr zu einer Taufe nach Hohengöhren gekommen war. Die Seniorin, die im bayerischen Leutershausen lebt, besaß eine elektrische Orgel, die lange in einer amerikanischen Kaserne gespielt wurde. Sie meinte, dass sie in Hohengöhren viel dringender gebraucht werde als bei ihr zu Hause und bot sie Pfarrer Ralf Euker an. Er stimmte sofort freudig zu, "ein tolles Geschenk, für den Kauf eines Ersatzinstrumentes hätten wir gar kein Geld gehabt".
Vor wenigen Tagen fuhr er mit dem Schönhauser Kirchenältesten und Tischlermeister Hagen Siedler ins über 500 Kilometer entfernte Leutershausen bei Ansbach ,und beide bugsierten das schwere Instrument auf einen Anhänger. Am Mittwochabend wurde es dann mit vereinten Kräften - Hartwig Dammeyer und Jörg Mewes halfen beim Entladen - in Hohengöhren aufgestellt. "Klingt nicht schlecht! Wunderbar!" freute sich Gerta Breitkreutz, als sie sich an die E-Orgel mit zwei Manualen setzte und ihr die ersten Töne entlockte.
Das erste Mal vor der Hohengöhrener Gemeinde erklingen wird sie am 31. März um 11 Uhr zur goldenen Hochzeit eines ortsansässigen Paares.