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KZ Sachsenhausen Belower Wald als Ziel für Schülergruppen

An eine Gedenkstätte bei Wittstock sollen künftig Projektfahrten der Havelberger Sekundarschule führen.

Von Dieter Haase 14.08.2018, 01:01

Havelberg l Vor dem Schulbeginn am 9. August hatte das Lehrerkollegium der Sekundarschule „Am Weinberg“ in Havelberg die Möglichkeit zu einer schulinternen Lehrerfortbildung, kurz Schilf genannt, genutzt. Der Lehrer Rico Kowalkowski hatte zu diesem Zweck einen Tagesausflug in den Belower Wald bei Wittstock organisiert. Hier befindet sich die Gedenkstätte für die Opfer des Todesmarsches des Konzentrationslagers (KZ) Sachsenhausen. Etwa 18 000 Häftlinge dieses KZ lagerten auf dem Todesmarsch vom 23. bis 29. April 1945 im Belower Wald. In einer nahegelegenen Scheune waren darüber hinaus weibliche Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück untergebracht. Ein vermutetes Massengrab im Wald mit etwa 400 Toten wurde bisher nicht gefunden.

1965 wurde an dem historischen Ort ein Gedenkstein aufgestellt. 1975 erfolgte die Einweihung einer Gedenkstätte mit einer Stele und einem Platz für Großveranstaltungen. 1981 wurde das Museum des Todesmarsches als Außenstelle der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen eröffnet. Die Ausstellung wurde 1992 überarbeitet und durch Objekte aus Häftlingsbesitz ergänzt, die im Wald geborgen worden waren. Rundwege auf dem etwa 20 Hektar großen historischen Waldgelände führen zu einzelnen von über 100 Bäumen mit Inschriften von Häftlingen.

„Zweck des Ausfluges in den Belower Wald war das Vorhaben, hierhin künftig Exkursionen mit Schülergruppen der Sekundarschule zu unternehmen, etwa ab der Klassenstufe 7 aufwärts“, berichtet Rico Kowalkowski. Er denkt dabei zum Beispiel an Projektarbeiten in den Fächern Geschichte, Ethik und auch im Kunstunterricht. „Selbst mehrtägige Aufenthalte, mit Übernachtung, sind in Gedenkstätten-Nähe möglich“, erfuhren die Havelberger Pä­dagogen während einer „höchst interessanten Führung“. „Alle 22 Kollegen waren von dem Gesehenen und den vielen interessanten Informationen zudem sehr beeindruckt“, so Rico Kowalkowski.

Die schulinterne Lehrerfortbildung wurde aber auch genutzt, um über andere anstehende Aufgaben im Schuljahr 2018/2019 zu sprechen. Diese Möglichkeit bestand unter anderem bei einem Mittagessen in Heiligengrabe und später beim Genießen einer erfrischenden Eistorte an dem heißen Sommertag.