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Feuewehr Jederitzer freuen sich über neues Fahrzeug

Mit Marco Kieslich hat die Jederitzer Wehr nun wieder einen Gerätewart - er kümmerte sich viel um das im Vorjahr angeschaffte Fahrzeug.

Von Ingo Freihorst 27.03.2018, 01:01

Jederitz l „Höhepunkt in 2017 war mit Sicherheit die Anschaffung des neuen Löschfahrzeuges, auf welches wir ja lange genug gewartet haben“ berichtete Ortswehrleiter Rainer Mech auf der Jahreshauptversammlung. Nach der Begutachtung und einer Probefahrt in Bayern war sich die fünfköpfige Delegation sicher: „Genau so etwas wollten wir haben!“

Das Ordnungsamt hatte bereits gut vorgearbeitet, so dass das 170 PS starke Gebrauchtfahrzeug mit Allrad und Lichtmast gleich mitgenommen werden konnte. Zu Hause in Jederitz verbrachte vor allem Marco Kieslich viele Stunden mit Um-, Anbau- und Wartungsarbeiten. Die Reifen mussten unter anderem umgetauscht werden, auch ein drittes Blaulicht fehlte.

Das halbfertig ausgestattete Fahrzeug erlebte am 5. Oktober denn auch gleich seine Feuer- oder treffender Orkantaufe: An etlichen Einsatzstellen mit Sturmschäden bewährte sich die Neuanschaffung bestens, im Wald bei Neukamern kam dann sogar noch der Lichtmast zum Einsatz. Zu Jahresbeginn erfolgte die offizielle Übergabe durch den Bürgermeister.

Der Vorgänger, ein W50, wurde zur Wehr nach Damerow versetzt. Wo Licht ist, ist auch Schatten: Seitdem das neue Fahrzeug in der Jederitzer Halle stand, ließen sich die beiden einstigen W 50-Maschinisten nicht mehr blicken. Auch zwei weitere machen sich rar – bei nur zwölf Aktiven ist das schon eine herbe Einbuße. Ortsbürgermeister Lothar Pietzschmann, selbst Aktiver, sprach von einem „unhaltbaren Zustand“, auch sei dies unkameradschaftlich. Deshalb sollen alsbald Gespräche geführt werden.

Neben den Aktiven gibt es in der Wehr noch eine vierköpfige Versorgungsgruppe und vier fördernde Mitglieder. Zuletzt verfügte die Wehr nur noch über zwei Maschinisten, welche den W 50 fahren konnten, welche aber außerhalb arbeiten. Sechs der insgesamt 21 Einsätze konnten mangels Maschinisten nicht abgesichert werden – zum Glück waren darunter fünf Fehlalarme. Das neue Fahrzeug, welches nur 7,5 Tonnen wiegt, können hingegen sechs Jederitzer bedienen.

Eine Abzugsanlage für die Abgase des Fahrzeugs fehlt leider immer noch – wenngleich der Qualm nun nicht mehr so übel ist wie beim W 50. Ein weiteres Problem stellen die Meldeempfänger dar: Sie zeigen alles mögliche an, nur nicht das, was sie sollen. Stadtwehrleiter Ullrich Ziegler will sich darum kümmern.

Drei von acht Flachspiegelbrunnen bereiten gegenwärtig Sorgen, sie geben scheinbar nicht genug Wasser. Um ganz sicherzugehen, werden die Havelberger bei diesen auch noch einen Test vornehmen.

Die 18 Brandeinsätze führten die Jederitzer nach Havelberg, Kuhlhausen, Nitzow und Warnau. Die drei Hilfeleistungen galten einem Verkehrsunfall in Richtung Kuhlhausen, dem Orkan am 5. Oktober sowie der Bergung einer Wasserleiche in Kuhlhausen. Im Schnitt waren sieben Aktive dabei.

Zwei Jederitzer wollen dieses Jahr Gruppenführer werden, zwei Maschinist und weiter zwei Sprechfunker, angemeldet sind zudem ein Motorsägenführer sowie ein Gerätewart. – Marco Kieslich wurde auf der Versammlung von den Anwesenden einstimmig zu letzterem gewählt.

Nebenbei sicherten die Kameraden das gesellige Leben im Ort mit ab: Weihnachtsbaumverbrennen, Osterfeuer und Maibaumaufstellen standen im Vorjahr auf dem Plan.

Maria-Theresa Stieler wurde auf der Sitzung neu aufgenommen, sie wird die Versorgungsgruppe verstärken. Für ihre 30-jährige Mitgliedschaft wurden Carsten Oeppert und Holger Krone geehrt sowie Marco Kieslich für seine vorbildliche Mitarbeit.