2. Kompanie übernimmt die Aufgaben in Kunduz / 4. Kompanie kehrt zurück Garnisonsstadt verabschiedet Havelberger Panzerpioniere zum Afghanistan-Einsatz
Für die rund 100 Soldatinnen und Soldaten der 2. Kompanie des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg beginnt in wenigen Wochen der Auslandseinsatz in Afghanistan. Gestern wurden sie beim Appell verabschiedet.
Havelberg l Mit einem feierlichen Appell in der Elb-Havel-Kaserne hat das Panzerpionierbataillon 803 Havelberg gestern die 2. Kompanie zum ISAF-Einsatz nach Afghanistan verabschiedet. Am Morgen hatte es bereits einen Feldgottesdienst gegeben. Beim Appell verlas Kommandeur Oberstleutnant Oliver Esdar zunächst einen Brief des Kommandeurs der Panzergrenadierbrigade 41 Vorpommern, Oberst Andreas Marlow, der zur nahenden Halbzeit des Einsatzes in Afghanistan an die Soldaten der Panzergrenadierbrigade geschrieben hatte.
Der Brigadekommandeur spricht darin allen ein großes Lob für die Einsatzbereitschaft vor Ort aus, die nach der Devise "Wir kriegen das hin" verlaufe. Die Bevölkerung in Afghanistan zu schützen und der Schutz der eigenen Truppe hätten höchste Priorität. Die Aufgaben würden professionell erledigt und die Soldaten hätten sich bisher außerordentlich gut bewährt. Worten, denen sich Oliver Esdar gerne anschloss. "Wir haben genau das erreicht, was hier angesprochen wurde", sagte der Oberstleutnant.
Die Einsatzkräfte wurden gut auf ihre Aufgaben in Kunduz vorbereitet und erfüllen ihre Aufträge vor Ort ausgezeichnet. Seit Ende Dezember befindet sich die 4. Kompanie in Afghanistan, Ende Juni bis Mitte Juli kehren die Soldaten zurück nach Havelberg. Der Kommandeur war in der vergangenen Woche im Einsatzland und hat sich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht. "Unsere Soldaten haben sich hervorragend integriert und haben sich einen sehr guten Stand und Anerkennung erworben", berichtete Oliver Esdar. Er sei zuversichtlich, dass die 2. Kompanie ihre Aufgaben ebenso gut erfüllen werde. Angesichts von Toten und Verletzten, die es im Einsatzland gegeben hat, sprach er von Glück, dass die Soldaten aus Havelberg davon bisher nicht betroffen waren und wünschte, dass dies auch in Zukunft so bleibe und alle gesund zurückkehren.
Mit Blick auf die erworbenen Fähigkeiten während der Ausbildung und der ISAF-Zertifizierung gehe der Kommandeur davon aus, dass die Soldaten ruhig, sachlich, professionell und mit Elan an ihre Aufgaben gehen werden. "Denn das ist das, was uns auszeichnet." Den Soldaten wünschte er vor ihrem Abflug, dass sie den Urlaub mit ihren Familien genießen können, um dann mit der nötigen Vorsicht und Respekt den Einsatz zu beginnen. "Sie sind hervorragend ausgebildet", gab er ihnen mit auf den Weg und auch den Hinweis, dass Kameradschaft das Wichtigste sei.
Bei aller Diskussion um den geforderten Rückzug der Truppen aus Afghanistan: "Ich persönlich sehe nach wie vor die Notwendigkeit für diesen Auftrag." Seit zehn Jahren hat er die Entwicklung in dem Land miterlebt, sagte Oliver Esdar. Fortschritte seien in jedem Dorf, an jeder Ecke sichtbar.
Außer den rund 100 Soldaten der 2. Kompanie werden im Sommer Teile des Stabes nach Afghanistan fliegen, um Aufgaben im Leitverband zu übernehmen. Dabei fungieren Soldaten als Moderatoren und Partner für die afghanischen Sicherheitskräfte. Bis März 2013 werden insgesamt rund 300 Panzerpioniere ihren Dienst in Afghanistan geleistet haben.
Für die Bewältigung der nicht ungefährlichen Aufgaben und Herausforderungen wünschte Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski den Soldaten Erfolg und persönliches Wohlergehen. Als symbolischen Gruß der Garnisonsstadt übergab er gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Klaus Heidrich traditionell ein Ortsschild und eine Havelberg-Fahne an den Chef und den Spieß der 2. Kompanie. "Wir wissen Ihre Bereitschaft für diesen Auslandseinsatz zu schätzen, wenn er auch unterschiedlich bewertet wird." Seine Worte richtete der Bürgermeister zudem an die Angehörigen der Soldaten - bei Wunsch und Bedarf biete die Stadt Hilfe und Unterstützung an - und an die Kameraden des Bataillons, die den laufenden Betrieb in der Elb-Havel-Kaserne aufrecht halten.