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Gesundheit Portalklinik als Chance

Beim von Pro Altmark initiierten Runden Tisch in Havelberg ging es um die von den Johannitern vorgeschlagene Portalklinik.

Von Andrea Schröder 01.03.2021, 00:01

Havelberg l Eine Portalklinik, rund um die Uhr geöffnet, mit Notfallversorgung, Sprechstunden von Fachärzten und bis zu zehn stationären Betten, angeschlossen eine Geriatrie mit 30 Betten – so könnte die Zukunft der medizinischen Versorgung in Havelberg aussehen. Dieses Vorhaben bekräftigte der Geschäftsführer der Johanniter Akutkliniken Dr. Thomas Krössin beim „Runden Tisch“ – er war per Video zugeschaltet –, zu dem die Wählergemeinschaft Pro Altmark in Havelberg eingeladen hatte. Mit dabei Vertreter des Vereins „Pro Krankenhaus Havelberg“, Bürgermeister und Landrat.

„Es war eine konstruktive Runde“, schätzt Nico Schulz ein. Der Fraktionsvorsitzende von Pro Altmark hatte gemeinsam mit Hennig von Katte von Lucke, der sich in der Fraktion federführend um das Thema Krankenhaus Havelberg kümmert und im Kreistag einen Runden Tisch zum Thema vorgeschlagen hatte, zu der Runde eingeladen. „Weil die Strukturen nicht ausreichen und die Havelberger keine Möglichkeiten haben, mit zu diskutieren.“

Dass die Johanniter vorhaben, eine Portalklinik in Havelberg zu etablieren, die eine durchgehende medizinische Versorgung ermöglicht, sei aus Sicht von Pro Altmark die Chance, „mit einem großen Krankenhaus an der Seite eine dauerhafte Lösung für Havelberg zu erreichen“, so Nico Schulz. Laut Johanniter ginge das nur in Verbindung mit einer Geriatrie (Altersheilkunde). Der Antrag beim Sozialministerium auf Errichtung einer Nebenbetriebsstätte in Havelberg sei gestellt.

An diesem Mittwoch, 3. März, findet eine Sondersitzung des Sozialausschusses des Kreistages zur Medizinischen Grundversorgung in Havelberg statt. Dort wolle Dr. Krössin die Vorstellungen für die Portalklinik einbringen. Standortfrage – hier gibt es Gespräche mit der Stadt – und Finanzierung müssten unter anderem geklärt werden. Wenn ein Konzept endgültig vorliege, müsse der Kreistag bekunden, „dass wir das so wollen. Ich hoffe, dass das dann eine große politische Breite findet“, sagt Nico Schulz. Der „Runde Tisch“ soll keine einmalige Sache gewesen sein. „Wir werden uns weiter mit den Havelbergern treffen, um möglichst die Portalklinik zum Ziel zu führen.“

Über die Ergebnisse des Treffens am Vormittag informierten der Vorsitzende von „Pro Krankenhaus“ Holger Schulz und die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Anke Görtz am frühen Abend bei der Demo auf dem Domplatz, die erstmals um 17 Uhr begonnen hatte. Zu Gast war Landtagsabgeordneter Wulf Gallert (Die Linke). „Wenn die Portalklinik wirklich funktioniert, wäre das ein großer Erfolg des Vereins und aller Havelberger, die dafür gekämpft haben“, sagte er. Rahmenbedingungen und Finanzierung müssten funktionieren, gab er zu bedenken, dass es für das Vorhaben noch einiges zu klären gibt.

Rund 70 Teilnehmer waren zur Demo gekommen – mehr als sonst zur Mittagszeit. Darüber freuen sich die Vereinsmitglieder. Auch am kommenden Donnerstag ist wieder um 17 Uhr Treff auf dem Domplatz. Dann wird über die Ergebnisse der Sondersitzung des Sozialausschusses berichtet. Diese beginnt am Mittwoch um 17.30 Uhr im Ausbildungszentrum der Kreissparkasse in der Arneburger Straße 28 (hinter den beiden Sparkassengebäuden) in Stendal. Auch dort wird es wieder eine kleine Demo geben, kündigte Betriebsratsvorsitzende Sandra Braun an. Treff ist um 16.30 Uhr.